Sonntag, 30. Oktober 2011

13.) Listen-Nr. 53: The Stand von Stephen King, 1978

"He looks like anybody you see on the street.But when he grins, birds fall dead off telephone lines. He´s always outside. He came out of time. He doesn´t know himself. He has the name of a thousand demons. Jesus knocked him into a herd of pigs once. His name is legion. He´s afraid of us. We´re inside. He knows magic. He can call the wolves and live in the crows. He´s the king of nowhere. But he´s afraid of us. He´s afraid of... nowhere."

Zur Story: Die 80er. Kalter Krieg, Aufrüstungswahn und Amerika hat Scheiße gebaut: In einem geheimen Militärlabor wird ein Supervirus entwickelt. Jeder der sich ansteckt, stirbt. Es beginnt mit einem Niesen. Als es einen Unfall in dem Labor gibt, passiert etwas unvorhergesehenes: Obwohl das ganze Labor sofort automatisch die Schotten dichtmacht und damit alle möglichen Superviren und jeden der daran gearbeitet hat, für immer in sich begräbt, entkommt einer der Mitarbeiter. Er nimmt seine Frau, sein Kind und flieht. Doch ohne es zu wissen, ist er schon infiziert... ein paar Monate später ist Amerika tot. Die wenigen Überlebenden rotten sich nach und nach zusammen, finden sich erstaunlicherweise über Ländergrenzen und Wochen hinaus. Denn sie alle hatten denselben Traum: von einem Kornfeld und einer alten, schwarzen Frau. 

Meine Meinung: Pünktlich zu Halloween hier nun endlich mein Feedback zu Stephen King! Ich hatte den Roman schon einige Zeit im Regal stehen, mich aber nicht getraut ihn zu lesen, denn ich gehe normalerweise nichtmal auf Armlänge an Horrorgeschichten heran. (An dieser Stelle vielen lieben Dank an meine große Cousine, die mit mir den Stephen King Horrorfilm "Es" geguckt hat, als ich fünf (!!) Jahre alt war. Für alle die ihn nicht kennen: Es geht um einen Clown, der kleine Kinder frisst! Ja danke, Tanja, hätten wir meine Horrorfilmphobie auch geklärt.) Verständlicherweise habe ich also eine kleine Abneigung gegen Stephen King Geschichten. Aber das Buch steht nun mal auf der Liste, ich hab das Projekt gestartet, ich bin ja kein kleines Kind mehr... Und die Lampen waren auch alle an. 

Es hat sich dann herausgestellt, dass ich mich gar nicht so hätte anstellen müssen, denn auch wenn ich dachte, alle King Bücher wären Horrorgeschichten, ist diese hier ein klassischer Endzeitroman. Ein ziemlich langer noch dazu, denn ich hatte aus Versehen die Extended Version mit 500 Seiten mehr bestellt. Wie das mit extended Versions so ist, hat es schon einen Grund, dass manche Seiten rausfliegen. Also ich hätte jetzt nicht guten Gewissens die Hälfte vom Buch streichen können (soviel war ca. "extended"), aber es hatte schon einige deutliche Längen. Ansonsten hat mich die Geschichte aber schwer gefesselt, was man daran sieht, dass sie mir auch 2 Wochen nachdem ich sie fertig gelesen hab, nicht aus dem Kopf geht. Stephen King ist definitiv nicht umsonst so beliebt, sein Stil ist brilliant und ich habe das Buch wirklich genossen. Die Charaktere sind ausgefeilt und tiefgründig und wuchsen mir im Laufe des Buches richtig ans Herz. Natürlich nur die "Guten", denn es handelt sich hier um einen klassischen "Gut gegen Böse" Kampf. Extrem klassisch sogar, denn hier kämpft buchstäblich Gott gegen den Teufel. Ich wusste nicht so recht was ich von den ganzen Bibelbezügen halten sollte und hab auch viele davon nicht mehr so richtig im Kopf gehabt. Es wurde mir dann zwischendurch schon ein bisschen sehr religiös. 

Angst musste ich dagegen eigentlich kaum haben. Die Gruselszenen halten sich sehr im Rahmen und das ich einige Nächte nach dem Lesen das Licht angelassen habe, lag eher an meiner eigenen Fantasie, die sich zusammen mit meinem fünfjährigen Ich in die Ecke gekauert und dauernd geflüstert hat "Aber das ist Stephen King! Gleich passiert bestimmt was ganz gruseliges." Dabei war das Buch selbst für meine Nerven vollkommen aushaltbar. Nur als ich zwischendurch eine Erkältung bekommen habe, bin ich beim ersten Niesen doch etwas zusammengezuckt... Tendenziell also: Ein wirklich gutes Buch. Die extended Version aber bitte nur nehmen, wenn ihr genug Zeit habt! Und ich hab jetzt Lust, mehr Stephen King zu lesen. Gibt es noch andere Geschichten von ihm die KEINE Horrorgeschichten sind?

Ps: Bahahaha, als ich mich eben auf Coversuche gemacht habe, sind Sachen dabei rausgekommen, die gruseliger sind, als das ganze Buch. Mein Buch hat das Cover oben, mit diesen hier hätte ich das Ding bestimmt nicht gelesen!! Schon etwas beängstigend wie in den Achtzigern eine ganze Generation an kollektiver Geschmacksverirrung gelitten hat...





3 Kommentare:

  1. Ich habe etwas für dich:

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    Schönen Wochenanfang!
    Britta

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  2. Hi, als King-Fan helfe ich natürlich gerne aus ;-)
    Also, er hat einige Bücher geschrieben, die weniger Horror und mehr Endzeit sind.
    Ein guter Einstiegsroman ist "Die Augen des Drachen", das ist eher eine Fantasygeschichte. Wenn dir Endzeitromane gefallen, empfehle ich dir "Todesmarsch" und "Menschenjagd", die hat er unter seinem Pseudonym geschrieben. "Sie" (oft auch "Misery" genannt) ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
    Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. The Stand hatte ich mal sehr begeistert angefangen, aber nach 400 Seiten hatte ich plötzlich anderes zu tun, habe das Buch zu lange weggestellt... und nun werd ich wohl wiede von vorne anfangen müssen. :-)

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  3. @ Friedelchen: SUPER!!! Danke :)Ich les ganz gernn zwischendurch mal Endzeitromane, wenn ich einen guten Ausgleich habe (Zum Beispiel kurz vorm Einschlafen noch ein paar Seiten Harry Potter, damit ich nicht total deprimiert aufwache. Hab bei The Stand schon irgendwann gemerkt, dass er mir ein bisschen auf die Stimmung geschlagen ist. "Todesmarsch" und "Menschenjagd" hört sich ja schon eher gruselig an, aber ich vertrau dir da mal :p

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