Freitag, 28. Dezember 2012

Der kleine Prinz: Vom Wichtigen und Nichtigen. Und Sparschälern.

Glücklich, reich beschenkt und gefühlte fünf Kilo schwerer melde ich mich aus den Weihnachtsfeiertagen zurück. Ich hoffe ihr hattet alle ein wundervolles Fest, nicht zu viel Geschenkstress und gaaanz viel Zeit für eure Liebsten. Bei uns ging es dieses Jahr extrem anti-kommerziell zu. Nicht. Wir haben - und das ist jetzt keine Übertreibung - 7 (SIEBEN) Stunden lang Geschenke ausgepackt. Zieht man die ca 2 Stunden Abendessen und diverse Gedicht- und Tanzeinlagen ab, bleiben netto immer noch mindestens 3 Stunden auspacken. Das, finde ich, ist schon eine reife Leistung. Wir sind nun übrigens Küchentechnisch hervorragend ausgestattet. Besonders romantisch fand ich hier, dass mein Freund all die Sachen die wir sowieso brauchten, für mich in Geschenkpapier eingewickelt unter den Baum gelegt hat. Wer hat sich nicht schon immer einen Sparschäler von seinem Liebsten gewünscht?! <3

So. Zielspurt. Wie vielen anderen fällt auch mir pünktlich Ende Dezember ein, dass da ja noch so einige Challenges auf mich warten. Und zumindest die "Read the Classics"-Challenge von Lynesque will ich noch durchziehen! (Wobei sie das wahrscheinlich wenig interessieren wird, da ihr Blog scheinbar seit Juli irgendwie still liegt.) Aber fürs eigene Ego und so... Ihr kennt das ja.

Als krönenden Abschluss der Classics Challenge habe ich mir ein Buch ausgesucht, das mir ganz besonders am Herzen liegt: Den kleinen Prinz. Als kleines Mädchen habe ich eine wunderschöne, sehr alte deutsche Erstausgabe dieses Buches geschenkt bekommen und als großes Mädchen hab ich sie dann weiterverschenkt - als allererstes Weihnachtsgeschenk für meinen Freund. (Voll unromantisch und so. Wer will schon ein Buch, wenn er auch einen Sparschäler haben kann?!) Das war so ungefähr das wertvollste Geschenk, was ich mir damals vorstellen konnte und ist es auch immer noch. Heute steht das Buch übrigens in unserem gemeinsamen Bücherregal. Geschickt eingefädelt, oder? 

Der kleine Prinz ist die zauberhafte Geschichte eines erwachsenen Mannes der in der Sahara mit seinem Flugzeug notlanden muss. Entnervt von diesem Umstand und der Frage wie er nun wieder nach Hause kommt, trifft er auf den kleinen Prinzen, der ihm zwar mit seinen Problemen nicht weiterhelfen kann, ihn aber dafür bittet, ein Schaf zu zeichnen. Außerdem erzählt der kleine Prinz seine Geschichte - wie er von seinem kleinen Planeten aufbrach um die Bewohner anderer Planeten zu entdecken und wen er dort alles getroffen hat. Nebenbei stellt der kleine Prinz jede Menge fragen, die die Weltsicht unseres Erwachsenen Erzählers ganz schön auf den Kopf stellen - und die des erwachsenen Lesers gleich mit dazu.
"Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen. Wenn ihr ihnen von einem neuen Freund erzählt, befragen sie euch nie über das Wesentliche. Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme? Welche Spiele liebt er am meisten? Sammelt er Schmetterlinge? Sie fragen euch. Wie alt ist er? Wieviel Brüder hat er? Wieviel wiegt er? Wieviel verdient sein Vater? Dann erst glauben sie ihn zu kennen."
Dieses Buch zu lesen ist wie eine Reise in die Kindheit, die uns erkennen lässt, wie viele wichtige Dinge man eigentlich beim Erwachsenwerden vergessen hat. Der kleine Prinz bringt sie alle wieder mit und jedes mal stecke ich mindestens eine Woche nach dem Lesen noch in einem Zauber, der mich die Welt wieder ein bisschen mehr mit Kinderaugen sehen lässt. Deshalb sollte man den kleinen Prinzen auch nicht nur einmal gelesen im Leben gelesen haben, sondern am besten immer wieder - 
  • Wenn man sich zum Beispiel dabei ertappt, jemanden ernster zu nehmen,  nur weil er einen Anzug trägt. 
  • Oder wenn wir unseren Kopf mit lauter Wissen füttern - außer dem Wesentlichen.
  • Oder wenn wir einen Gedanken nur deshalb nicht ernst nehmen, weil er sich nicht durch Zahlen belegen lässt... 
(Während ich das hier so schreibe, muss ich gerade an mein Studium denken - Eigentlich müsste jeder BWLer als Gegengewicht zum Studium den ganzen Tag den kleinen Prinzen in der Tasche haben!)

Falls ihr noch ein Buch zur Jahreswende sucht, das auch dabei hilft zur erkennen welche guten Vorsätze wirklich sinnvoll sind - hier ist es! Denn der kleine Prinz weiss ganz genau, was im Leben wirklich wichtig ist - und was überhaupt nicht. Nur leider neigen große Leute dazu, diese Dinge eins zu eins miteinander zu vertauschen!

Für euch gibt es jetzt noch einen Abschnitt aus der Begegnung mit dem Fuchs. Da fange ich zwar unfehlbar jedes mal an zu heulen, aber es ist definitiv eine meiner Lieblingsstellen.



"...Ich esse kein Brot. Für mich ist der Weizen zwecklos.
Die Weizenfelder erinnern mich an nichts. und das ist traurig.
Aber du hast weizenblondes Haar.
Oh, es wird wunderbar sein, wenn du mich einmal gezähmt hast!
Das Gold der Weizenfelder wird mich an dich erinnern.
Und ich werde das Rauschen des Windes im Getreide lieb gewinnen."

Der Fuchs verstummte und schaute den kleinen Prinzen lange an.

"Bitte ... zähme mich!" sagte er.

"Ich möchte wohl", antwortete der kleine Prinz, "aber ich habe nicht viel Zeit.
Ich muss Freunde finden und viele Dinge kennen lernen."

"Man kennt nur die Dinge, die man zähmt", sagte der Fuchs.
"Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennen zu lernen.
Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt,
haben die Leute keine Freunde mehr.
Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!"

"Was muss ich da tun?" sagte der kleine Prinz.

"Du musst sehr geduldig sein", antwortete der Fuchs.
"Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras.
Ich werde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen, und du wirst nichts sagen.
Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse.
Aber jeden Tag wirst du dich ein bisschen näher setzen können ..."

Am nächsten Morgen kam der kleine Prinz zurück.
"Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben Stunde wiedergekommen", sagte der Fuchs.
"Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen,
glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, umso glücklicher werde ich mich fühlen.
Um vier Uhr werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; ich werde erfahren, wie teuer das Glück ist.
Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen,
wann mein Herz da sein soll ... Es muss feste Bräuche geben."


<3 Schnief. Ich wünsche euch ein schönes letztes 2012er Wochenende. Wir lesen uns aber noch mal vor dem neuen Jahr!

Ps: Sorry für die kleine Schrift, mein HTML Code macht grad irgendwie nicht das, was ich gern hätte. 

Sonntag, 23. Dezember 2012

Eine Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens

Während ich fleissig Erdmännchen gebacken, Kugeln angemalt und Weihnachtsgeschenke verpackt habe, ist es mir tatsächlich gelungen, noch einen Titel von der Liste abzuhaken. Man klopfe mir auf die Schulter! So bin ich nun insgesamt bei 37 gelesenen Titeln angekommen, was zwar nicht atemberaubend viel ist, aber zumindest schonmal ein Fortschritt. Und mit der "Bücher die man gelesen haben muss"-Challenge werden 2013 nochmal mindestens 12 dazukommen - Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.


Also meine Freunde, ich werde euch jetzt mal kurz eine Geschichte vorstellen, die wir eigentlich alle kennen sollten, die aber erstaunlich wenige Menschen tatsächlich gelesen haben (einer kurzen und nicht besonders repräsentativen Umfrage in meinem engeren Freundeskreis nach). Ich habe mal wieder das grandiose Librivox Projekt ausgekostet, von dem ich hier schon berichtet habe und mir "A Christmas Charol" in der Audioversion angehört. (Und wieder sooo schön gelesen! Ich bin ein absoluter Librivox Fan!) Seit Jahren hatte ich mir schon vorgenommen, mir die Weihnachtsgeschichte von Dickens in der ursprünglichen Form zu Gemüte zu führen, da ich sie bis Dato nur in der Muppits-Version kannte. Jaja, Schande über mein Haupt. So waren mir aber zumindest die verschiedenen auftretenden Geister schonmal ein Begriff, vor denen ich als Kind eine Heidenangst hatte! 

Für alle gaaaanz großen Banausen - Ich kann ja jetzt große Töne spucken, ne?! - hier kurz einmal die Story:
Der alte, griesgrämige Geizhals Ebenezer Scrooge, der Weihnachten für Humbug hält und sich alle Mühe gibt, den Menschen in seiner Umgebung das Fest möglichst zu versauen, kriegt Besuch vom Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley. Der Geist ist an eine schwere Eisenkette gefesselt, die er sich zu Lebzeiten aus seiner Hartherzigkeit und Gier selbst geschmiedet hat. 


“I wear the chain I forged in life....I made it link by link, and yard by yard; I girded it on of my own free will, and of my own free will I wore it.”

Der Gruselonkel (der war wirklich MEGAgruselig! Und ich war doch schon so ein schreckhaftes Kind!) schickt nun nacheinander seine drei Kumpels vorbei, die Scrooge beibringen, dass ihn das gleiche Schicksal wie Jacob Marley treffen wird, wenn er nicht rechtzeitig seine Ketten abstreift. Es handelt sich um den Geist der vergangen Weihnacht, der gegenwärtigen Weihnacht und der zukünftigen Weihnacht und auch wenn Scrooge sich die Existenz des Geistes am Anfang nicht wirklich eingestehen will und sie auf seinen überfüllten Verdauungstrakt schiebt, (“You may be an undigested bit of beef, a blot of mustard, a crumb of cheese, a fragment of underdone potato. There's more of gravy than of grave about you, whatever you are!”) erteilen ihm die Geister letztendlich eine gehörige Lektion in Sachen Hartherzigkeit. 
“There are some upon this earth of yours,' returned the Spirit, 'who lay claim to know us, and who do their deeds of passion, pride, ill-will, hatred, envy, bigotry, and selfishness in our name; who are as strange to us and all our kith and kin, as if they had never lived. Remember that, and charge their doings on themselves, not us.” 

Meine Meinung:
Was dann folgt ist eine von Charles Dickens derartig rührende, zauberhafte und mit dem unverwechselbaren Dicken'schen Humor versehene Reise durch alle Zeiten, dass es eigentlich schade ist, dass die Geschichte so schnell vorbei ist! Schon bei Große Erwartungen und Oliver Twist bin ich in Ehrfurcht verfallen vor der scharfen Beobachtungsgabe und satirischen Begabung des großen Mannes, der auch 140 Jahre nach seinem Tod noch in aller Munde ist. Wie eigentlich alle seiner Werke ist auch diese Geschichte eine literarisch unannachahmlich verpackte Gesellschaftskritik. Aber im Gegensatz zu den anderen beiden Büchern, die mich irgendwie ein bisschen bedröppelt zurückgelassen haben, ist Ebenezer Scrooge einfach am Ende so zum Knuddeln, dass man nur gute Laune kriegen kann. Meine Lieblingsstelle ist die, als er auf der Weihnachtsfeier seines Neffen so begeistert in die Spiele mit einsteigt, dass er vergisst, dass die anderen ihn ja eigentlich gar nicht sehen können. Als er dann den Geist anbettelt, noch ein bisschen bleiben zu dürfen, weil es doch grad so lustig ist, hat mein Librivox-Leser seine Stimme so drollig verstellt, dass ich nur noch so dahingeschmolzen bin!

Sollte man auf jeden Fall gelesen haben! Gerade zu Weihnachten eine gute Erinnerung daran, dass alles Geld der Welt eigentlich überhaupt nichts Wert ist, wenn man es nicht mit Liebe einsetzt.
“For it is good to be children sometimes, and never better than at Christmas, when its mighty Founder was a child Himself.” 

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Themenchallenge What the Fuck: A storm of Swords

Ich liebe Game of Thrones, ich liebe die Serie so sehr, ich hab mir beide Staffeln an einem Wochenende hintereinander reingezogen! Und da ich nicht abwarten konnte bis zur dritten Staffel, hab ich mir das dritte Buch gekauft. Dazu muss gesagt werden: Ich hab den dritten Band auf Englisch gelesen - da ja die Bücher auf Deutsch je in zwei Bände eingeteilt worden sind, wären das damit auf Deutsch also den 5. und 6. Teil von "Das Lied von Eis und Feuer". (5. Band = Sturm der Schwerter, 6. Band = Die Königin der Drachen). Nachdem diese Verwirrung nun geklärt wäre, nun also zum Titel. 

Ich habe dieses Buch für Neyashas Themenchallenge zum Thema "Aufstieg und Fall" gelesen. Würde es allerdings eine "What the Fuck" Kategorie geben, müsste "A Storm of Swords" eigentlich da rein fallen. Ich kann eigentlich garnicht viel mehr schreiben, ohne zu spoilern, aber ich glaube so viele "WTF" Momente wie hier hatte ich noch NIE

Aber erstmal zum Buch an sich: Ich war überrascht, wie nah das Buch sich an der Serie hält. Also beziehungsweise die Serie am Buch. Es war für mich eigentlich fast kein Unterschied, ob ich die Serie gucke oder das Buch lese, wobei ich tatsächlich (und das ist wahrscheinlich ein erstes Mal) die Serie bevorzuge. Ich bin nämlich überhaupt kein Fan indirekter Rede oder gedanklicher Monologe, die es hier wirklich zur Genüge gibt. Auch diese Gänsehaut Momente - die meist im Zusammenhang mit Daenerys auftreten - Dracarys! (Sorry, das musste kurz sein.) -  funktionieren in der Serie einfach besser. Was natürlich nicht zuletzt an dieser unglaublich atemberaubend schönen Frau liegen dürfte. Meine Güte, sieht die gut aus! (Was übrigens auch mein werter Freund findet, der zum Ende des letzten Teils der ersten Serie fast in Schmappatmung verfallen wäre, als es so aussah, als wäre sein Herzblatt leider verbrannt.)

Eindeutig schreibt Mr. Martin wundervoll und einige Dialoge hätten es absolut verdient hier aufzutauchen - leider hab ich es diesmal versäumt mir Notizen zu machen. Ich war einfach zu beschäftigt damit, ständig nach Luft zu schnappen und mir zu denken WHAT THE... Naja ich sagte es ja bereits. UND ICH KANN MIT KEINEM DRÜBER REDEN, WEIL DAS BUCH NOCH KEINER GELESEN HAT!!! Das macht mich fix und fertig, ehrlich.

Und dann hat man sich gerade beruhigt und dann kommt dieser Schluss. Whooooot?????
Und alle gemeinsam: W T F?!

Bitte entschuldigt, das war wahrscheinlich der uninformativste Post ever, aber es ist wirklich schwer, mehr zu sagen ohne zu spoilern. Lest einfach das Buch! Aber lest es bald.


DRACARYS!!!

Ps: Hat schon jemand das Buch gelesen? Wollen wir eine Selbsthilfegruppe gründen?

PPS: Die "Bücher die man gelesen haben muss"-Challenge ist jetzt oben im Challenge Reiter verlinkt, ihr könnt euch per Kommentar auf der Seite anmelden. Und ich hab einen Regelkompromiss geschlossen: Statt jeden Monat eins und Strafbuch wenn nicht, machen wir es jetzt so, dass im ersten Halbjahr mindestens Sechs Bücher gelesen werden müssen und sonst Strafbuch.

Montag, 17. Dezember 2012

"Bücher die man gelesen haben muss"-Challenge: Regeländerung?



Haaach, es weihnachtet sehr, es duftet nach Kerzen und Erdmännchen-Plätzchen und ich bin sehr milde gestimmt. Und da trifft es sich, dass so einige eigentlich gerne bei der "Bücher die man gelesen haben muss"-Challenge mitmachen würden, wenn die Regeln nicht so hart wären. 

Deshalb vorweg schonmal zwei Updates zur Challenge:
1. Re-Reads sind erlaubt! Nicht nur erlaubt, sondern auch begrüßt, denn meist fallen einem bei Re-Reads ganz andere Dinge auf, als beim ersten Lesen. Außerdem liebe ich es ja selber, meine Bücher mehrmals zu lesen.
2. Ihr dürft ein Buch gerne für mehrere Challenges benutzen, das finde ich total okay. Solange ich in den Genuss eurer Besprechungen komme, ist mir eigentlich Wumpe, was ihr sonst noch damit macht!

Jetzt eine Frage für euch:
Caroline hat vorgeschlagen, die "jeden Monat ein Buch, sonst Strafbuch" Regel außer Kraft zu setzen weil sie zu hart ist und stattdessen zu sagen, dass die 12 Bücher halt im nächsten Jahr gelesen werden müssen - aber egal wann. Was meint ihr denn dazu? Ich persönlich neige ja dazu, dass mir dann pünktlich Mitte Dezember einfällt, dass ich ja noch die Hälfte der Bücher lesen muss... Aber wenn ihr Zeitmanagement-seitig begabter seid, wäre ich geneigt, Carolines Vorschlag so umzusetzen. 

Ansonsten werde ich nun mal weiter an meinen Weihnachtsgeschenken herumbasteln. Es bastelt sich ganz hervorragend, im Licht meines kleinen Weihnachtsbaumes. Ich liiiiiiebe den Dezember!!!

Sonntag, 16. Dezember 2012

"Bücher die man gelesen haben muss"- Challenge

Ich habe mich entschlossen, nächstes Jahr meine erste Challenge zu hosten. Nicht ganz uneigennützig übrigens... Regelmäßige Leser meines Blogs kennen diese Liste mittlerweile wahrscheinlich auswendig. Denn darauf stehen die 100 beliebtesten Bücher alle Zeiten - die Bücher, die ich mir mit diesem Blog vorgenommen habe zu lesen. Von der BBC unter dem Namen "The Big Read" bekannt gemacht, enthält die Liste die beliebtesten Bücher aller Zeiten - Stand 2003 und gesammelt eben von der BBC.

Ich lese ja nun schon seit über einem Jahr an der Liste herum und weil ich ein bisschen einsam dabei bin, hab ich mir die folgende Challenge für euch überlegt:





"Bücher die man gelesen haben muss"- Challenge

Eine Übersicht aller Teilnehmer und ihrer Beiträge gibt es hier

Die Regeln sind ganz einfach: 
  • Jeden Monat des nächsten Jahres muss ein Buch der "The Big Read"-Liste gelesen werden. (Insgesamt also 12)
  • Von jedem Autor auf der Liste darf nur ein Buch gelesen werden. Nicht das mir einer mit vier mal Harry Potter ankommt! ;)
  • Die Bücher müssen gelesen und besprochen werden, die Form der Besprechung steht euch offen. Damit meine ich, dass ihr nicht unbedingt klassische Rezensionen schreiben müsst. Ihr könnt auch gerne ein fiktives Interview mit einem der Charaktere machen, oder eine Top/Flop Gegenüberstellung - eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
  • Für die Challenge anmelden könnt ihr euch bis zum 15.01.2013 und zwar per Kommentar unter diesem Post. Ich werde noch eine extra Challenge-Seite einrichten, auf der ich euch verlinke.
  • Die Challenge läuft bis zum 31.12.2013.
  • Wird in einem Monat kein Buch gelesen, gibt es im nächsten Monat ein Strafbuch. (Also gibt es in diesem Monat dann zwei BBC Bücher, die ihr lesen müsst. Dabei könnt ihr allerdings von mir aus gerne auch vorlesen, also schon im März für den April, etc.)
  • Unter allen Teilnehmern wird am Ende eine Überraschung verlost. Und zwar eine ziemlich coole! ;) 
Das war's schon. Und ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen: Die Challenge lohnt sich. Ihr werdet so viele tolle neue Bücher kennen lernen, die ihr sonst vielleicht nie gelesen hättet! So ging und geht es mir nämlich auch. Den Banner oben dürft ihr euch natürlich gerne mitnehmen. Bewährtes 100 Bücher Design, nicht dass wir uns zu viel Arbeit machen, ne? Ich bin jetzt schon gespannt wer sich an Tolstoi herantraut!



Sonntag, 9. Dezember 2012

DIY Fairylight Laterne und Weihnachten à la Erdmännchen

Wir haben einen Baum gekauft, wir haben einen Baum gekauft!

Ich bin ganz hüpfig vor Freude, mein erster eigener Weihnachtsbaum ist heute eingezogen. Also momentan wohnt er eigentlich noch auf dem Balkon, weil wir leider zu spät bemerkt haben, dass wir evtl. zuerst einen Tannenbaumständer hätten besorgen sollen... 
Aber Morgen dann, morgen wird der Weihnachtsbaum komplett à la Pinguin dekoriert! Ansonsten ist hier auch schon lichtermäßig alles sehr weihnachtlich und als ich dann aus der "Nimm mit das Teil"-Weihnachtsdeko Tüte vom Flohmarkt noch zwei superschöne und richtig lange Lichterketten mit Adapter gezogen habe, hab ich kurzerhand eine alte Laterne in eine "Fairylight-Laterne" umgewandelt. Ich hab das im Titel - wenn Blogger mir denn heute erlaubt, ihn anzuzeigen - mal hochtrabend "DIY" genannt. Äh. Deshalb nenn ich das was jetzt folgt auch mal "Anleitung".

Ahäm!! Achtung:

Anleitung Fairylight  Laterne
1. Laterne auf
2. Lichterkette rein
3. Laterne zu
4. Lichterkette anmachen -> Voilà!


Das Bild ist übrigens in meinem neuen Wohnzimmer entstanden, samt verschneitem Berlin im Hintergrund. Die Palme vorm Spiegel wird morgen allerdings meinem neuen Weihnachtsbaum weichen müssen! Und sorry für das Sternchenschimmerzeug links. Aber ich bin jetzt stolzer Besitzer eines Smartphones und habe somit zum ersten mal in meinem Leben die Möglichkeit Apps zu benutzen. Und momentan bin ich ganz verknallt in "pixlr-o-matic". Bald habe ich aber bestimmt einen neuen Filter gefunden...

So sieht übrigens Berlin im Moment aus


Fröhlichen zweiten Advent übrigens. Da wir ja hier Weihnachten à la Wunschtier eingeführt haben, gibt es von mir keinen Adventskranz, sondern:

Weihnachten à la Erdmännchen

(aka die coolste Keksform die ich je in meinem Leben gesehen habe. Gekauft im "Cucinotto", einem zauberhaften kleinen Küchenladen auf der Bergmannstraße in Kreuzberg 

- und gebacken von der Mama und kleinen Schwester meines Freundes. An dieser Stelle ein Gruß an euch beide, ich hab mich wie verrückt über euer Päckchen gefreut!)



Montag, 3. Dezember 2012

Edit: Blogspot mag grad nicht so gern meine Überschrift veröffentlichen... Sie lautet Haaach <3 Perfekte Adventslektüre gesucht? Anne of Green gables (1908)

Endlich mal wieder was Neues von meinem 100Bücher Projekt! Dieses Buch ist Platz 41 auf der BBC Liste der beliebtesten Bücher aller Zeiten und außerdem mein 7. Beitrag zu Neyashas Themen-Challenge und zwar zum Thema Familie.

Soeben habe ich staunend erfahren, dass Anne of Green Gables das Lieblingsbuch von Astrid Lindgren war und Anne mit ihren roten Haaren als Vorlage für Pippi Langstrumpf diente. Nichtsdestotrotz hatte ich in meiner Ignoranz noch nie von der Geschichte gehört, bis Bella (Jaja, Twilight, blubb) kurz vor ihrer Hochzeit anfing, ständig davon zu reden. Wisst ihr noch? Ihr Kleid war Anne of Green Gables, die Dekoration, der Ehemann... (bis auf den kleinen Phantasie Einschlag, möchte ich anmerken.) Und nachdem ich die Sturmhöhe - das zweite Buch welches in Twilight dauernd genannt wird - heiß und innig geliebt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man an Stephenie Meyer kritisieren mag was man will - aber nicht ihren Literaturgeschmack!

Zur Story
Die älteren, alleinstehenden und etwas wunderlichen Geschwister Matthew und Marilla Cuthbert entscheiden sich, einen Jungen aus dem Weisenhaus zu adoptieren, um ihnen bei der Arbeit zur Hand zu gehen. Aufgrund eines Missverständnisses kommt am Bahnhof aber kein Junge an, sondern ein sommersprossiges, rothaariges und gesprächiges kleines Mädchen, dass mit seinen elf Jahren schon furchtbar eloquente Wörter benutzt, die alles was es sagt, irgendwie lustig klingen lassen.
“Isn't it splendid to think of all the things there are to find out about? It just makes me feel glad to be alive--it's such an interesting world. It wouldn't be half so interesting if we know all about everything, would it? There'd be no scope for imagination then, would there?But am I talking too much? People are always telling me I do. Would you rather I didn't talk? If you say so I'll stop. I can STOP when I make up my mind to it, although it's difficult.” 
Matthew, der an Schüchternheit kaum zu überbieten ist und eigentlich sein Leben in stummer Angst vor kleinen und großen Mädchen verbracht hat, verliert auf der Stelle sein Herz an dieses seltsame, quirlige Plappermaul und setzt gegen Marillas Wiederstand durch, dass Anne auf dem Anwesen Green Gables bleiben darf. Und so wächst das Waisenkind nun doch noch in einer liebenden Familie auf, denn auch Marilla kann über kurz oder lang nicht mehr auf Anne verzichten, selbst wenn sie sich bemüht, ihre Liebe so gut es geht hinter einer grumpigen Fassade zu verstecken. Auf Green Gables erlebt Anne all die Abenteuer, die jedes Kind erleben sollte: Sie findet eine beste Freundin, erklärt den Jungen der sie als "süß" bezeichnet zu ihrem Todfeind, färbt aus Versehen ihre Haare grün und hüpft aus zwei Metern Entfernung auf ein Bett - ohne zu bemerken, dass die Tante ihrer Freundin bereits darin liegt. 

Meine Meinung
Zuckersüß! Das absolut perfekte Adventsbuch. Ist zwar schon 100 Jahre alt, aber Kinder bleiben schließlich immer Kinder, mit all den großen Dramen, die die Kindheit mit sich bringt - und all ihren Wundern.
“I'm so glad I live in a world where there are Octobers.” 
Annes Sicht auf die Welt ist frisch und lustig und oft so treffend, dass man grinsend mit dem Kopf nickt. Ich könnte ungefähr das ganze Buch zitieren, weil alles so bezaubernd geschrieben ist. Dabei ist Anne aber ein absolut typisches kleines Mädchen und hat genau die gleichen Sorgen und Problemchen wie alle anderen kleinen Mädchen auch. Nur hat sie wesentlich mehr Vorstellungskraft - und damit lässt sich schließlich alles ertragen. 
“Don't you ever imagine things differently than what they are? Oh, Marilla, how much you miss.” 

Außerdem macht das Schreibtalent der Autorin, gepaart mit ihrer leicht ironischen, dabei aber sehr liebevollen Perspektive auf die Menschen, das Lesen zu einem großen Vergnügen. Lucy Maud Montgomery legt Anne mit kindlicher Unbekümmerheit Sätze in den Mund, bei deren Wahrheitsgehalt der Leser einfach nicht anders kann, als zu schmunzeln
“I am very careful to be shallow and conventional where depth and originality are wasted.” 

Das erste Buch der Serie begleitet Anne bis zu ihrem 16. Lebensjahr und am Ende dieser fünf Jahre hatte ich nicht nur Anne, sondern auch Matthew und Marilla so ins Herz geschlossen, dass ich mich am Ende des Buches gefühlt habe, als müsste ich gerade lieben Familienbesuch am Bahnhof verabschieden. Aber es gibt ja noch mehr Bände!

Mein neues Adventsritual
Anne of Green Gables hat eindeutig das Potenzial dazu, ein alljährliches Adventsritual bei mir zu werden - vor allem deswegen, weil ich die Geschichte nicht gelesen, sondern auf englisch als Hörbuch gehört habe. (Dabei kann man ganz wunderbar Weihnachtskugeln anmalen.) Tipp für euch: Im Projekt Librivox werden Bücher, die schon öffentlich zugänglich sind, von Freiwilligen auf Band gelesen und stehen dann für jeden zum Hören im Netz (und auf Youtube). Bei Anne of Green Gables gibt es sogar mehrere Versionen. Die, die ich erwischt habe, hatte eine ganz zauberhafte Leserin! Hier kann man das komplette Hörbuch als zip file umsonst und ganz legal runterladen. Und um schon mal ein bisschen Instant Verzauberung zu genießen, bitte einfach auf das folgende Video klicken (Kapitel eins des Librivox Hörbuchs). Und nochmal meine große, GROßE Hochachtung vor den Sprechern. Hörbücher aufzunehmen ist ein irrer Aufwand, ich hab das auch mal probiert. Keine Ahnung wie man es schafft, sich stundenlang nicht EIN MAL zu versprechen. WOW!

“Dear old world', she murmured, 'you are very lovely, and I am glad to be alive in you.





Ps: Ich bin am Wochenende 25 geworden. Aber, wie Anne sagen würde: 

“One can't get over the habit of being a little girl all at once.” 





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