Mittwoch, 28. November 2012

"BAAAM Watt'n Buch" vs. "BAAAM watt'n Bullshit!"

"BAAAM watt'n Buch!"

So, jetzt aber. Bei diesem Eintrag wollte ich ja eigentlich schon über Erebos schreiben, bevor der Post zu einem etwas verwirrten Berlin Eindruck wurde. Aber jetzt hole ich das schnell nach, weil ich euch doch noch sagen wollte, dass ihr UNBEDINGT dieses Buch lesen müsst! (Wobei ich hier ja sowieso ein absoluter Spätzünder bin, denn die Hälfte der Bloggerwelt kennt das Buch ja eh schon.)

Erebos war ein Buch das ich atemlos verschlungen und genauso atemlos beendet habe. Und danach war ich bestimmt eine Woche lang traurig darüber, nicht mehr weiterlesen zu können.

Zur Story
In der Geschichte geht es um das Computerspiel Erebos, das von Schüler zu Schüler weitergereicht wird, unter der strengen Auflage kein Wort zu sagen. Außerdem hat jeder Schüler nur eine einzige Möglichkeit, Erebos zu spielen. Reihenweise verfallen die Jugendlichen dem Spiel, nehmen die Identität ihrer fantastischen Spielfiguren an und können tagsüber die Augen nicht mehr offen halten, weil sie die ganze Nacht durchgezockt haben. Erebos scheint ihre geheimsten Wünsche und Sehnsüchte zu kennen - und diese auch zu erfüllen. Doch dafür müssen bestimmte Aufgaben erledigt werden, die mit fortschreitenden Levels immer gefährlicher werden - für den Spieler selbst und für seine Umwelt. Nach und nach erkennen einige der Jugendlichen die Gefahr, die von Erebos ausgeht - doch da ist es schon fast zu spät.

Meine atemlose Meinung:
Bombastisch! Mehr zu verraten (so wie es der dusselige Klappentext es mal wieder tut) wäre schon grob fahrlässig, denn die Spannungskurve ist meisterhaft aufgebaut. Ursula Poznanskis erster Roman für junge Erwachsene (auch nicht mehr ganz so junge Erwachsene können ihn gut lesen) ist ein erste Klasse Thriller, mit Hauptfiguren, die mir im Laufe des Buches so sehr ans Herz gewachsen sind, dass ich sie am Ende richtig vermisst habe. Und das ist eigentlich seltsam, da die Charaktere nicht sehr deutlich gezeichnet sind. Nur am Rande schneidet die Autorin Themen wie Depression und Selbstmord von Familienmitgliedern an und überlässt damit viel der Fantasie. Damit hat die eigentliche Geschichte um das Spiel Erebos viel Platz sich  zu entfalten. Und obwohl ich wirklich mal nullkommanull von Computerspielen verstehe - und auch den Reiz von Fanatsyfiguren nicht nachvollziehen, deren Level man sich mühsam durch stundenlange Tastenklick-Kämpfe erspielen muss - kenne ich genug Leute die Erebos sofort verfallen würden, wäre es real. 

Und ganz so irreal wie man es am Anfang denkt, ist das Szenario auch nicht, das Ursula Poznanski hier ersonnen hat. In einem grandiosen (wirklich. Ich war hin und weg!) Plottwist am Ende gibt die Atorin nochmal allen eins hinter die Ohren, die dem WWW zu viel Vertrauen schenken. Gnadenlos gut. Sollte meiner Meinung nach Pflichtlektüre an jeder Schule werden. Neben Themen wie Computersicherheit und dem richtigen Umgang mit Daten werden nämlich auch Mobbing und Gruppenzwang behandelt - so klirrend spannend, dass man überhaupt nicht merkt wie man gerade einer Moral-Standpauke unterzogen wird. BAAAM watt'n Buch! Ehrlich mal!

vs. 

"BAAAM watt'n Bullshit!

Nach diesem sehr erfreulichen Buch möchte ich noch ganz kurz (mehr hat es nicht verdient) ein Buch ansprechen, das eher zur Kategorie "BAAAM watt'n Bullshit!" gehört. Und zwar hätten wir da den aktuellen Roman von Joy Fielding, der sich schnell und platt liest und genauso schnell und platt wieder aus dem Gedächtnis verschwindet. Bei Frau Fielding (deren frühe Bücher ich sehr gern gelesen habe, nur das wir uns verstehen!) geht es ja eigentlich immer um ein gestörtes Verhältnis zwischen Mutter/Tochter und/oder verlassene Frau/Ex-Mann. Hier treffen wir auf beides. 

Der Plot ist so panne, dass man sich schon ernsthaft am Kopf kratzen muss. Ist auch fix erzählt: Verlassene Ehefrau hängt noch so doll an ihrem betrügerischen Ex-Ehemann, dass sie ohne zu überlegen allem zustimmt, um was er sie bittet. Auch wenn diese bitte folgendermaßen lautet: "Hi, ich weiss du hast heute Geburtstag und ein Wochenende mit deinen Freunden im Luxushotel geplant. Aber ich muss noch arbeiten und schaffe es nicht pünktlich nach Hause, also könntest du evtl. (jetzt kommt's!) unsere Tochter und meine neue Freundin in das Stunden entfernte Luxushotel fahren, in dem ich mit ihnen das Wochenende verbringen möchte?". Ja hallo? Wer würde da nicht Ja sagen?! Der Rest der Story: Das Wellness Hotel liegt im Wald, in welchem gerade zufällig ein Psychpatenpärchen herumstreunert, das gerne Menschen mit der Sense zerhackt und dann neben ihren blutigen Leichen Sex hat. Is klar?
Na nun raaaatet mal, wie's weitergeht.

Nachdem ich mich schon die ganze Zeit geärgert habe, dass ich überhaupt noch weiterlese, war der dämliche Schluss das absoluter Ärger-Finale. Da habe ich völlig baff auf die letzte Seite gestart und gedacht "Ersnthaft?! Das war's jetzt?".
Ganz großes Kino, Frau Fielding.

Lest Erebos!

Freitag, 23. November 2012

Die Weihnachtswerkstatt ist eröffnet. [DIY Christbaumkugeln]

Jedes Jahr so ungefähr Ende November überfällt mich ein akuter Anfall verfrühter Weihnachtswichtelei. Und nachdem ich an meinem ersten Wochenende hier auf dem Mauerpark Flohmarkt eine riesige Tüte alter Weihnachtskugeln für fünf (!) Euro erstanden habe ("Nimm bloß mit den Krempel, datt is von meiner Ex!"), war irgendwie klar, dass die Wichtelattacke dieses Jahr sogar noch früher einsetzen würde.

Kurzentschlossen habe ich ein altes Weihnachtsritual wiederbelebt, dass ich früher mit meiner Mama erfunden habe: Christbaumkugeln anmalen. Und ich habe mich dieses Jahr für Pinguine entschieden. Ich LIEBE Pinguine! Jetzt mal ehrlich, wie cool sind Pinguine?! Ich glaube es existieren überhaupt keine Tiere, die cooler sind! Schon beim UUUUURMELIIII war Ping der eindeutige Liebling der Herzen! ("Geh aus meiner Mupfel!!!")



Da in der Tüte mindestens 50 Kugeln waren, hatte ich genug "Ausprobiermaterial" hier, um verschiedene Techniken zu testen. (Auch noch nachdem ich artig einen Satz Kugeln an meine Mama abgetreten habe.) Daher hab ich einen brandheißen Tipp für euch, falls ihr es auch probieren wollt: Die Kugeln in weiße Wandfarbe tunken und dann abtropfen lassen funktioniert NICHT! (Die Farbe wird viel zu dick, platzt auf und splittert). Ich habe stattdessen mit Acrylfarbe weitergemalt, das geht ganz gut. 
  • Ich hab zuerst jede Kugel lavendelblau grundiert und dann mit einem dicken, breiten Pinsel ein "Schneegestöber" darüber gemalt. Allerdings wäre es evtl schlauer gewesen, die Kugel weiß zu lackieren und das blau später drüber zu malen, denn mein Schneegestöber war irgendwie ziemlich unruhig, so rein strukturmäßig. 
  • Im Schneegestöber watscheln dann die Pinguine umher und zwar mit einem kleinen runden Kopf und einem größeren schwarzen Oval drunter. Ausgestreckte Flügel dran, fertig ist der Pinguin. 
  • Als die Pinguinkörper trocken waren, hat jeder noch ein paar Füße und einen Schnabel bekommen, wobei die kleinen Pinguine oft tapsig in die falsche Richtung laufen oder sich an ihrer Mutter festhalten.
  • Ganz zum Schluss kam über den blauen Teil nochmal eine Schicht Farbe (auch deswegen ist es schlauer, das blau zum Schluss zu malen) und darauf eine großzügige Schicht weißer Flitter. Voilà  Weihnachtsdeko à la Pinguin. 
  • Durch jede Kugel hab ich dann einen Faden Naturbast gezogen. Das Ergebnis sieht einfach soooo süß aus! Ich könnt den ganzen Tag hier stehen und Pinguine gucken!
Aber nach fast 20 Kugeln hab ich jetzt langsam keine Lust mehr, Pinguine zu malen! Vielleicht noch einen Satz große Tiere hinterher? Weihnachten à la Elefant?

Wie auch immer, ich wünsche euch fröhliches Vorweihnachtswichteln!

Mittwoch, 21. November 2012

Die Meisterin der Inhaltsangaben

Hat grad irgendwer irgendwo gepostet und ich musste mal wieder herzlich lachen. Ab und zu mal Loriot kann nicht schaden.

Geht grinsend ins Bett!

Verpfeihung.

Geht grinthend inth Beth.


Montag, 19. November 2012

Heute aus der Kategorie: BAAAM watt ne Stadt!!

Freunde der Sonne, meinen Blog hat es flach gelegt. Ich verspreche aber, es ist nur kurzfristig. 
 Schuld ist Berlin

Die ganze Zeit habe ich das Gefühl, ich müsste euch eigentlich von Berlin berichten. Denn diese Stadt ist so bombastisch, hektisch, entspannt, bunt und trist und laut und echt und prätentiös und großschnäuzig und verständnisvoll und... ich kann es noch nicht. Ich kann noch nichts zu Berlin sagen, weil es mir die Sprache verschlägt. Es wollen so viele Wörter auf einmal heraus, dass sie sich in meiner Kehle ballen und entweder sinnlose Wortexplosionen hervorknallen oder garnichts.

Also beobachte ich. Ich sauge die Stadt in mich ein, lege Gedankenkategorien an, in die ich meine Eindrücke verfrachte. Merke dann, dass die Kategorien doch nicht passen. Sortiere um. Bin verwirrt. Bin erstaunt. Bin geistesabwesend. Euphorisch. Einsam. EssejedenAbendSushifür4EuroundwogibtesdasschonaußerinBerlin. (Ja, das ist definitiv ein Gefühl!).Völlig weggeknallt, voller Wunder. Morgens wache ich auf und denke: Heute Abend musst du mal wieder bloggen! Und Abends komme ich nach Hause und bin platt. Neuer Job, neue Stadt, neue Leute. Gehe Baden und schlafe.

Und am Wochenende tanze ich durch meine Wohnung, hüpfe und freue mich, WEIL DAS LEBEN SO GEIL IST!!!


Ich bin bald wieder da, I promise!

Ps: Eigentlich war der Titel dieses Posts: "Baaam watt'n Buch" und ich wollte von Erebos berichten. War wohl nichts. Kommt noch. Aber lest es schon mal, das Buch ist nämlich der Hammer!

Mila. Kudamm.

Freitag, 2. November 2012

Antrag die zweite: Wir probieren das nochmal, Mr. Darcy. [Stolz und Vorurteil - Rezension Teil III]



"My affections and feelings are unchanged.
But one word of you will silence me forever."

°Oo... plopp. °

Das war ich.
Ich bin geschmolzen. (Also soo Luftblasenmäßig, mit Plopp am Ende.)
Nachdem sich unser weltliebster Rentierpulli ja in seinem ersten Heiratsantrag gnadenlos vergaloppiert hatte und seiner künftigen Braut, anstatt ihre Lieblichkeit zu preisen, verbale Ohrfeigen verabreicht hat, sah ich schon schwarz für Mr. Darcy und Lizzy. 

Aber dann kommt ja diese Szene in Darcies Landhaus, in der Lizzy, nach einem herzzereißend liebevollen Bericht der Haushälterin über ihren Mr. Darcy - und einer gefühlten Stunde Anstarren seines Portraits - auf einmal dem Mann ihrer heimlichen Tagträume in Fleisch und Blut gegenüber steht. Ich musste mir die Szene eben BBC technisch nochmal zu Gemüte führen, damit mir die eifrig-tapsig-verlegene Stimmung unter den beiden nicht verloren geht. Allerdings hätte ich die Szene fast nicht gefunden, denn unter Youtube wird sie unter folgendem Namen gehandelt: "The Lake Scene (Colin Firth Strips Off)." Äh - hä?
Versteht mich nicht falsch, ich bin die letzte die ein Problem damit hat, einen jungen Colin Firth naggisch in die Fluten sinken zu sehen - wobei das leider schon zu viel versprochen ist. Schade - aber irgendwie kann ich mich beim Besten Willen nicht dran erinnern, das Mr. Darcy im Buch das selbe tut. Oder war ich so in den Dialog versunken, dass mir nicht aufgefallen ist, dass Mr. Darcy bei dem Gespräch tropfnass war?
Sollte die Szene im Film dazu erfunden worden sein, hätte man den Colin ja aber wenigstens das T-Shirt ausziehen lassen können, oder? Na gut, aber das ist ja auch garnicht Thema der Sache. (Das Video verlink ich euch aber trotzdem!)



Das eigentlich Thema ist ja: Haaaaaach.
ER KRIEGT SIE!!!
Wie im ersten Video zu sehen gibt es zwar weder einen Kuss, noch eine auch nur sekundenweise leidenschaftliche Annäherung der beiden, aber wir befinden uns schließlich auch im alten England, der Hochburg der Prüderie. So verspricht man sich also Gegenseitig seine Zuneigung "my dearest, loveliest Elizabeth" und geht dann nebeneinander (natürlich ohne sich anzusehen!) in einen romantischen Weichzeichnungsfilter Sonnenuntergang.

Aber das ist ja gar nicht das eigentlich Romantische. Der große Clou der Geschichte ist ja Darcy's rührende Bereitschaft seinen Freund Bingley vor allem Unheil zu bewahren. Und erst als Darcy sich ganz sicher ist, dass sein Freund auch wirklich von der Frau seiner Träume geliebt wird, bringt er ihn dazu, nun doch zu ihr zurückzukehren. Und während Mr. Darcy sich mehr und mehr zum romantischen Helden mausert, wünscht man der lieben Jane, dass ihr zukünftiger Ehemann sich nach der Trauung etwas weniger beeinflussen lässt. ...Und versucht zu ignorieren, dass Mr Darcies Verhalten ja schon ein bisschen übel nach Kontrollfreak riecht, aber das sage ich nicht, weil mich das gesammelte Team Darcy hier wahrscheinlich sonst teert und federt.

Mein Fazit zu Stolz und Vorurteil ist jedenfalls das Folgende:
Ein grandioses Buch mit subtilem Witz, liebenswerten Charakteren und beißender Gesellschaftssatire.
Unbedingt Lesen. Und nach dem Lesen unbedingt mal die "Lizzie Benett Diaries" auf Youtube gucken, die mir unter meinem letzten Post zum Thema empfohlen wurden. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich kapiert habe um was es eigentlich geht, aber die Videos sind wirklich klasse. Auf den Punkt und witzig!

Donnerstag, 1. November 2012

Wenn Mittelerde in den Urlaub fliegt...

In Zusammenarbeit mit Peter Jacksons Firma WETA Workshop hat Air New Zealand endlich mal ein Flugsicherheitsvideo produziert, bei dem man auch aufpasst. Wie man einen Sicherheitsgurt schließt und wo die Atemmaske herunterfällt wird uns da nämlich nicht von den üblichen desinteressierten Dauerlächlern erklärt, sondern von einer Horde Mittelerde Bewohnern.

Wie geil ist das denn?! Daumen hoch, Air New Zealand, Daumen hoch.


Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...