Mein Lieblingszitat: "I´ve come at last," said Father Christmas. "She has kept me out for a long time, but i have got in at last. Aslan is on the move. The witches magic is weakening."
Als im Jahr 2005 der erste Kinofilm zu den Chroniken von Narnia herauskam, hatte ich von den Büchern noch nie etwas gehört. 6 Jahre später hatte ich noch immer keinen der Filme gesehen, und über die Bücher wusste ich nur, dass es mehrere Teile gibt und der Autor der beste Freund von J.R.R. Tolien war. Unbewusst hatte ich deswegen anscheinend eine Art Herr der Ringe für Kinder erwartet und war dann etwas baff, als dieses kleine Büchlein hier eintrudelte, dass so kurz ist, dass ich es gestern auf einer Zugfahrt durchgelesen habe. Noch überraschter war ich, als ich auf der ersten Seite in der Auflistung der Chroniken von Narnia erkannte, dass dies hier gar nicht der Beginn der Serie ist. Es ist nämlich so, dass C.S. Lewis diesen Band eigentlich als abgeschlossene Geschichte für sein Patenkind Lucy geschrieben hat und die Geschichte dann aber so gut ankam, dass er die Serie sowohl nach vorne als auch nach hinten weitergeführt hat.
Zum Inhalt: Wir befinden uns im England des zweiten Weltkrieges, in dem vier Geschwister aus Angst vor deutschen Bomben von London aus aufs Land geschickt werden. Sie landen im riesigen, alten Haus eines kauzigen Professors, in dem es vor Geheimnissen nur so wimmelt. Als Lucy, das jüngste der vier Kinder, einen Raum entdeckt in dem nur ein Schrank voller Pelze steht, kann sie nicht widerstehen, denn sie liebt das Gefühl von Pelzen über alles. Sie klettert in den Schrank, lässt aber natürlich die Tür offen, "because she knew it was very foolish to shut oneself into any wardrobe" und findet sich auf einmal in einer anderen Welt wieder. Nämlich im Land Narnia, wo die böse Schneekönigin dafür gesorgt hat, dass ewiger Winter herrscht, aber ohne, dass es jemals Weihnachten wird! All das erklärt ihr der Faun Tumnus, den Lucy mit Päckchen beladen unter einer Laterne trifft. (Das hab ich nciht verstanden. Was macht der Faun mit den Päckchen?). Außerdem nimmt Tumnus Lucy noch mit zu sich zum Tee, wo er plötzlich in Tränen ausbricht und erklärt, er müsste Lucy nun eigentlich festnehmen und zur Schneekönigin bringen, weil sie doch menschlich ist. Da Lucy ihn aber überzeugen kann, dass er so einen schlechten Character nicht hat - "I don´t think you´re a bad Faun at all. I think you are a very good Faun. You are the nicest Faun i´ve ever met."- lässt er sie in ihre Welt zurückkehren. Und natürlich dauert es nicht lange, bis Lucy, inklusive ihrer Geschwister wieder nach Narnia zurückkehrt, wo alle vier in den schrecklichen Kampf zwischen der bösen Schneekönigin und dem Löwenkönig Arslan verwickelt werden.
Meine Meinung: Ich kann durchaus sehen, dass die Geschichte das Zeug zu einer großen "Chronik" mitbringt. Dieser erste Band (zumindest der erste, in dem Narnia vorkommt, glaub ich) ist aber irgendwie ein bisschen unausgegoren. Die Charaktere gehen viel zu wenig ins Detail und die Szenen sind eigentlich schon vorbei, bevor sie überhaupt begonnen haben. Deshalb ist das Buch auch so superkurz. Mir ist schon klar, dass es ein Kinderbuch ist, aber nach einigen Szenen zu urteilen, keins für sehr kleine Kinder. Also hätte man wenigstens die wichtigen Szenen ein bisschen ausführen können. Hier ist es eher so: "Er musste stark sein ... Kampf seines Lebens... der böse Wolf sprang auf ihn zu... er zog sein Schwert... Wolf tot." Öh? Hm. Es hat mich daher ein bisschen gewundert, wie man aus diesem Band einen Animationsfilm in Kinolänge produzieren kann, aber nachdem ich jetzt ein paar Trailer geguckt habe, glaube ich, dass die Verfilmung genau dort angesetzt hat und die Kampfszenen richtig schön dramatisch gestaltet hat. Und an Dramatik hat die Geschichte nicht zu wenig, denn eine der letzten Szenen zeigt den heldenhaften Mut Arslans, der sich als wahrer König erweist und die Grausamkeit der Hexe dadurch erst wirklich deutlich macht. Diese Szene vergisst man tatsächlich nicht so schnell, sie ist sehr viel intensiver als alle anderen Teile der Geschichte und macht hier auch einen deutlichen Sprung von "Ich erzähle meinem Patenkind ein Märchen" zu echter Erzählkunst. Darum möchte ich eigentlich schon gerne die anderen Teile der Reihe lesen, auch wenn ich glaube, dass die Chroniken von Narnia bis zum Schluss eine reine Kindergeschichte bleiben werden.
Was ich an Kindergeschichten so gern habe, sind kleine liebevolle und lustige Details und an denen mangelt es in der Geschichte nicht. Die Frau von einem sprechenden Biber der den Kindern hilft, ist eine typische Mutti, die auch auf der gefährlichsten Flucht daran denkt, genug Brote für jeden einzupacken. "Herr Bieber, denkst du ich könnte auch noch meine Nähmaschine...?". Und Mr. Rumblebuffin, ein Riese, der sich Lucys Taschentuch leiht, überspielt in aller Höflichkeit, dass es viel zu klein für ihn ist: "Never met a nicer handkerchee. So fine, so handy. So - I don´t know how to describe it!". Überhaupt sind alle so höflich (außer dem Gefolge der Hexe natürlich), das sich die englische Herkunft und die Zeit der Veröffentlichung leise erahnen lässt. Und wer noch zweifelt, welche Nationalität der Autor hat, dem sei verraten was der Weihnachtsmann bringt; "a large tray containing five cups and saucers, a bowl of lump sugar, a jug of cream, and a great big teapot all sizling and piping hot." Denn schließlich muss auch auf der Flucht vor einer bösen Hexe, die darauf aus ist alle zu töten, noch Zeit sein für einen gepflegten Afternoon Tea. How very british, my dear!
Was ich an Kindergeschichten so gern habe, sind kleine liebevolle und lustige Details und an denen mangelt es in der Geschichte nicht. Die Frau von einem sprechenden Biber der den Kindern hilft, ist eine typische Mutti, die auch auf der gefährlichsten Flucht daran denkt, genug Brote für jeden einzupacken. "Herr Bieber, denkst du ich könnte auch noch meine Nähmaschine...?". Und Mr. Rumblebuffin, ein Riese, der sich Lucys Taschentuch leiht, überspielt in aller Höflichkeit, dass es viel zu klein für ihn ist: "Never met a nicer handkerchee. So fine, so handy. So - I don´t know how to describe it!". Überhaupt sind alle so höflich (außer dem Gefolge der Hexe natürlich), das sich die englische Herkunft und die Zeit der Veröffentlichung leise erahnen lässt. Und wer noch zweifelt, welche Nationalität der Autor hat, dem sei verraten was der Weihnachtsmann bringt; "a large tray containing five cups and saucers, a bowl of lump sugar, a jug of cream, and a great big teapot all sizling and piping hot." Denn schließlich muss auch auf der Flucht vor einer bösen Hexe, die darauf aus ist alle zu töten, noch Zeit sein für einen gepflegten Afternoon Tea. How very british, my dear!