Tja, ich drücke mich nun schon seit Sonntag vor dem Fazit. Leider wird es davon, dass ich irgendwann das Ende vergesse, auch nicht besser.
Vorweg: Wer die letzten drei Beiträge zu diesem Thema noch nicht gelesen hat, fängt am Besten mit diesem Post an. Der ist noch völlig spoilerfrei also auch für diejenigen geeignet, die das Buch gerne noch lesen möchten. Post 2 und 3 zum Thema sind nur noch für aktive Emma-Fans (Und Anti-Fans) geeignet, da wird gespoilert, dass die Tastatur raucht. Und auch dieses Fazit ist nur für diejenigen gedacht, die das Ende sowieso kennen. (Und mich trösten möchten...)
Das positive zuerst: Ich bin absolut HAMMER im Enden voraussagen, gebt es zu!
Das nicht so gute: Das Ende hat mich nun aber wahrhaftig nicht mehr vom Hocker gehauen. Nach diesem kleinen Aufreger mit Harriet hat Jane Austen die Geschichte viel zu schnell zu Ende gebracht. Wozu das Drama-Element mit einfliessen lassen, wenn sie es dann im Sande verlaufen lässt? Gut, wir haben noch einmal bewiesen, dass Emma sogar auf ihr persönliches Glück verzichtet hätte, um die sich ihrer Meinung nach anbahnende Liebesgeschichte zwischen Harriet und Mr. Knightley nicht zu zerstören. Allerdings sind ihre Gedanken Harriet gegenüber schon hier nicht mehr besonders nett und es stellt sich dann ziemlich schnell heraus, dass Jane Harriet gegenüber wirklich keine besonders tolle Freundin ist, war oder jemals sein wird.
PLUS: Mich beschleicht da so ein kleiner Verdacht, dass das Problem gar nicht bei Emma liegt. Sondern bei Jane Austen. Ähm - ist Jane Austen ein Snob? Darf ich das fragen? Liege ich total falsch? Oder bin ich ein bisschen doof, das mir das jetzt erst auffällt? Nach euren absolut kryptischen Kommentaren unter meinen letzten Posts muss euch ja jetzt ein Stein vom Herzen fallen, dass ihr mir wieder offen antworten dürft.
Insgesamt hat mich das Buch irgendwie an meine Grundschulgeschichten erinnert: Es fängt langweilig an, wird dann spannender, dann kommt ein ganz toller, spannender Einfall, der den Höhepunkt der Geschichte darstellt - und dann hatte ich keine Lust mehr und hab die Geschichte irgendwie so larifari schnell mal zu Ende geschrieben.
Wie unromantisch ist denn bitte die Hochzeit von Harriet und Mr. Martin? Also nicht, dass man die Hochzeit überhaupt mitbekommt, aber wie sie den Antrag annimmt, ist ja schon der absolute Reinfall für so Romantiker wie mich, die auf die große Liebesversöhnung gehofft hatten. In meinem Kopf ist die ganze Zeit diese Verlierer-Melodie von "Wer wird Millionär" auf Dauerschleife gelaufen, dieses "Nötnötnöööööt"
Ich bin mir auch überhaupt nicht schlüssig, ob Jane Austen hier einen Punkt macht (so wie sie in Stolz und Vorurteil die fiese Hochzeit der Lizzy-Freundin einfädelt) oder ob sie einfach wirklich nur schnell die Geschichte zu Ende bringen wollte. Realismus, Zynismus, Austen`sche Genialität? Oder Faulheit?
Ich weiss es echt nicht genau, ihr dürft mir gerne die Meinung sagen!
Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich die Geschichte sshr genossen habe. Es macht naemlich eifach Spass, sich ueber Emma zu aergern, was wohl daran deutlich wird, dass ich noch NIEMALS vorher so viele Posts zu einem einzigen Buch geschrieben habe.
Puh, ich kann mich leider überhaupt nicht mehr an die Hochzeit zwischen Harriet und Mr. Martin erinnern.
AntwortenLöschenWas die Vorhersage betrifft: Jetzt aber mal ganz ehrlich - gibt es auch nur irgendeinen Jane Austen (oder auch sonstigen Liebes-)Roman, in dem man nicht von Anfang an weiß, mit wem die Heldin am Ende zusammenkommen wird? *g* Also mir fällt keiner ein. ;-)
Na nun lass mich doch mal ein bisschen angeben! :p außerdem ist das erst mein zweites Austen Buch.
AntwortenLöschenUnd ich hab auch richtig geraten, was Jane betrifft. Das war gut, oder? (könnte mich jetzt mal jemand loben, bitte?!:p)
Einmal Lob, kommt sofort.
LöschenDas waren wirklich beeindruckende hellseherische Fähigkeiten! Ich bin voller Ehrfurcht. :-)
oh das ist aber lieb von dir... Ach nein, also sooo gut war ich doch nun auch nicht! :p
Löschenich probiere das vorhersagen demnaechst mal mit einem Buch, bei dem die Autorin nicht ganz so sehr fuer ihre Vorhersehbarkeit bekannt ist. Eigentlich versuche ich sonst immer zu vermeiden, vorher ueber das ende nachzudenken,um mir nicht selbst den spass zu verderben, aber ich fand eure ein-wort kommentare so grandios. :D
Ich lobe dich, deine hellseherischen Fähigkeiten sind einfach unglaublich... ;)
AntwortenLöschenAn die Hochzeit zwischen Harriet und Mr. Martin kann ich mich auch nicht mehr erinnern, aber neigte Frau Austen nicht sowieso an manch einer Stelle dazu, bestimmte Situationen in kurzen und eher ... neutralen ... Sätzen abzufertigen?!...
! :)
Löschendie tatsaechliche hochzeit der beiden kommt auch garnicht vor, es wird nur sehr nuechtern kurz umschrieben, dass sie den Antrag annimmt. die hochzeit von emma ist jane austen allerdings auch nur ein paar zeilen wert, also scheinst du durchaus recht zu haben. war wohl nicht so ihr metier... :p
Huhuu,
AntwortenLöschenleider konnte ich deine Posts zu Emma nicht lesen, da ich selbst das Buch noch nicht ganz durch hab. Ich lasse mir ja nicht schon alles im Voraus erzählen. Ich finde es übrigens sehr schade, dass ich pro Autor nur ein Buch für die Challenge lesen darf ;)
Nee, die Vorstetzungen von Stolz und Vorurteil sind nicht von Austen selbst, sondern von Autorinnen, die anscheinend mit dem Ende nicht ganz zufrieden waren. Angeblich ahmen sie sogar Austens Schreibstil nach, um authentisch zu wirken.
Du hast schon richtig erkannt, dass war mein erster Beitrag zur Challenge. Nur leider bin ich im Moment etwas in Klausurenstress (5 Stück von Montag bis Montag -.-'), da bin ich noch nicht dazu gekommen, die Seite zu aktualisieren. Aber bald sind Ferien, da hab ich Zeit =D
LG Caro
Ich hab ja von Jane Austen bisher nur Northanger Abbey gelesen, für die Uni. Aber so langsam machst du mich ziemlich neugierig. Wenn ich das nächste Mal bei ner Buchhandlung vorbeikomme, hole ich mir "Pride and Prejudice" von Penguin... gut angelegte knappe 3 Euro. ;-)
AntwortenLöschenDu bist ganz toll, Mila, so ein Vorhersage-Talent. Aber wird das Lesen dann nicht irgendwann schrecklich langweilig?
AntwortenLöschenUnd um auf deine Frage zurück zu kommen, warum dieses unromantische Ende... Jane Austen ist in meinen Augen absolut keine romantische Schriftstellerin. Liebe hat bei ihr sehr wenig mit Liebe auf den ersten Blick, Schmetterlinge usw. zu tun. Liebe ist bei ihr sehr rational. Und ja, sie ist in gewisser Weise ein Snob und greift nicht wirklich die Gesellschaft an, bzw. deren Stände. Probier's dafür lieber mal mit Elizabeth Gaskell...
LG Mila
Toller Blog! Schau doch auch mal bei mir vorbei!
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