Montag, 29. August 2011

[Stöckchen] Bücherallerlei


In Christians Schmuddelecke habe ich ein sehr charmantes Stöckchen gefunden und hoffe, dass es mit mir zusammen noch ein paar der neueren Blogger aufheben werden. Ich bin nämlich immer gespannt auf die Lesevorlieben anderer Menschen.

Gebunden oder Taschenbuch?
Taschenbuch! Und zwar am liebsten die englischen, die wiegen nämlich fast nichts.

Amazon oder Buchhandel?
Buchhandlungen gehören zu meinen liebsten Plätzen auf der Welt. Eine der schönsten die ich kenne, ist die Thalia-Buchhandlung in Hamburg mit Riesenfenstern, vor denen gemütliche Sessel stehen mit denen man direkt auf die Alster blickt. Noch bei weitem übertroffen wird sie allerdings von dem Buchladen in Edinburgh (Namen weiß ich nicht), dessen Fenster über drei Etagen gehen. MITTEN in dem Buchladen gibt es einen Starbucks, so dass man sich beim Stöbern mit einem Latte und einer Zimtschnecke auf die Fensterbank setzen und den herrlichen Blick genau  auf das Castle genießen kann

Lesezeichen oder Eselsohr?

Bei meinen 100Bücher-Büchern knicke ich mir immer Seiten ab, auf denen potentielle Lieblingszitate stehen. Deswegen sehen die sowieso immer ein bisschen schluderig aus. Normalerweise würde ich das aber nie machen, vor allem nicht bei Hardcovern! Also Lesezeichen. (Okay, bei mir endet es meist mit einem Einkaufsbon oder so.)
Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?
So, dass sie schön im Regal aussehen :p

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Große Güte, Bücher wegwerfen, wir sind ja hier nicht bei den Hottentotten! Meist behalten, bei akuter Platznot zu Oma auf den Boden. Auf dem Flohmarkt werden von mir nur die Bücher verkauft, die ich sicher nie wieder lese. (Also eher so die "Unter 3 Punkte"-Bewertungen.) Verschenken tu ich Bücher nur, wenn sie mir selbst gut gefallen. Ergo behalten und nochmal  kaufen.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Behalten natürlich. Und möglichst nicht verknittern.
Kurzgeschichte oder Roman?
Roman. Je dicker, desto besser!

Aufhören wenn man müde ist oder wenn das Kapitel zu Ende ist?
Wäre ich jemals in der Lage gewesen, das erstere zu wählen, hätte das so einige Schultage gerettet! Bei guten Büchern kann ich unmöglich aufhören, bevor sie zu Ende sind. Manchmal, wenn ich sie mir aufsparen und deshalb nicht so schnell lesen will, dann schaffe ich es mit gaaanz viel Willenskraft und einer guten Ablenkung auch mal, nach dem Ende des Kapitels aufzuhören. Eigentlich aber nicht.

"Die Nacht war dunkel und stürmisch" oder "Es war einmal"?
In dunklen und stürmischen Nächten "Es war einmal" lesen. Stürme liebe ich fast so sehr wie Buchhandlungen. Vor allem so Gewitter-Regen-Unwetter, bei denen draußen die Welt untergeht und ich mit einer Tasse Tee bei eingeschalteter Lichterkette auf der Fensterbank lesen kann.

Kaufen oder leihen?
Kaufen. Am Besten schenken lassen :p

Neu oder gebraucht?
Mir egal. Ich mag neu, aber ich mag auch Schnäppchen.

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Rezensionen auf den Bücherblogs meines Vertrauens. Stöbern liebe ich zwar, aber da passiert es mir ab und zu, dass ich mich von einem hübschen Cover blenden lasse und totalen Blödsinn kaufe.

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Cliffhanger gerne bei Büchern, die ich zwar jetzt erst entdeckt habe, die aber schon so alt sind, dass die Fortsetzungen schon auf dem Markt sind. Spannender Cliffhanger und dann zwei Jahre auf die Fortsetzung warten ist ja wohl saudoof!

Morgens, mittags oder nachts lesen?
Morgens, mittags UND nachts lesen.

Einzelband oder Serie?
Immer Serie! Buchcharaktere werden meine Freunde, die will ich schließlich wiedersehen. Außer wenn die Fortsetzungen blöd sind, dann ab ins Regal mit Teil eins und dann vergisst man am Besten ganz schnell, dass da noch mehr kam.

Lieblingsserie?
Diana Gabaldons Highlander Serie! (Teil 1 heißt Feuer und Stein, auf Englisch "Outlander", bzw. "Cross Stitch" in der UK)

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Mhm.. ich bin ja schon so´n bisschen Mainstream. 

Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
"Forastera". Das ist Feuer und Stein auf Spanisch. :p

Welches Buch liest du gegenwärtig?
Gerade hab ich "The Catcher in the Rye" zu Ende gelesen, Rezension dauert aber noch ein bisschen, ich hab meine Gedanken dazu irgendwie noch nicht so richtig geordnet. Als nächstes kommt "The great Gatsby". Und zwischendurch lese ich immer mal wieder ein bisschen "War & Peace" von Tolstoy, weil das am Stück einfach nicht möglich ist.

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Das hier jetzt Outlander auf dem absoluten Platz Eins steht, sollte wenig überraschend sein.

Lieblingsautoren?
Michael Ende, Diana Gabaldon, Christine Nöstlinger, Roald Dahl und natürlich J.K. Rowling. Und, was ich mich kaum zu sagen traue, weil ihre Titel auf deutsch immer absolut panne in Peinlichkeiten wie "Der und kein Anderer" übersetzt werden (im Original heiss das Buch "Heaven, Texas"): Susann Elisabeth Phillips!

Freitag, 26. August 2011

9.) Listen-Nr. 12: Sturmhöhe von Emily Brontë, 1847

“And I pray one prayer
–I repeat it till my tongue stiffens–
Catherine Earnshaw, may you not rest as long as I am living; 

you said I killed you
–haunt me, then! 
The murdered DO haunt their murderers, I believe. I know that ghosts HAVE wandered on earth. 

Be with me always
–take any form–
drive me mad! 

Only DO not leave me in this abyss, where I cannot find you! Oh, God! it is unutterable! I CANNOT live without my life! I CANNOT live without my soul!"

Zur Story:
Wuthering Heights, zu deutsch "Sturmhöhe", ist ein Anwesen tief im Herzen der Moore Englands. Die Menschen hier sind abgehärtet und zäh, die rauhe Landschaft und das harte Wetter können ihnen nichts anhaben. Zwei Geschwister wachsen auf dem Anwesen auf, Catherine Earnshaw, Cathy genannt, und ihr älterer Bruder. Als Cathy sechs Jahre alt ist, bringt ihr Vater ein Findelkind mit nach Hause. Dieser kleine Junge mit dem Namen Heathcliff wird von da an vom alten Earnshaw ständig bevorzugt, was Cathys Bruder dazu bringt, ihn abgrundtief zu hassen und zu schickanieren. Cathy leidet darunter, denn sie und Heathcliff werden die allerbesten Freunde. Als die Jahre vergehen, wächst Cathy zu einer atemberaubend schönen, jedoch furchtbar egoistischen jungen Frau heran. Heathcliff, dem nach dem Tod des Vaters niemand mehr Aufmerksamkeit, geschweige denn Bildung, zuteil werden lassen hat, verwahrlost immer mehr und wird zu einem finsteren, übellaunigen Eigenbrötler. Seine ganze Liebe gehört Cathy, denn die beiden sind weiterhin unzertrennlich. 

Die Geschichte spitzt sich zu, als Cathy den Heiratsantrag des jungen, reichen und dabei herzensguten Edgar Linton annimmt, obwohl sie ganz genau weiß, dass sie ihn nicht liebt. "I have no more business to marry  Edgar Linton, than I have to be in heaven; and if the wicked man in there had not brought Heathcliff so low, I shouldn´t have thought of it. It would degrade me, to marry Heathcliff now, so he shall never know how i love him: and that, not because he´s handsome, Nelly, but because he´s more myself than I am. Whatever our souls are made of, his and mine are the same: and Linton is as different as a moonbeam from lightning, or frost from fire." Heathcliff, der diese Sätze zufällig mit angehört hat, läuft davon. Drei Jahre lang bleibt er verschwunden und in dieser Zeit heiraten Cathy und Edgar Linton und führen eine einigermaßen glückliche Ehe, die vor allem davon getragen wird, dass Edgar seine launische, selbstzerstörerische Frau vergöttert und ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Doch dann steht auf einmal Heathcliff wieder vor der Tür, und er ist nicht mehr der verwahrloste kleine Junge, sondern ein gepflegter Gentleman, der es zu Geld gebracht hat. Und er sinnt auf Rache.

Meine Meinung:
Wieder habe ich hier ein Buch der Schwestern Brontë. Diesmal schreibt Emily Brontë und es wird ihr einziges Buch bleiben, denn ein Jahr nach seiner Veröffentlichung stirbt die Autorin an Tuberkulose.Angeblich weigerte sie sich bis zuletzt, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen oder sich ins Bett zu legen, weil sie "der Natur ihren Lauf" lassen wollte. Ein tragischer Verlust, denn damit hat sie die Welt um weitere Geschichten wie diese gebracht! Vor ein paar Tagen habe ich ich Wuthering Heights zu Ende gelesen. Ich konnte mich bis jetzt noch nicht überwinden, eine Rezension zu schreiben, ganz einfach weil mir die Worte fehlen. Dieses Buch ist eine Naturgewalt, es überrollt den Leser mit seiner Leidenschaft, seiner Grausamkeit, seiner Schönheit. Seit ich die Geschichte aus der Hand gelegt habe, konnte ich sie kaum einen Moment aus meinen Gedanken verbannen. Die Charaktere verfolgen den Leser weit über das Ende hinaus.

Emily Brontës erstes Werk hat im viktorianischen England des 19. Jahrhunderts eine ganze Flut von Kritikern hinter den Öfen hervor gelockt. Als dann noch bekannt wurde, dass das Buch von einer Frau geschrieben worden war (Wie ihre Schwester hatte auch Emily Brontë zuerst unter einem männlichen Pseudonym veröffentlicht), kannte die Entrüstung keine Grenzen mehr. Wie konnte eine Frau derart wilde Charaktere erschaffen? Zum ersten mal in dieser Zeit wurde ein so offensichtlich bösartiger Charakter wie Heathcliff zum Held eines Buches. Doch auch heute noch ist das verwirrend. Normalerweise gibt es in einer Geschichte ganz klar abgegrenzt das Gute und das Böse, das Helle und das Dunkle. Der Leser weiß genau, auf welcher Seite er zu stehen hat. Und normalerweise sind die "Guten" diejenigen, die die Liebe auf ihrer Seite haben.Wie aber ist es hier? Alle Figuren zeigen irgendeine Art von Liebe, mit Sicherheit. Aber keinem Charakter wird von der Autorin eine derartige Präsenz zugebilligt wie der zerstörerischen Strahlkraft Catherines, der vergeltungsgetriebenen Leidenschaft Heathcliffs. Und aus seiner Leidenschaft speist sich das Buch,sie gibt ihm seine Kraft. Die weniger leidenschaftlichen, dafür nach menschlichen Maßstäben "guten" Charaktere werden von Catherine und Heathcliff ins Abseits gedrängt, sie sind austauschbar, kaum präsent.

Mein Fazit:
Ich habe Wuthering Heights atemlos verschlungen. Liebe war niemals so gefährlich, so zerstörerisch, wie hier. Wenn zwei derart egoistische Charaktere wie Heathcliff und Cathy aufeinandertreffen, dann wird ihre Liebe zu einer unberechenbaren dunklen Macht, die alles verbrennt, was mit ihr in Berührung kommt. Als das Buch beginnt, ist Cathy schon tot; in den Wahnsinn getrieben und dann zugrunde gerichtet durch ihre unmögliche Liebe. Heathcliff jedoch überlebt und seine verzweifelte Bösartigkeit ruiniert im Laufe des Buches mehrere Leben. Der Leser verfällt einem Sog, der alles mit in den Abgrund reißt. Und ganz nebenbei verfällt er auch der Schönheit der wilden, englischen Landschaft. Ein Klassiker. Ein Muss. Und eine Fragen aufwerfende Abhandlung über den Egoismus der Liebe.

Mittwoch, 24. August 2011

Schreibst du wie Sigmund Freud?




Gestern habe ich bei Blue einen spannenden Link gefunden! Die FAZ hat nämlich ein Programm online gestellt, mit dem es möglich ist, seinen eigenen Schreibstil zu ermitteln. Einfach einen etwas längeren Text eingeben und zack, findet das Programm heraus, ob einText dem Stil Heinrich Heines entspricht, oder doch eher Ildikó von Kürthy. Wie und ob das funktioniert, bin ich mir noch nicht so ganz sicher, denn nach dem wahllosen einpflegen ein paar meiner Blogeinträge war mir der Sprung von Charlotte Roche zu Siegmund Freud irgendwie nicht so ganz geheuer...

Je nach Text bin ich also fröhlich von einem Autor zum anderen gehüpft. Anscheinend íst es ein großer Unterschied, ob ich Kinderbücher oder Liebesgeschichten rezensiere. Ein Name ist allerdings immer wieder aufgetaucht und zwar Melinda Nadj Abonji. Das macht mich ja nun schon neugierig, ob unser Stil sich wirklich vergleichen lässt- leider kann ich es noch nicht beurteilen, da ich den Namen gestern zum ersten mal gehört habe! Aber das würd ich ja wirklich gerne wissen! Werd mir gleich mal ein paar ihrer Texte ergoogeln!

Und wie schreibt ihr?
http://www.faz.net/f30/aktuell/WriteLike.aspx

Ps: Zur Belohnung gibt es dann gleich einen Button "Ich schreibe wie", den man sich auf seine Website stellen darf (siehe oben!), Deshalb probiere ich jetzt so lange weiter, bis endlich mal "Ich schreibe wie Kurt Tucholsky" dabei rauskommt. Da wär ich nämlich echt ziemlich stolz drauf!

Dienstag, 23. August 2011

8.) Listen-Nr. 35: Charlie und die Schokoladenfabrik, 1981


 Mein Lieblingszitat: "Ihr beide dürft jeder einen Knopf drücken", sagte Herr Wonka. Aber beeilt euch ein bisschen! In jedem Raum wird etwas köstliches und einmaliges fabriziert." Charlie las die Schildchen neben einigen Knöpfen.
KANDIS-ZUCKER-BERGWERK - 3000 Meter tief
KOKOSNUSS-EIS-SCHLITTSCHUHBAHN
TOFFEE-BÄUME,die man in seinem eigenen Garten anpflanzen kann 
LEUCHT LUTSCHER, die man im Bett im Dunkeln isst
ZUNGENLEIM für geschwätzige Eltern
WEDEL-BONBONS; die vor Vergnügen in deinem Bauch wedeln, wenn du sie geschluckt hast
UNSICHTBARE SCHOKOLADE, die man in der Schul-Klasse essen kann
LIMONADE FÜR SCHWIMMBECKEN
REGENBOGEN-DROPS - wenn man sie lutscht, kann man in sechs verschiedenen Farben spucken...
"Entschließt euch endlich!", rief Herr Wonka. Wir können nicht den ganzen Tag hier warten!"

Zur Story:
Ich habe Charlie und die Schokoladenfabrik auf einer vierstündigen Zugfahrt gelesen. Kurz nach der Abfahrt und noch ca. eine Stunde vor dem nächsten Umsteigen hatte ich bereits einen derartigen Heißhunger auf Schokolade, dass ich fast einfach ausgestiegen wäre, um mir im Bahnhof Süßigkeiten zu kaufen! War mir in dem Moment völlig egal, dass der nächste Zug erst zwei Stunden später kam. Dankenswerterweise hab ich aber in meiner Tasche doch noch ein Bonbon gefunden, das mich erfolgreich bis nach Wuppertal gebracht hat. Ähnlich viel Glück hat der kleine Charlie, denn bevor er eins der fünf begehrten goldenen Tickets findet, ist er kurz vorm verhungern. Seine Familie ist so bitterarm, dass sie Charlie zum Geburtstag immer nur ein Geschenk geben können: Eine Tafel Schokolade. Diese kleine Tafel teilt sich Charlie dann so ein, dass sie einen ganzen Monat reicht. Als dann aber die Meldung die Runde macht, dass Willie Wonka seine Fabrik für fünf Kinder aufmacht, so sie denn eine goldene Karte finden, wird er ganz aufgeregt. Am Ende hat er tatsächlich ganz viel Glück und als einzig nettes Kind in einem Haufen kleiner Rotzblagen bekommt er eine große Überraschung.

Meine Meinung:
Dies ist ja jetzt nach Matilda mein zweites Buch von Roald Dahl. Im Gegensatz zu Matilda hatte ich aber hier den Film gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe und ich muss sagen, der Film hat ganze Arbeit geleistet! Er hat alle Szenen genau so umgesetzt, wie sie von Dahl beschrieben wurden und noch einige herrlich verschrobene Szenen hinzugefügt, in denen Johnny Depp als Willie Wonka absolut brilliert. Wobei ich mich dran erinnern kann, dass mir der Willie Wonka im Film als Kind immer ein bisschen Angst gemacht hat, während er im Buch nur ein bisschen verschroben ist. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass Roald Dahl hier seine ganze überbordende, knallbunte Fantasie in einen riesengroßen Luftballon gepumpt und am Ende mit einer Nadel hineingepiekst hat. Beim Explodieren sind diese Fantasietropfen dann überall in die Geschichte geklatscht und haben sich gleichmäßig verteilt. Jede Seite ist ein Riesenspaß!

Roald geht wie gehabt nicht zimperlich mit den von ihm erschaffenen kleinen Monstern um. Alle Kinder außer Charlie erleben ihr blaues Wunder und zwar weil sie ganz einfach ätzende kleine Biester sind! Während also der fette kleine Augustus Glupsch beim Naschen in den Schokoladensee plumpst (hätte er mal lieber gehört und wäre bei der Gruppe geblieben!) und danach durch ein Rohr voller Schokolade wieder abgepumpt wird, hat der Leser Zeit, sich an den Liedern der Umpa Lumpa zu erfreuen. Diese kleinen Wesen, die als Arbeiter in der Schokoladenfabrik leben weil sie sich nur von Kakaobohnen ernähren, haben nämlich immer schon ein Gedicht zur Hand, wenn wieder ein Kind verschwindet. Da ich ja sowieso ein Riesen-Fan von Dahls Gedichten bin, habe ich mich darauf natürlich immer am meisten gefreut. Doch Dahl, auch wenn er sich noch so schöne Strafen ausdenkt, ist doch am Ende immer auf der Seite der Kinder.
"Nun fragt ihr wohl: Ist das gerecht?
Ist denn Veruschka wirklich schlecht?
Sie ist doch so ein wilder Besen
nicht gleich von Anfang an gewesen!
Wer hat das Kind denn so verzogen
und so verwöhnt und so verbogen?
Wie kam Veruschka mit der Zeit
zu Eigensinn und Bockigkeit? -
Der Herr Papa, die Frau Mama
die waren gleich zu Anfang da
die ließen alles so geschehn! -
Dergleichen kann man öfter sehen.
Drum ist es richtig wenn die beiden
dasselbe wie Veruschka leiden!"
Darum werden sie auch Ratz Fatz wie Veruschka von den Eichhörnchen als "hohle Nüsse" in den Müllschlucker sortiert. Ist aber nur halb so schlimm, denn "Der Müllofen brennt nur jeden zweiten Tag. Vielleicht ist heute zufällig der Tag an dem er nicht angezündet wird." 

Fazit:
Auch diese Geschichte ist wieder ein herrlich bitterböses, kunterbuntes Kinderbuch zum Tränen lachen. Voller  Lektionen, was mit bösen kindern passiert, die einfach immer ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen. Sie verwandeln sich in Blaubeeren, ist doch klar! Also Kinder, immer schön artig sein. Und immer schön Roald Dahl lesen. Übrigens auch online gratis möglich und zwar hier. Viel Spaß dabei!

Donnerstag, 18. August 2011

Literarische Zuckerstückchen August


Seit Jahren schreibe ich mir immer dann, wenn ich irgendwo etwas schönes lese, das Zitat in mein Notizbuch. Sollte ich grad kein Notizbuch dabeihaben, kommt das Zitat auf eine Serviette, ein Kaugummipapier oder meine Hand. Hauptsache es kommt mit nach Hause. Ein paar meiner Lieblingszitate werde ich hier immer mal wieder als "literarische Zuckerstückchen" veröffentlichen. Viel Spaß damit!

"Ich bin so glüchlich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, daß meine Kunst darunter leidet. Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesen Augenblicken."
Goethe´s Werther 

"Blood of my Blood," he whispered, "and bone of my bone. You carry me within ye, Claire, and ye canna leave me now, no matter what happens, You are mine, always, if ye will it or no, if ye want me or nay. Mine, and I wilna let ye go." 
Outlander - Diana Gabaldon

"Ein Hoch auf die Inkonsequenz, sie erhält uns geschmeidig."
  Am Hang - Markus Werner 


"Ich helfe das Verkehrte konsequent zu tun. Alles was gigantische Formen annimmt, kann imponieren; auch die Dummheit!" 
  Fabian-die Geschichte eines Moralisten - Erich Kästner 

"Was man nicht fühlen kann, muss man denken"
  Versuch über die Liebe - Alain de Botton 

Ich will mit dem gehen, den ich liebe.
Ich will nicht fragen, was es kostet.
Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist.
Ich will nicht wissen, ob er mich liebt.
Ich will mit ihm gehen, den ich liebe. 
  Ich will mit dem gehen, den ich liebe - Bertold Brecht

"Man kann so schnell und wo weit rennen wie man will, man trifft sich immer selbst, egal wo man landet."
  Für immer vielleicht - Cecilia Ahern

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer."
  Die Stadt in der Wüste - Antoine de Saint-Exupéry

Wann immer meine Freundin Susan einen schönen Ort erblickt, ruft sie geradezu panisch aus: "Wie schön es hier ist! Irgendwann muss ich noch mal hierher kommen." Und es erfordert all meine Überredungskünste, sie davon zu überzeugen, dass sie bereits da ist. 
  Eat Pray Love - Elizabeth Gilbert


Dienstag, 16. August 2011

7.) Listen-Nr. 33: Die Säulen der Erde von Ken Follett, 1990


Mein Lieblingszitat: The young priest with the sinister air nudged the sheriff impatiently, but the sheriff took no notice. He let the thief carry on singing. There was a dreadful pause while the ugly man's lovely voice held death at bay.
"At dusk the hunter took his prey 
 The lark his freedom never 
 All birds and men are sure to die 
 But songs may live for ever."
Zur Story:
Wir schreiben das Jahr 1123, "Die Säulen der Erde" beginnt mit dem Mord an einem Unschuldigen. Zum Tode verurteilt durch einen Priester, einen Ritter und einen Mönch, stirbt der junge Mann an einem Wintermorgen durch den Strang. Während er fällt, stürzt eine junge, schwangere Frau in den Schnee. Sie breitet die Arme aus und verhängt einen Fluch über die drei Männer, die ihren Geliebten und den Vater ihres Kindes ermordet haben.

Dem Lebenswege dieser vier Personen und anderer, die ihren Weg kreuzen, wird der Leser im Verlauf des Buches folgen. Eine Zeitspanne von über 50 Jahren umfassend, hat Ken Follet ein Epochenwerk geschaffen, das Seinesgleichen sucht. Im England des 12. Jahrhunderts vereint der Bau einer Kathedrale Volk und Edelmänner, Steinmetze und Mönche. Doch die Kathedrale hat Feinde und diese wissen sich zu einer unberechenbaren Macht zu verbünden.

Meine Meinung
Der Meister schreibt. Ich traue mich kaum, Ken Follett zu rezensieren, einen derartigen Heidenrespekt habe ich vor dem Mann. Dieses Buch ist eins meiner absoluten Lieblingsbücher und es hätte mich um ein Haar dazu gebracht, Geschichte zu studieren. Auf 1150 Seiten erschafft Follett eine Welt, in die man eintauchen muss, denn man wird von der ersten Seite an mitgerissen, in einem Strom aus Leidenschaft, Hass, Rache, Gottvertrauen, Grausamkeit und Liebe. Es spielt keine Rolle, wo ich dieses Buch aufschlage; Zuhause, bei Starbucks, im Flugzeug oder mitten in einer langweiligen Vorlesung: Innerhalb weniger Sekunden existieren keine Hintergrundgeräusche mehr, ich höre keinen Professor mehr, kein Tassengeklapper, keine Flugzeugmotoren. Alle Alltagsgeräusche verschwinden einfach, denn ich bin im Mittelalter! Ich überblicke mit dem Steinmetz Jack stolz die neuen Mauern seiner Kathedrale, ich leide mit Prinzessin Aliena unter dem Schwur, den ihr Vater von ihr fordert, ich spaziere mit dem Mönch Phillipp durch den Kräutergarten seines Klosters. Ich fange an, leidenschaftlich Menschen zu hassen, die nur auf Papier existieren. Follett erschafft Charaktere, die so real sind, dass sie fast aus dem Buch herausklettern. Die hintergründigen Handlungsstränge sind geschichtlich wasserdicht, in diesem Buch muss eine Heiden-Recherchearbeit stecken. Die erfundenen Situationen sind derart bildlich in die Handlung eingeflochten, dass man quasi in die Geschichte plumpst. Der Leser kann sich nicht wehren - dieses Buch reißt Jeden mit.
  
Fazit
Wenn ihr es noch nicht gelesen habt: Feiert! Ihr habt ein fantastisches Abenteuer vor euch! Ihr werdet das mittelalterliche England kennen lernen, den Jakobsweg entlangpilgern und die Gastfreundschaft arabischer  Händler genießen. Ein atemberaubendes Panorama englischer Geschichte, ein spannungsgeladener Kampf des Guten gegen das Böse und ein Plädoyer für die Menschlichkeit!

Montag, 15. August 2011

Uglies von Scott Westerfeld, 2005


Zur Story:
Die Geschichte von Tally ist eine gar nicht so schrecklich unwahrscheinliche Zukunftversion: Tally wartet sehnsüchtig auf ihren 16. Geburtstag, an dem sie endlich von ihrem hässlichen "Ugly"-Dasein befreit wird. Zum 16. Geburtstag bekommt hier nämlich jeder Jugendliche eine Schönheits-OP und darf aus dem Stadtteil in dem die Kinder wohnen, in die Partymeile "Prettytown" ziehen. Als jedoch ihre beste Freundin Shay sich weigert, die Operation durchführen zu lassen und flüchtet, verändern sich Tallys Leben und ihre Sicht auf die Dinge schneller als sie sich das vorstellen kann und sie kommt ein paar dunklen Geheimnissen auf die Spur...

Meine Meinung:
Die Bücher sind ein typischer Fall von "Gute Idee, schlechte Umsetzung". Mir kommt es vor, als wollte der Autor möglichst schnell eine Jugendreihe schreiben, dass sich möglichst gut verkauft. Da im Moment Dystopien bei Jugendlichen und Erwachsenen extrem beliebt sind,(wie die "Hunger Games"-Reihe beweist - übrigens eine geniale Serie!), scheint dem Autor hier eine großartige Idee gekommen zu sein. So baut er denn auch vielseitige aktuell relevante Themen mit ein - Umweltschutz, Schönheitswahn, Gehirnwäsche. Die Bücher müssten hochspannend sein.
Sie sind es nicht.
Westerfeld schafft es weder, sich in die Gedankengänge einer 16-jährigen hineinzuversetzen, noch gibt er seiner Geschichte einen logischen Handlungsverlauf. Die Hauptfiguren ändern nicht nur ihre Ansichten sondern auch -ganz schlimm!- ihre Charaktereigenschaften. Und zwar so schnell dass man mit den Ohren schlackert. Freundschaften und große Lieben entstehen und zerreißen wie am Laufband und Momente, die in anderen Büchern zu Weinkrämpfen oder Lachanfällen führen müssten, verleiten hier noch nicht einmal zu einem Wimpernzucken. Genau wie den Charakteren fehlt es auch den Szenen an Tiefgang, es fehlt vollkommen die Identifikation des Lesers mit dem Buch. Die Geschichte berührt nicht, sie nervt eher.

In bester Fantasy-Manier erfindet Westerfeld eigene Ausdrücke und eigene Gewohnheiten für seine Figuren, zu der dann natürlich auch ein spezielles Hintergrund Bucht veröffentlicht. Leider sind diese Wörter selbst auf Englisch so blöde, dass ich mich frage, wie eine 16-jährige es aushält ständig "bubbly" zu sein. Besonders frustrierend finde ich aber die seitenlangen Beschreibungen von Tallys Flugboard-Ausflügen.(So etwas wie ein Super-Skateboard, das fliegen kann.) Ja, sie ist ein Crack auf dem Board und ja, viele Kids finden skateboarden total cool - das heißt aber nicht, dass sie es genauso genießen, stundenlang zu lesen, wie Tally Loopings fährt, von ihrem Board fällt und wieder aufsteht. Oder doch? Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für das Buch. An meine erste große Liebe kann ich mich aber auch mit 23 noch gut erinnern: Ich war in der Grundschule und habe mich Monate lang nicht getraut meinen Schwarm anzusprechen, bis er schließlich eine neue Freundin hatte. Langweilig? Nicht so langweilig, wie die erste Nacht, die Tally mit ihrer "großen Liebe" verbringt!

Mein Fazit:
Nach dieser Rezension mag es überraschen, dass ich trotzdem bis zum Ende des dritten Bandes gekommen bin, bevor ich die Reihe weiter verschenkt habe. Aber wie gesagt: Westerfelds Ideen sind gut. Ich wollte wirklich wissen, was er sich für seine Charaktere weiter vorgestellt hat und wie die Welt am Schluss aussieht. Und ich werde nicht enttäuscht: Auch die beiden Nachfolgerbände von "Uglies" bieten enormes Potenzial - Schade nur, dass Westerfeld es nicht ausnutzt! 

Samstag, 13. August 2011

100 Bücher, die man gelesen haben sollte

Da ich ja noch ein ziemlicher Blog-Noob bin, lerne ich gerade allerlei Begriffe kennen, mit denen die erfahrenen Blogger so um sich schmeißen. Ein Begriff der mir schon öfter mal über den Weg gelaufen ist, ist das "Stöckchen". Mein Freund Google konnte mir da sofort astrein weiterhelfen und erzählte mir folgendes: "Ein Blogstöckchen (kurz: Stöckchen) ist eine Aktion mit dem Ziel Blogs und Blogger besser miteinander zu vernetzen, und dabei ein bestimmtes Thema gemeinsam zu bearbeiten."
Schau an. Auf ein solches Stöckchen bin ich heute bei Marie von booksmybaby gestoßen.Manchen von euch wird diese Liste nach aufmerksamem Lesen meines Blogs schon einmal begegnet sein, es ist nämlich die schon einmal besprochene Lieblingsbuchliste der DeutschenUnd ganz Facebook-like machen wir das jetzt bei diesem Stöckchen (süßes Wort, oder? :) ), so, dass ich die von mir schon einmal gelesenen Bücher dick markieren werde. Und ihr dürft mir dann gerne im Kommentar eure Erfahrungen mit der Liste schreiben. (Oder in einer Mail an 100buecherblog@gmail.com)
Auf geht´s. Hier sind

Die beliebtesten Bücher der Deutschen

1. Der Herr der Ringe, JRR Tolkien (Rezension)
2. Die Bibel - in Auszügen im Religionsunterricht
3. Die Säulen der Erde, (Rezension)
4. Das Parfum, Patrick Süskind- beeindruckend und sinnlich, bisschen crazy.
5. Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry - hach, so wunderschön (Rezension)
6. Buddenbrooks, Thomas Mann 
7. Der Medicus, Noah Gordon - spannend und lerreich, viel besser als die Nachfolger
8. Der Alchimist, Paulo Coelho - da war Coelho noch gut
9. Harry Potter und der Stein der Weisen, JK Rowling (Rezension)
10. Die Päpstin, Donna W. Cross
11. Tintenherz, Cornelia Funke 
12. Feuer und Stein, Diana Gabaldon  - Alltime-Favorit! (Rezension)
13. Das Geisterhaus, Isabel Allende - öde
14. Der Vorleser, Bernhard Schlink - macht nachdenklich, eigentlich spannend, kleine Längen zwischendurch
15. Faust. Der Tragödie erster Teil, Johann Wolfgang von Goethe
16. Der Schatten des Windes, Carlos Ruiz Zafón - oh, das war toll. sehr poetisch.
17. Stolz und Vorurteil, Jane Austen - Ach Darcy, du dickköpfoger Esel. (Rezension)
18. Der Name der Rose, Umberto Eco - Nur den Film gesehen. 
19. Illuminati, Dan Brown  - ziemlich gruselig, sehr spannend
20. Effi Briest, Theodor Fontane
21. Harry Potter und der Orden des Phönix, JK Rowling - zieht sich etwas
22. Der Zauberberg, Thomas Mann
23. Vom Winde verweht, Margaret Mitchell - Eins der schönsten Bücher der Liste (Rezension)
24. Siddharta, Hermann Hesse
25. Die Entdeckung des Himmels, Harry Mulisch
26. Die unendliche Geschichte, Michael Ende - Nur hallb, bevor mein Freund es mir weggenommen hat um es selbst zu lesen :)
27. Das verborgene Wort, Ulla Hahn
28. Die Asche meiner Mutter, Frank McCourt
29. Narziss und Goldmund, Hermann Hesse
30. Die Nebel von Avalon, Marion Zimmer Bradley - uh, ich mag die Zimmer Bradley nicht, zu wenig Gefühl
31. Deutschstunde, Siegfried Lenz 
32. Die Glut, Sándor Márai
33. Homo faber, Max Frisch
34. Die Entdeckung der Langsamkeit, Sten Nadolny
35. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Milan Kundera
36. Hundert Jahre Einsamkeit, Gabriel Garcia Márquez
37. Owen Meany, John Irving
38. Sofies Welt, Jostein Gaarder - Nur den Film gelesen
39. Per Anhalter durch die Galaxis, Douglas Adams - Nur den Film gesehen
40. Die Wand, Marlen Haushofer
41. Gottes Werk und Teufels Beitrag, John Irving
42. Die Liebe in den Zeiten der Cholera, Gabriel Garcia Márquez - so wunderschön poetisch  (Rezension)
43. Der Stechlin, Theodor Fontane
44. Der Steppenwolf, Hermann Hesse
45. Wer die Nachtigall stört, Harper Lee - Wir brauchen mehr Helden wie Atticus Finch! (Rezension)
46. Joseph und seine Brüder, Thomas Mann
47. Der Laden, Erwin Strittmatter
48. Die Blechtrommel, Günter Grass - Nur den -unsäglichen!- Film gesehen. Das buch muss ich mri nicht auch noch antun!
49. Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque
50. Der Schwarm, Frank Schätzing - Super Buch, hab die ganze Nacht durchgelesen
51. Wie ein einziger Tag, Nicholas Sparks
schnief
52. Harry Potter und der Gefangene von Askaban, JK Rowling - einer meiner Lieblinge (Spanisch Lektion)
53. Momo, Michael Ende - sehr süß und nachdenklich, aber nicht schön zum Vorlesen, weil so wenig wörtliche Rede drin
54. Jahrestage, Uwe Johnson
55. Traumfänger, Marlo Morgan - hmm. bisschen abgedreht und zäh
56. Der Fänger im Roggen, Jerome David Salinger (Rezension)
57. Sakrileg, Dan Brown  - Naja. Man kannte nach Illuminati ja schon den Stil.
58. Krabat, Otfried Preußler  - Da hatte ich Schiss als Kind!
59. Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren - "Nochmal Mama!"
60. Wüstenblume, Waris Diris  - Heftig. Und sehr beeindruckend.
61. Geh, wohin dein Herz dich trägt, Susanna Tamaro
62. Hannas Töchter, Marianne Fredriksson
63. Mittsommermord, Henning Mankell
64. Die Rückkehr des Tanzlehrers, Henning Mankell
65. Das Hotel New Hampshire, John Irving
66. Krieg und Frieden, Leo N. Tolstoi (Teil-Rezension)
67. Das Glasperlenspiel, Hermann Hesse
68. Die Muschelsucher, Rosamunde Pilcher
69. Harry Potter und der Feuerkelch, JK Rowling - das erste Erwachsenenbuch der Serie. SOO spannend!
70. Tagebuch, Anne Frank - gehört auf jeden Fall zur Bildung
71. Salz auf unserer Haut, Benoite Groult - Nur den Film gesehen
72. Jauche und Levkojen, Christine Brückner
73. Die Korrekturen, Jonathan Franzen
74. Die weiße Massai, Corinne Hofmann
Die Geschichte ist gut, aber ich konnte mich schwierig mit der Erzählerin identifizieren
75. Was ich liebte, Siri Hustvedt 
76. Die dreizehn Leben des Käpt’n Blaubär, Walter Moers
77. Das Lächeln der Fortuna, Rebecca Gablé - Bei Frau Gablé finde ich immer, dass sie ein bisschen zu sadistisch mit ihren Charakteren umgeht
78. Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Eric-Emmanuel Schmitt
79. Winnetou, Karl May
80. Désirée, Annemarie Selinko
81. Nirgendwo in Afrika, Stefanie Zweig - Nur den Film gesehen
82. Garp und wie er die Welt sah, John Irving
83. Die Sturmhöhe, Emily Brontë (Rezension)
84. P.S. Ich liebe Dich, Cecilia Ahern  - Eins der schlechteren von Cecilia Ahern. Sorry. (Rezension)
85. 1984, George Orwell (Rezension)
86. Mondscheintarif, Ildiko von Kürthy
87. Paula, Isabel Allende
88. Solange du da bist, Marc Levy - Nur den Film gesehen
89. Es muss nicht immer Kaviar sein, Johanns Mario Simmel
90. Veronika beschließt zu sterben, Paulo Coelho - Das letzte richtig gute Buch von Coelho
91. Der Chronist der Winde, Henning Mankell
92. Der Meister und Margarita, Michail Bulgakow
93. Schachnovelle, Stefan Zweig
94. Tadellöser & Wolff, Walter Kempowski
95. Anna Karenina, Leo N. Tolstoi - meiner Meinung nach wesentlich besser als Krieg und Frieden! (Rezension)
96. Schuld und Sühne, Fjodor Dostojewski (Rezension)
97. Der Graf von Monte Christo, Alexandre Dumas (Rezension)
98. Der Puppenspieler, Tanja Kinkel - boah kann ich mich kein Stück mehr dran erinnern. War wohl nich so doll.
99. Jane Eyre, Charlotte Brontë  (Rezension)
100. Rote Sonne, schwarzes Land, Barbara Wood - weiss nicht mehr. Unspektakulär.

Wenn ich richtig gezählt habe, komme ich also auf über 50 Geschichten, die ich kenne und bei den Meisten habe ich auch das Buch gelesen. (Wenn nicht, steht der Titel in kursiv.) Wie mir schon mal aufgefallen ist, stimmt mein Buchgeschmack wohl eher mit der Deutschen als mit dem der Engländer überein (Überraschung!) Es könnte aber auch daran liegen, dass mir viele der Bücher schon ganz früh begegnet sind, weil sie bei meiner Mama im Regal standen. Vielen Dank also an meine Mama für diese (mit 50 Titeln doch schon ganz ordentliche, oder?) Vorbildung.

Nun bin ich gespannt: Auf wie viele Titel kommt ihr? Und welche der Bücher, die man angeblich "gelesen haben muss" Konntet ihr gar nicht ausstehen? (Wie gesagt, mein absolutes Trauma war die Blechtrommel, ich komme einfach nicht drüber weg, wie dieser gruselige kleine Bengel auf die nackte Frau zurennt, und.. brr!)

(Nachtrag: Viele der Bücher stehen auch auf der BBC Liste, ich werde also immer mal wieder markieren. Zu Büchern die gleichzeitig fett und kursiv markiert sind, gibt es schon Rezensionen hier auf dem Blog)

Mittwoch, 10. August 2011

6.) Listen-Nr. 93: Die Farben der Magie von Terry Pratchett, 1983

Mein Lieblingszitat:
"Now he was attacking a barrel of lamp oil. "inn-sewer-ants" he muttered. Oil gushed out and swirled around his feet. (...) At the top of the cellar steps Broadman knelt down and fumbled in his tinderbox. It turned out to be damp. 'I'll kill that bloody cat,' he muttered. A lighted taper appeared in mid-air, right beside him.
HERE, TAKE THIS.
'Thanks,' said Broadman.
DON'T MENTION IT.
Broadman went to throw the taper down the steps. His hand paused in mid-air. He looked at the taper, his brow furrowing. Then he turned around and held the taper up to illuminate the scene. It didn't shed much light, but it did give the darkness a shape.
´Oh, no-' he breathed.
BUT YES, said Death."


Hässliche Cover + schräger Humor = Ritterschlag
Vor vielen, vielen Jahren hatte ich mal ein Terry Pratchett Buch in der Hand. Bei uns in der Bibliothek gab es ein ganzes Regal davon. Die Cover der Bücher sind zwar derart gruselig gestaltet, dass es an eine massive Sehstörung grenzt, aber sie waren so zerlesen, dass ich mir dachte: "Mensch, die müssen ja der Hammer sein die Bücher!" Denkfehler. Nach ein paar Seiten schmiss ich das Buch total entnervt in die Ecke und da blieb es bis zu seinem Ablaufdatum. Meine Begeisterung hielt sich also in sehr deutlichen Grenzen, als ich auf der Liste nicht eins, nicht zwei, sondern - Überraschung! - gleich FÜNF Romane von Terry Pratchett entdeckte. Hurra. Damit ist Pratchett der Autor der es mit Abstand am Häufigsten auf die Liste geschafft hat! Und nun bin ich aber doch neugierig. Schließlich war ich ja damals noch ziemlich jung, vielleicht hatte ich den Humor einfach nicht verstanden. Dieser anscheinend allseits hochverehrte Humor von Terry Pratchett kommt sowohl in UK (er ist dort der am zweit-meisten gelesene Autor!) als auch in den USA (hier ist er an siebter Stelle) extrem gut an. Der Mann ist für seine "literarischen Dienste" sogar zum Ritter geschlagen worden, Himmel nochmal! Ich muss damals beim Lesen was falsch gemacht haben! Was so viele Menschen gut finden kann ja garnicht schlecht sein. Denkfehler.



Willkommen in der Scheibenwelt
Eine kurze Einführung in Pratchetts Welt: Die meisten seiner Bücher sind "Scheibenwelt-Romane", eine Fantasy-Reihe deren Geschichten zwar nicht zusammenhängen, die aber alle auf der Scheibenwelt spielen. Die Serie besteht mittlerweile aus bescheidenen 38 Büchern! Die Scheibenwelt ist eine flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten durchs Universum getragen wird, die ihrerseits auf einer Schildkröte stehen, deren Geschlecht unbekannt ist... Uff. Auf Wikipedia lese ich, dass die Geschichten Fantasy-Clichees parodieren und das macht sie auch so witzig. Mein erster Eindruck ist: Die Geschichte hat ziemlich große Ähnlichkeit mit dem Cover: Sie ist total überladen, die Schauplätze sind unübersichtlich, es gibt keine Hauptfiguren und alles ist hässlich. Hatte ich eigentlich schonmal erwähnt, dass ich es nicht abkann, wenn am Anfang des Buches eine Million Charaktere halb angekaut  aber keiner richtig vorgestellt wird? Aber alles halb so schlimm, nach ungefähr einem viertel des Buches wird klar, dass es doch eine Hauptfigur gibt: Es ist Rincewind, der unfähige Zauberer, der total feige ist und trotzdem ständig in alle möglichen Schlamassel gerät. Sehr gut, es hilft immer wenn man sich mit den Protagonisten identifizieren kann.

Nach und nach lese ich mich in die Geschichte ein. Und zwar jedes mal von neuem, denn mehr als ein paar Seiten schaffe ich nie am Stück und wenn ich das Buch wieder in die Hand nehme, habe ich vergessen, wo ich aufgehört habe. Auf Seite 82 dann ein Erfolgserlebnis: Ich muss lachen! Da kommt nämlich mal wieder der Tod ins Spiel und der hat echt einen trockenen Humor. Der Tod taucht immer mal wieder auf und er ist viel lustiger als man das gemeinhin vom Tod so annehmen würde. Er braucht dazu nicht mal viele Worte. Ganz anders Terry Pratchett... Es gibt da diese Szene als der Weltraumtourist und Versicherungsvertreter Twoflower in das saugefährliche Städtchen Ankh-Morpork (ja, hier sind sogar die Namen hässlich!) hereinschneit und wünscht, allen Gefahren ausgesetzt zu werden und ein paar "in-Sewer-ants" zu verkaufen (in-sure-ance... get it?!). Rincewind ist der einzige der seine Sprache spricht und er versucht den Touristen zu warnen, dass er nachts wahrscheinlich erstochen und ausgeraubt wird, wenn er nicht schnell abhaut. Twoflower aber ist ja ein astreiner Abenteuer Tourist, er will bleiben. Er freut sich nur, dass der Zauberer eine Sprache spricht die er versteht und als er auf dieser Sprache antworten will, kommt es zu einer von Pratchetts witzigen Szenen: Er betont nämlich das letzte Wort falsch, so dass er statt zu sagen "Das ist ja bemerkenswert", sagt: "Das ist ja etwas, das passiert, wenn man ein Kanu mit einer Axt aushüllt und mit dem Feuer der höchsten Diamantenbäume röstet, die in den Tiefen der Awayawa Wälder wachsen, in denen die Feuergötter leben." Pratchett und ein paar Millionen Engländer lieben diesen Humor. Ich bin da anscheinend etwas simpel gestrickt und hätte mich über eine Wortverwechslung in der Art von "Ich wollte sagen das ist bemerkenswert und stattdessen habe ich nach einer Ohrfeige gefragt." irgendwie mehr gefreut. Wie gesagt, eher simpel.

Fazit
Was soll ich sagen, liebe Leute? Ich lese das Buch jetzt mit Unterbrechungen seit mindestens vier Wochen. Ich bin auf Seite 131 von 285. Somit habe ich es fast bis zu Mitte des Buches geschafft und ich finde das reicht aus, um ein Fazit zu ziehen. Ich möchte dieses Fazit zum Teil als Aussage und zum Teil als Frage formulieren. Ich würde mich wirklich über Antworten auf diese Frage freuen. Auf der Liste der beliebtesten 100 Bücher aller Zeiten stehen 5 Pratchett Bücher. Auf der Liste der bliebtesten 200 Bücher aller Zeiten stehen 14 (!!!) Pratchett Bücher. WHAT THE HELL AM I MISSING???




Ps: Ein paar Monate später hab ich mich dann doch nochmal an Pratchett herangetraut. Hier geht es zur Rezension von "Mort".

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