Jut Mädels, Computer immer noch kaputt, ist auch keine
Besserung in Sicht, Neyashas Challenge hab ich deshalb leider schon verhauen,
meine Kommentare sehen aus wie meine
Rechtschreibung in der ersten Klasse weil ich auf meinem Handy immer auf
die falschen Buchstaben klicke… aber dat soll uns ma nich vom Bloggen abhalten,
WA? (Berlin! Berlin! Wir fahren nach…) Deshalb habe ich mir jetzt die
wahnsinnig elegante Lösung ausgedacht, die Posts zuhause auf dem Laptop zu
tippen (das Problem ist nämlich die W-Lan Karte, nicht der Computer an sich)
und sie dann auf der Arbeit hochzuladen. Wattn Spass.
Tolstoi lässt grüßen.
So. Runde geheult, jetzt zum
Titelbuch. Schon vor Monaten hab ich mir für meinen letzten Beitrag zur
Themenchallenge zum Thema Krieg den dicksten Wälzer ausgesucht, den ich finden
konnte: Winter der Welt, gebundene Ausgabe, 800 Seiten stark, 5 Kilo schwer
(gefühlt). Da ich ja den meisten mittlerweile als glühender Ken Follett Fan
bekannt sein dürfte, hat sich das Opfer meinerseits allerdings in Grenzen
gehalten. Wobei ich nach dem ersten Teil der sogenannten „Jahrhundert Trilogie“
jedoch meine Zweifel über dieses Buch hatte. Sturz der Giganten hat mich
nämlich größtenteils tierisch gelangweilt und kann sich meiner Meinung nach im
Lesegefühl in etwa mit unserem verehrten Herrn Tolstoi messen. Viel Politik,
wenig Gefühle. Nicht so Winter der Welt.
Die Romane von Ken Follett liebe
ich seit jeher wegen ihrer lebendigen Charaktere, von denen normalerweise jeder
auf seine Art einzigartig ist. Im Vorgänger
ist diese Einzigartigkeit leider ein wenig der Anstrengung zum Opfer gefallen,
alle Kriegsnationen inklusive ihrer Politik abzubilden, was ein verständliches
Ziel ist, doch die Charaktere haben meiner Meinung nach ziemlich darunter
gelitten und wirkten eher wie Mittel zum Zweck. Im zweiten Band kennt man ja
nun schon die Hintergründe der diversen Familien, deshalb müssen diese nicht
gemeinsam mit der Weltpolitik gerade noch so irgendwohin gequetscht werden,
sondern man kann sich entspannt auf die jeweiligen Schicksale in der sich
zuspitzenden politischen Lage konzentrieren.
Bühne frei für die zweite
Generation
In Winter der Welt hat nun die
zweite Generation das Sagen, die Kinder der Protagonisten aus dem ersten Buch.
Und mit denen hatte Follett anscheinend deutlich mehr Spaß als mit ihren
Eltern, denn hier kommt wieder der gekonnte Charakterautor und
Schicksalsverknüpfer zum Zug. Auch wenn ich mit einigen Charakteren trotzdem
nicht ganz zufrieden war - zwischendurch
konnte ich sogar raten, wer das Ende wahrscheinlich nicht überlebt, einfach
weil der Charakter so lustlos dargestellt war, was wirklich nicht passieren sollte! – habe
ich andere Figuren geliebt und gespannt ihr Schicksal und ihre Veränderungen verfolgt.
Dabei hat Follett sich aus den Ereignissen vor und nach dem zweiten Weltkrieg
immer nur einzelne Szenen herausgepickt, was mich zwischenzeitlich ehrlich
gesagt ein wenig verwirrt hat, da zum Beispiel die Judenverfolgung in
Deutschland nur knapp angerissen wird. Stattdessen konzentriert Follett sich
eher auf den deutschen Widerstand gegen das Nazi-Regime und schafft es so,
einen spannenden Agententhriller in die politische Kulisse mit einfließen zu
lassen. Nebenbei habe ich aber auch viel über die politischen Vorkommnisse in
anderen Ländern während dieser Zeit gelernt, zum Beispiel über den spanischen
Bürgerkrieg, der damals bei uns in der Schule immer eher unter den Tisch
gefallen ist.
Mein Fazit
Insgesamt ist das Buch eine gute
Möglichkeit, sein Geschichtswissen zu erweitern und eine Gefühl für all die
politischen Machtspielchen zu bekommen, die in diesen Jahren gelaufen sind. Im
Gegensatz zu anderen Follett Werken, die sich gut und spannend in einer Nacht
weglesen lassen, wäre mir Winter der Welt allerdings deutlich zu komplex. Es
ist schon notwendig, beim Lesen aufmerksam mitzudenken, oder man verliert
ziemlich schnell die Übersicht über all die politischen Verknüpfungen und
Charaktere (Es ist mir auch immer mal wieder passiert, dass ich nicht mehr
wusste, woher eine Figur die andere nun eigentlich kennt). Als Lektüre für die
Abiturprüfung in Geschichte würde ich beide Bände aber ohne Vorbehalt
empfehlen. Und auch wenn man sich in Geschichte schon bestens auskennt, bieten
die Charakterschicksale noch einmal einen anderen Blickwinkel auf das
Zeitgeschehen. Bei mir hat das Buch letztendlich dazu geführt, dass ich gerade
die erste Biographie in meinem Leben lese: Das Leben der Sophie Scholl, aus
deren Geschichte Ken Follet meiner Meinung nach einige Charakterzüge und
Schicksale für seine Charaktere abgeleitet hat. Bin jetzt mit der Hälfte durch
und kann die Biografie bis jetzt sehr empfehlen. Leider weiß ich schon, wie sie
endet.
Danke, ich werde auch gleich mal eine Challengeseite bei mir einrichten =)
AntwortenLöschenLG Caro