Montag, 26. Dezember 2011

Cecilia Ahern und ich: das Los einer Jojo-Autoren Leserin.

Weils noch so gut zu Weihnachten passt, wollte ich jetzt doch schnell noch eins der aktuelleren Cecilia Ahern Bücher rezensieren. Das Buch hab ich zwar schon im Sommer gelesen (und es steht auch wieder nicht auf der Liste), aber weil es mit einer Weihnachtsgeschichte anfängt, passt es grad so schön rein. Aber erstmal muss ich zugeben, dass ich nie so richtig weiß was ich von Frau Ahern halten soll. Wie ihr ja nun schon wisst, war ich in meiner "Vor-Listen-Zeit" beim Buchkauf eher ängstlich, was heißen soll, dass, sobald ich einen Autor gefunden habe, dessen Schreibstil mir gefällt, erstmal stumpf alle seine Bücher gekauft habe, bevor ich mich dann wieder an was neues rangetraut habe. Und nachdem ich vor Jahren beim Lesen von "Für immer vielleicht" Tränen gelacht habe, wanderte dann auch stur (fast) jedes weitere Ahern Buch in mein Regal. Obwohl die bei weitem nicht alle brilliant waren...

Beim Lesen der Romane von Cecilia Ahern gehts mir immer ein bisschen wie beim Jojo spielen: mal ist das Buch supertoll und ich bin begeistert und freue mich aufs nächste - und dann flappt das Jojo wieder volle Kante nach unten. Ich bin also ein bisschen vorsichtig geworden. Zusammenfassend mal ganz kurz meine Meinung zum Ahern Jojo:

1. Für immer vielleicht 
Wie gesagt, ich hab mich kaputt gelacht! Eigentlich gehen mir Bücher in Tagebuch- oder Briefform total auf den Keks, aber dieses hier hab ich geliebt. Es geht um Alex und Rosy, die schon als Kinder beste Freunde sind und sich bis ins Erwachsenenalter, als beide schon Kinder haben, Briefe schreiben, aber einfach nicht kapieren wollen, wie gut sie zueinander passen! Ahern verpackt die Gedanken ihrer beiden Hauptfiguren in so viel Charme und Witz, dass ich am Ende das Gefühl hatte, die Briefe von zwei Freunden zu lesen.

2. Ps.: Ich liebe dich.
Da werden jetzt viele ganz geschockt sein, aber hier war ich echt enttäuscht. Die Geschichte dreht sich um Holly, deren Mann Gerry vor kurzer Zeit gestorben ist, der ihr aber Briefe mit Aufgaben hinterlassen hat, die Holly erfüllen muss. Die Geschichte fand ich oberflächlich und and die Charaktere kann ich mich kaum noch erinnern, während ich die vom ersten Buch noch ganz genau vor Augen habe. Keine Ahnung, warum das Buch so ein Knaller geworden ist.

3. Vermiss mein nicht
Im Klappentext dieses Buches wird schon so eifrig mit Aherns "Fantasie" und "märchenhaftem Schreibtalent" (oder so) geworben, dass es mich eigentlich hätte studizig machen sollen. Und die Geschichte war dann auch, ähm.. fantasievoll. Oder auch, wenn man etwas kritischer ist, ziemlich realitätsfern. Da hab ich erstmal kein Problem mit, aber leider sind die "märchenhaften Orte", die hier hervorgezaubert werden, so vollkommen ohne eine, auch nur teilweise logische, Erklärung, dass es mich irritiert hat. Zusätzlich war auch hier die Hauptfigur (Polizistin Sandy) wieder etwas platt und am Ende hat die Geschichte genau das Gegenteil von dem bewirkt, was beworben war; Sie hat mich nicht zum träumen gebracht, sondern mich eher deprimiert.

4. Ich hab dich im Gefühl
"Naja, gibste ihr mal noch ne Chance", dachte ich mir. Und hach, war das ein schönes Buch! Zugegebenermaßen auch wenig realistisch, aber hier halten sich "Mystik" und Spannung genau die Waage. Es geht um Joyce, die nach einem schweren Verkehrsunfall inklusive Lebensgefahr und Blutspende auf einmal mit fremden Erinnerungen aufwacht. Schwer voraussehbar lernt sie natürlich den Mann noch kennen, dessen Erinnerungen ihr per Bluttransfusion übertragen wurden. Hier ist Ahern aber mit Witz und viel Liebe dann doch wieder eine bezaubernde Geschichte gelungen.

5. Ich schreib dir morgen wieder
Naaajaa. Ein rebellischer Teenager, dessen fies rebellisches Alter nur wiedergegeben werden kann, indem ihre Tagebucheinträge auch ganeu so klingen wie sie spricht. Wär mir ja viel zu anstrengend gewesen in dem Alter, die ganzen Trotzschnaufer mit aufzuschreiben. Jedenfalls denkt Tamara irgendwann sie spinnt, denn in ihrem Tagebuch finden sich plötzlich Einträge von ihr, die sie noch garnicht geschrieben hat, die sich aber am nächsten Tag immer genauso ereignen. Eigentlich mochte ich den Charakter von Tamara, deren Senisbilität immer wieder durch die flotten Teeniesprüche blitzt. Leider wird am Ende alles so dunkel und fies und es tun sich solch dunkle seelische Familienabgründe auf, dass mein erwartetes Wochenendsonnenscheinbuch schon fast zu gruselig wurde. Und am Ende war ich mal wieder deprimiert. Das ist nicht das, was ich mir unter einem "magischen Lesevergnügen" vorstelle. An sich aber kein schlechtes Buch.

6. Zeit deines Lebens
Hab. Ich. Ge. Heult! Hier sind wir jetzt beim Buch angelangt, das ich kurz vorstelen wollte, weil es noch so gut in die Weihnachtszeit passt. Lou Suffern, ein karrieregeiler Mistkerl, der seine Frau die ganze Zeit betrügt und auch sonst eher Typ Arsch ist, kriegt auf einmal Besuch von einem seltsamen bettler, den sonst keiner sehen kann, der ihn aber nach und nach daran erinnert was im Leben wichtig ist. Auch hier wieder viele lose Fäden und einige sehr - ähm - fantasievolle(!) Situationen, aber der Geschichte an sich tut das keinen Abbruch. Wenn man auch hier wieder nicht mit guter Laune raus geht (Ich glaub langsam, das war ein Missverständnis von mir und eigentlich war das erste von mir gelesen Buch eher die Ausnahme), erfüllt die Geschichte ihren Zweck. Sie bietet reichlich Nachdenkpotenzial. Über das was uns wichtig ist, womit wir eigentlich unsere Zeit verbingen wollen und darüber, wie gut wir uns eigentlich noch selber kennen (und leiden können). Das Buch beginnt in einer verschneiten kleinen Weihnachtsidylle (passt also schön unter den Weihnachtsbaum) mit einem Jungen, der einen Truthahn durch ein Fenster schmeißt und endete bei mir mit Tränen in der hamburger U-Bahn. Meine Empfehlung also: Lesen. Aber alleine!

Fazit:
Ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass ich, sobald ich denn mal wieder einen "listenfreien Moment" habe, in die Buchhandlung rennen und mir das neue Buch von Cecilia Ahern "Ein Moment fürs Leben" zulegen werde. Nachdem ich hier ja jetzt schwarz auf weiß gesehen habe, dass die Ahernsche Erfolgsquote für mich gerade mal bei der Hälfte liegt, muss man sich schon sehr fragen warum. Warum lasse ich mich lieber auf bekannte (aber nicht großartige) Autoren ein, als auf neue, evtl. viel talentiertere? (Übrigens kaufe ich mir auch JEDES MAL das neueste Joy Fielding Buch - und die sind schon seit Jahren nicht mehr gut.) Wir sehen also mal wieder: Eine hervorragende Idee, dieses 100Bücher Projekt!!

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Der kleine Hobbit - Erster Trailer

Der erste Trailer zum kleinen Hobbit ist raus! Und zwar ein richtiger Trailer, kein Teaser. Der Film kommt erst in nem Jahr, aber der Trailer ist sehr vielversprechend finde ich. Gänsehaut! Peter Jackson hat sich mit diesem Film so viel Zeit gelassen, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass es ein Knaller wird. Der kleine Hobbit ist das einzige Tolkien Buch, das ich als Kind gelesen habe. Dann kamen nämlich die Herr der Ringe Filme raus und ich hab jeden einzelnen davon so oft gesehen, dass ich mir gar nicht so sicher bin, ob ich die Bücher wirklich noch lesen soll. (Und ich weiß das sie Platz 1 auf der Liste sind! Trotzdem.) Viel Spaß damit.

Ich geh jetzt noch artig zu meinen letzten zwei Vorlesungen und dann geht´s ab nach Hause in die Weihnachtsferien! Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!!!



Sonntag, 18. Dezember 2011

Full Dark, No Stars von Stephen King (2010)

"Take my hand, Constant reader, and I´ll be happy to lead you back into the sunshine. I´m happy to go there, because I believe most people are essentially good. I know that I am. It´s you I´m not entirely sure of." 
Aus Stephen Kings Nachwort zu "Full Dark, No Stars"

Dieses Buch steht nicht auf der Liste. Ich weiß. Aber ich war am Bahnhof, Zug kam nicht, ich hatte kein Buch mit. (Also hatte ich schon, aber sein Titel war "The essence of research methodology" - ihr versteht?) Und dann hatte meine kleine Nijmegen-Bahnhofs-Buchhandlung doch tatsächlich eine englische Ecke. Hach, man verzeihe es mir. Die nächste Rezension kommt dann wieder aus The Big Read!

So. Nachdem ich mich ja 23 Jahre lang erfolgreich geweigert hatte, Stephen King zu lesen, aus Angst dann nachts nicht mehr schlafen zu können, hat mich "The Stand" - das kam aber von der Liste! - dann angefixt. Mit Full Dark, No Stars (auf deutsch wurde der Titel mal wieder total beknackt mit "Zwischen Nacht und Dunkel" übersetzt), wollte ich nun doch mal den hochgelobten King´schen Gruselfaktor ausprobieren, allerdings für den Anfang mit Kurzgeschichten. Plan ging auf. Grusel hat bei mir nämlich nicht so viel mit "hinter der Tür steht einer mit ner Kettensäge und der sägt dir jetzt die Nase ab" zu tun, sondern mit den menschlichen Abgründen, den Furchtbarkeiten zu denen ein Mensch fähig ist, den schwarzen Löchern in die eine menschliche Psyche abrutschen kann. Jede einzelne der Kurzgeschichten hat es in sich. Die Geschichten lesen sich von selbst und zwar so fix, dass schwupsdiwupps 3 Stunden vergangen sind und man - schon selbst leicht psycho geworden - das Buch zur Seite legt und die Geschichte zu Ende ist. Zu Ende, aber nicht aus den Gedanken, denn die Figuren, die der Meister der Literatur hier auf gerade einmal 150 Seiten pro Geschichte zeichnet, sind so eindrucksvoll, die Charakterstudien so beißend, dass sich die Hintergründigkeit der Geschichten in die Erinnerung frisst.

Und während sich die Schicksale der Figuren mit trister Unausweichlichkeit ins Dunkle kehren, kommt der Leser über sich selbst ins Grübeln. Kings Charakterstudien sind bösartig, aber auch gnadenlos so gezeichnet, dass sie dem Leser ein - manchmal großes, manchmal kleines - Fünkchen Verständnis entlocken. Und sobald das passiert, fängt der Leser an, sich selbst in Frage zu stellen. 
Darf ich vorstellen? Die Hauptprotagonisten: 
  • Der ewig zweite Loser, dessen bester Freund sich mit seiner Hilfe zum Millionär hochgearbeitet hat, während er selbst nicht befördert wird. Der die schönste Frau hat, die mal seine eigene Freundin war. Der strotzgesund und gutaussehend ist, während er selbst von Krebs zerfressen wird. Auftritt: Der Teufel. Einfacher Deal: "Ich heil dich vom Krebs, aber du musst dein Schicksal dafür auf deinen besten Freund übertragen..."
  • Die Schriftstellerin, die auf einer einsamen Straße vergewaltigt wird und dann zum Sterben in einen Bach geschmissen wird. Aber sie überlebt. Und sie hat eine Waffe. Sie weiß wo ihr Vergewaltiger lebt - er und alle seine Familienmitglieder...
  • Die glückliche Ehefrau, die nach 27 Jahren Ehe eine grausame Entdeckung in der Garage macht. Ihr Geliebter Mann ist ein kranker Psychopath. Soll sie ihn an die Polizei übergeben und damit ihr Leben und das ihrer Kinder zerstören?
  • Der Farmer, der das Landleben und seinen Sohn abgöttisch liebt. Leider gehört das Land auf dem seine Familie lebt seiner Frau und die hat es sich in den Kopf gesetzt, sich scheiden zu lassen, das Land zu verkaufen und in die Stadt zu ziehen und zwar mit dem gemeinsamen Sohn. Dem geschiedenen Farmer würde nichts mehr bleiben und er müsste allein in die Stadt ziehen. Kein Sohn, keine Farm. Doch die Entscheidung die er trifft - Kein Spoiler, das steht gleich am Anfang - hat es in sich, denn mit Hilfe seines 14jährigen Sohns ermordet er seine Frau. Die ihn von da an auf ewig verfolgen wird...
Mit Ausnahme der letzten, kommen die Geschichten alle ohne traditionelle Gruselelemente aus, trotzdem sind sie gut geeignet, den Puls ganz ordentlich hochzutreiben. Sie sind einfach fies spannend. Beweis? Während ich nägelkauend die letzte Geschichte verschlang, musste mein Schnucki heute zum allerersten Mal GANZ ALLEINE einen Auflauf machen! 
"Mila komm doch kurz mit hoch, guck doch wenigstens ob das alles so da rein muss!". 
"Mhmm?!" 
"Der Auflauf!" 
"Mhm- kriegst du schon hin." 
"Aber soll ich denn den Fisch da roh rein machen?"
"bwww.. google doch mal"
"MILA!"
"Ja?" 
"Hörst du mir überhaupt zu? Ich kenn doch das Rezept gar nicht!"
"Mensch, jetzt sei doch mal still, die bringt den bestimmt gleich um!"
"Boah. Ich schmeiß das jetzt da einfach alles rein! Wenn er nicht schmeckt, biste selber schuld!"
"Ach du scheiße, jetzt hat er rausgefunden, dass sie es weiß! Oh Gott, jetzt passiert bestimmt gleich was ganz... Süßer?!"

Das Ergebnis war übrigens ein genial leckerer Auflauf! Wenn ihr das Rezept wollt, müsstet ihr allerdings meinen Freund fragen. Ich weiß das Fisch drin war.


Freitag, 9. Dezember 2011

It´s London calling: Bisschen Luxus, Baby?

Hmm... welches Land könnte das sein? Niemand? 
Haach ja, da wirds kurz mal kalt und schwupps ist man 24. Wie jedes Jahr hatte ich auch dieses Jahr wieder  am 1. Dezember Geburtstag und habe ein ganz wundervolles Geschenk bekommen: Ein Wochenende in London. Nachdem ich also letzten Donnerstag ein Tapas-Dinner mit meinen neuen internationalen Freunden bei mir veranstaltet hatte, musste ich dann um Mitternacht alle rausschmeißen. 
Hier ein kleines Rezept zu einer meiner Lieblingstapas (kleine Häppchen, in Nordspanien auch "Pinchos" genannt) aus meiner Zeit in Spanien: Man nehme eine Scheibe Baguette, lege eine Scheibe Ziegenkäse darauf, darüber noch eine Scheibe Schinken (spanischen Jamón!) und stecke das ganze in den Ofen bis der Käse geschmolzen und der Jamón schön kross ist. Anschließend ein Löffelchen Himbeermarmelade draufklecksen: fertig. MJAM! (Siehe rechts und schon ziemlich leer gegessen). 
Die linke Tapa ist weder spanisch, noch mein ganz großer Liebling, aber ich hatte noch Maultaschen im Kühlschrank und der Rosenkohl musste auch gegessen werden, also alles im Ofen machen und stapeln. ehrlich gesagt hab ich nicht damit gerechnet wie gut die weggehen, aber mann muss das Essen nur selbstbewusst präsentieren... Und gebacken hab ich auch mal wieder, diesmal mit echtem, deutschen Marzipan!

Praktischerweise hatte ich die Entschuldigung, dass meine schottische Mitbewohnerin am nächsten morgen eine Klausur hatte, eigentlich wollte ich aber nur nicht müde und verkatert - An dieser Stelle ein trotziges Hoch auf Glühwein!- in London ankommen. Unser Zug fuhr nämlich morgens ganz früh los. Und nachdem mich meine partybegabte WG in der Nacht davor pünktlich zu meinem Geburtstag um Mitternacht aus dem Bett geschmissen und mich mit Pauken und Trompeten und Luftballons (ich war saumüde, aber ich zähle ja schließlich auch nicht!) zum Anstoßen (mit Wodka, wenn schon, denn schon!) gezwungen hatte, war ich eh schon leicht gerädert. Aber es hat dann alles ganz wunderbar funktioniert und wir sind total entspannt - ich bin ein großer Zugfahr-Fan - Freitag Mittag in London angekommen. Und nun kommt der eigentliche Grund für diesen Blog Eintrag. Wir sind nämlich nicht in irgendeinem Hotel abgestiegen. Ich hab schönerweise einen Freund, dessen Job es mit sich bringt, dass er ständig in Mariott Hotels übernachten muss und dabei ganz viele Bonus Punkte sammelt. Und wenn man davon SO RICHTIG viele hat... Dann kann man sich das absolute HAMMERHAMMERHOTEL in London leisten. Und alles ohne zu bezahlen! BAAAM!




Das St. Pancras Renaissance Mariott liegt direkt am Bahnhof, ist berühmt für seine Treppe die aussieht wie direkt aus einem Harry Potter Film entsprungen und ist dem ein oder anderen vielleicht schon mal aufgefallen. Ich hab vor Jahren mal ein Foto von mir VOR dem Hotel gemacht, ohne mir träumen zu lassen, dass ich mal IN dem Hotel übernachte. Ich bin nämlich eigentlich nicht so gewöhnt an Hotels in denen der Portier eine schwarze geknöpfte Robe trägt und angesprintet kommt, um mir ("Allow me, Madam") Den Koffer drei Stufen hoch zu tragen. Kann man sich aber dran gewöhnen :P

Nachdem wir uns ganz kurz die Preisliste an der Rezeption angeschaut hatten, war die einstimmige Entscheidung, nicht die Royal Suite für 10.000 Pfund pro Nacht (11.000 €. HUST!)  zu nehmen... Unser Zimmer war aber auch sehr schön und schon für den Schnäppchenpreis von 295 Pfund pro Nacht zu haben. (Wie gesagt, wir haben das nicht bezahlt, bin ja nicht die Queen!). Ich hatte ein bisschen Probleme damit, den Mund wieder zuzubekommen als ich in der Eingangshalle stand. Der ein oder andere versteht das vielleicht.


Am Morgen gab es dann ein typisches leckeres Mariott Frühstück und Nachmittags einen kleinen "Snack". Und jetzt lass ich euch einfach mal allein mit meinem Essen, das Essen hat es verdient! Guten Appetit.




Dienstag, 6. Dezember 2011

15.) Listen-Nr. 14: Rebecca von Daphne du Maurier (1938)

"The roses were hers and i cut them. Did she resent me and fear me as I resented her? I could fight the living but I could not fight the dead. If there was some woman in London that Maxim loved, someone he wrote to, visited, dined with, slept with, I could fight with her. We would stand on common ground. I should not be afraid. Anger and jealousy were things that could be conquered. One day the woman would grow old or tired or different, and Maxim would not love her any more. But Rebecca would never grow old. Rebecca would always be the same. And her I could not fight. She was too strong for me."
Wichtig: Ich weiß, das Cover ist knallbescheuert, aber lasst euch dadurch bloß nicht davon abhalten, das Buch zu lesen!

Zur Story: 
Die Geschichte wird von der zweiten "Mrs. De Winter" erzählt und dass deren Name nie genannt wird, fällt mir gerade zum ersten Mal auf. Sie ist jung, unerfahren, vollkommen allein auf der Welt und verliebt in einen Mann, der sie allem Anschein nach nur geheiratet hat, um über seine tragisch ertrunkene erste Frau hinwegzukommen. Rebecca. Rebeccas Schatten schwebt über Manderley, dem Anwesen auf das Maxim de Winter mit seiner ersten Frau gelebt hat und in das nun auch seine zweite Frau einzieht. Das Personal, allen voran die (saugruselige) Haushälterin Mrs. Danvers, welches immer noch um die begabte und wunderschöne Rebecca trauert, ist von diesem Umstand alles andere als begeistert. Der jungen Braut wird das Leben schwer gemacht und durch ihre Schüchternheit und Unsicherheit ist sie ein leichtes Opfer. Außerdem macht sie zunehmend Entdeckungen, die ihr Leben mehr und mehr zu einem sinisteren Albtraum werden lassen. Rebeccas Zimmer, in dem nichts verändert werden darf und der Klang der Blätter vor dem Fenster, die sich anhören wie Frauenkleider...

Meine Meinung:
Bis jetzt eines der besten Bücher der Liste. Allerdings bin ich ja ein kleiner Hasenschiss, wenn´s gruselig wird und dieses Buch lässt in so viele pechschwarze seelische Abgründe blicken, dass ich es Nachts nicht gelesen habe. Ganz besonders dazu beigetragen hat Mrs. Danvers, die alte Psychopathin, die schon in ihrem allerersten Auftritt mit ihrer lieblichen Erscheinung besticht: "groß und hager, gewandet in tiefes schwarz, deren  tiefliegende Augen ihr das Aussehen eines Totenkopfes gaben." Na super, auf die Bekanntschaft könnte ich auch verzichten. Dass sie allerdings so vollkommen ungestraft die neue Mrs. de Winter terrorisieren darf, nehme ich Maxim de Winter echt übel. Fairerweise erfährt er allerdings auch nichts davon, denn seine junge Frau kriegt vor lauter Schüchternheit den Mund nicht auf. Außerdem will sie ihn ja nicht beunruhigen.. Puh.Und außerdem finde ich dass sie, dafür dass sie ja "so in love" ist, ihre Ansicht manchmal reichlich komisch. 
"As I sipped my cold tea, I thought with a tired, bitter feeling of despair that I would be content to live in one corner of Manderley and Maxim in the other as long as the outside world should never know. If he had no more tenderness for me, never kissed  me again, I believe I could bear it, if I were certain, that nobody knew of this." 
Was ist das denn? Raus da und kämpf, Mädchen! 

Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns in England (Gute Manieren über alles!) und in den 30ern befinden. Ein Skandal konnte da schnell mal die gesellschaftliche Stellung und alle Hoffnung auf ein erfolgreiches Leben kosten. Und unsere Heldin ist sowieso nicht so die Rebellin. Sie lässt einfach alles mit sich machen und nimmt es denn auch hin, dass ihr Mann sich kaum um sie kümmert. Ehrlich gesagt ist mir die junge Dame erst mal ziemlich auf den Keks gegangen. Ich wüsste aber auch nicht genau, wie ich reagieren würde wenn die Haushälterin ankommt und mir anbietet, an den Kleidern der toten Frau meines Mannes zu riechen, die sie "nie gewaschen hat und die noch genauso riechen, wie an dem Abend bevor Mrs. de Winter starb." Brrr. Die Situation spitzt sich immer mehr zu, die junge Braut beginnt sowohl an ihrem Verstand als auch an ihrer Ehe zu zweifeln. Seltsame Zwischenfälle häufen sich und Maxim geht immer mehr auf Abstand. Bis etwas passiert, dass die junge Ehe auf eine Kraftprobe stellt und die Braut vor der Wahl steht zu zerbrechen oder ungeahnte Kräfte zu mobilisieren. 

Mein Fazit:
Die Geschichte ist meisterhaft erzählt und obwohl gar nicht soo viel passiert, ist es von der ersten bis zur letzten Seite packend. Ich musste es für die Uni zwischendurch ein paar Tage weglegen, als ich ungefähr in der Mitte angekommen war und war dann drei Tage lang total hibbelig. Wieder mal merke ich, was für eine gute Idee das Projekt 100Bücher war, denn mit dem Cover hätte ich das Buch normalerweise nicht mal angefasst! 
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