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Sonntag, 15. Dezember 2013

Vicky Angel - Ein Kinderbuch, das Bauchschmerzen macht.

Puh... das Buch sah so harmlos aus und hat gerade mal 150 Seiten. Ich hatte echt nicht mit so starkem Tobak gerechnet. 

Zur Story
Die Geschichte ist fix erzählt: Jade und Vicky sind seit dem Kindergarten unzertrennlich. Mittlerweile sind sie 15 und machen immer noch alles gemeinsam - bis Vicky einen Unfall hat und stirbt. Jade ist am Boden zerstört. Doch Vicky lässt sich von einer Kleinigkeit wie ihrem eigenen Tod nicht davon abhalten, Jade Gesellschaft zu leisten - auch wenn Jade es vielleicht gar nicht möchte.

Warum ich Bauchschmerzen hatte...

Mir war bewusst, dass es um ein Mädchen geht, deren beste Freundin stirbt, ich habe also trotz des kindlichen Covers und des sehr geringen Umfangs des Büchleins eine eher traurige Geschichte erwartet. Was ich jedoch überhaupt nicht einkalkuliert habe, ist dass das Buch mir so stark an die Nieren gehen würde. 

Erstaunlich ist der Grund für das mulmige Gefühl, das ich beim Lesen hatte. Denn es hatte weniger mit der Tatsache zu tun, dass Jade ihre beste Freundin verloren hat - sondern vielmehr damit, dass ich das Gefühl hatte, sie hätte nie eine gehabt. Vicky, die im Buch durchgehend als hübsch, beliebt, charmant, pfiffig und witzig beschrieben wird, hat keine Chance diese Eigenschaften auch wirklich mal in Action zu zeigen, denn sie stirbt schon im ersten Kapitel. Vorher benimmt sie sich allerdings charaktergetreu genau so, wie sie auch im Rest des Buches bleiben wird: Ob tot oder lebendig, Vicky ist ein einfach nur ein ätzendes kleines Biest!

Eine ungesunde Freundschaft

Es wird sehr schnell klar, dass in der "Freundschaft" zwischen Vicky und Jade eigentlich immer nur Vicky etwas zu sagen hat. Vicky bestimmt, welchen Kurs die beiden belegen, mit wem sie sich anfreunden und was sie nach der Schule machen. Zeigt Jade mal einen Funken eigenen Willen, kommt von Vicky die geballte Palette Gegenwind: Sie macht sich über Jade lustig, ist böse auf sie, manipuliert sie mit Freundlichkeit oder ignoriert sie - ich hab eigentlich kaum eine Szene gefunden, in der ich auch nur einen Funken echte Freundschaft gefunden hätte. Das was das Buch hier beschreibt, ist eher eine ganz miese Abhängigkeitskiste, in der ein Mädchen von einem anderen heftig psychisch unterdrückt wird. Jade hat überhaupt keine eigene Persönlichkeit mehr, das wird schon im ersten Kapitel mehr als deutlich:
"It's bad enough having to go to school," Vicky says, "so who's sad enough to want to stay after - like voluntarily?" I nod out of habit. I always agree with Vicky.
Und weil Jade immer die gleiche Meinung hat wie Vicky, meldet sie sich auch nicht für den Schauspielclub an. Obwohl sie das so gerne machen möchte und noch dazu wirklich Talent hat. Sie probt sogar immer allein zuhause, wenn niemand da ist:
"Sometimes I'll act people I know. I always end up acting Vicky (...). I always feel much more alive when I'm being Vicky."
Sie tut immer so, als wäre sie Vicky, wenn sie allein ist?! Mir ist beim Lesen noch öfter ein unguter Schauer über den Rücken gelaufen, aber hier, auf Seite 3, haben das erste mal sämtliche Alarmglocken geschrillt.

Übrigens ist Vicky sich vollkommen darüber bewusst, dass Jade unbedingt in die Schauspiel-AG möchte und das nicht nur weil Jade sie schamlos anbettelt, doch bitte mitzukommen. Statt ihrer "Freundin" jedoch den Gefallen zu tun, lacht sie sie aus und macht sich über die AG und alle ihre Teilnehmer lustig.

Fünf Minuten später ist Vicky tot.

Was danach passiert, ist die schmerzhafte Emanzipation eines Mädchens von ihrer übermächtigen Freundin. Denn Vicky denkt nicht daran, sich einfach in Luft aufzulösen, nur weil sie tot ist! Leider ist sie als Geist - den nur Jade sehen und hören kann - genauso ein Biest wie lebendig.

"You want them to be miserable?"
"Of course."
"For always?"
"Definitely."
I swallow. "What about me?"
"Double-definitely!"
"But that's not fair."
"It's not fair that I've been killed, is it?"
"I know, but..."
"You can't be happy without me."
It's an order. I have to obey.


Bis Jade schließlich beginnt, sich gegen Vicky aufzulehnen, hat der Leser eine ganz schön heftige emotionale Achterbahn hinter sich. Nicht nur, dass Vicky Jade dazu bringt, alle ihr angebotenen Freundschaften brutal abzuschmettern - es stellt sich auch heraus, dass Jade Zuhause nicht unbedingt das hat, was man unter "Bilderbuchfamilie" kategorisieren würde. 

Mein Fazit

Emotionale Abhängigkeit, Tod, Verzweiflung, Suizidgedanken, Unabhängigkeit, Unfähige oder unsichere Eltern - Jacqueline Wilson ist als Autorin dafür bekannt, dass sie heftige Themen kindgerecht aufarbeitet. Doch obwohl ich "Vicky Angel" für ein ganz tolles Buch halte - der Schreibstil ist klasse und die letztendliche Lösung der Probleme und die irgendwie rührende Entwicklung von Jades Familiensituation haben mir sehr gut gefallen - finde ich, dass hier ein wenig zu nonchalant geschrieben wurde. Es wird für mich nicht hinreichend deutlich, dass die Beziehung zwischen Vicky und Jade alles andere als eine normale Freundschaft ist und ich frage mich, was wohl aus Jade geworden wäre, wenn Vicky nicht vor das Auto gelaufen wäre. 

Ich finde es seltsam, dass sich scheinbar niemand der Erwachsenen Sorgen um diese seltsame Freundschaft gemacht hat und es scheint mir auch wenig glaubwürdig, dass Vicky anscheinend so wahnsinnig beliebt bei allen Schülern und Lehrern war. Für Kinder unter 14 würde ich das Buch eigentlich nur empfehlen, wenn ein Erwachsener mitliest und mit Ihnen darüber reden kann.  Insgesamt ist "Vicky Angel" eine sehr, sehr lesenswerte Geschichte über das Erwachsenwerden, deren viel zu harmloses Cover eine ganze Menge emotionalen Sprengstoff versteckt.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Was tun, wenn man für ein Buch einfach zu alt ist?

Enyd Blyton, Heldin meiner Kindheit. Unter den über 750 Büchern, die die Dame Zeit ihres Lebens geschrieben hat, waren auch zwei meiner absoluten Lieblingsreihen: Hanni und Nanni und die Dolly-Bücher. Mädchengeschichten im Internat, kleine Streiche, große Lektionen, Friede, Freude, Eierkuchen. Schön war das. 

Ein paar dieser Bücher hatte ich vor einiger Zeit nochmal gelesen und musste feststellen, dass sie mir irgendwie wesentlich kürzer und oberflächlicher vorkamen als damals. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, auf der 100 Bücher-Liste ein Enid Blyton Buch zu entdecken: The Magic Faraway Tree. Kunterbuntes Cover mit großer Schrift auf nur 200 Seiten. "Das les ich dann mal, wenn ich ein Lese-Tief habe und die Challenge schnell wieder aufholen muss!" dachte ich mir damals. Pustekuchen! MONATE hab ich gebraucht, um das kleine Büchlein zu lesen. Auch wenn mir das Cover jedesmal beim Anschauen gute Laune macht, verfrachtet mich die Geschichte, sobald ich auch nur eine Seite lese, zuverlässig in den Tiefschlaf. 

ICH BIN ZU ALT! Hilfe!

Zur Story:

Bei dem Buch handelt es sich (was ich nicht wusste und grad erst bei Wikipedia erfahren habe) um den zweiten Teil einer Trilogie, in der drei Kinder einen magischen Riesenbaum in einem verzauberten Wald entdecken. In diesem Baum leben viele wunderliche Gestalten mit denen sich die Kinder anfreunden. Doch das wirklich erstaunliche an dem Baum ist seine Spitze: Erklimmt man diese, findet man sich in einem fremden Land wieder und zwar jedes mal in einem anderen, denn die Länder verschwinden nach einiger Zeit um Platz für neue Länder zu machen. 

Die Kinder müssen enorm aufpassen, dass sie nicht in einem Land steckenbleiben, denn in diesem Fall kommen sie erst wieder zurück zum Baum, wenn das jeweilige Land wieder an der Reihe  ist. Und das könnte wirklich unangenehme Folgen haben, denn manche der Länder sind gar nicht lustig; zum Beispiel das "The Land of Tempers". Wer hier seine gute Laune verliert, bleibt ewig in diesem Land gefangen. Es gibt aber auch Länder, von denen jedes Kind träumt, zum Beispiel "The Land of Goodies" in dem es lauter Süßigkeiten zum Mitnehmen gibt. Im zweiten Band ist die Geschichte - so weit ich das ohne den ersten Band gelesen zu haben, beurteilen kann - die gleiche, nur dass die drei Kinder jetzt ihren Cousin Rick mit auf den Baum nehmen.

Funny Fact:

Das Buch ist von 1943. Die vier Kinder heißen im Original Jo, Bessie, Fanny und Dick. Die ersten Beiden wurden, wahrscheinlich aus Hipstergründen, in Joe und Beth umgenannt. Und Fanny und Dick? An dieser Stelle dürft  ihr euch, unabhängig vom Alter, ein unreifes kleines Kichern gestatten. Denn aufgrund der Tatsache, dass beide Namen im Englischen mittlerweile als umgangssprachliche Synonyme gewisser Geschlechtsteile benutzt werden, heißen die armen Kinder nun Frannie und Rick. 

Meine Meinung:

Och joa. Also als Kind hätte ich das Szenario vermutlich heiß und innig geliebt! Mit viel Fantasie beschreibt Enid Blyton hier diverse Kindertraum-Länder. Es gibt zum Beispiel das Land der Geschenke, in dem sich einfach nach Herzenslust bedient werden darf und die Kinder sowohl für sich als auch für ihre Elten etwas mitnehmen dürfen. Oder das Geburtstagsland, in dem Beth den besten Geburtstag ihres Lebens feiert. Andererseits gibt es auch ziemlich verrückte Länder, so wie das Topsy-Turvy Land, wo alles auf dem Kopf steht und ein fieser Polizeimann Joe verhext, damit er auch auf dem Kopf stehen muss.

Für die heutige Mila war das Ganze aber doch etwas sehr kindlich und oberflächlich, vor allem auch weil man die Charaktere überhaupt nicht kennenlernt und  die Länder halt dauernd... naja... wechseln. Kurzum: die heutige Mila ist für dieses Buch zu alt!

Man beachte bitte, dass ich mich stur weigere, auch nur in Betracht zu ziehen, dass es vielleicht am Buch liegt. Ist ja schließlich Enid Blyton! Und ziemlich sicher würde jedes Kind zwischen sechs und - ähm - sieben (?) das Buch lieben! Ich hab hier leider grad so wenig Siebenjährige vorrätig an denen ich diese Theorie beweisen könnte. Falls ihr einen oder mehrere von der Sorte zufällig im Haus habt, probiert es doch mal aus. Sollte ich mich tatsächlich irren und es liegt nicht an meinem Alter, sondern wirklich am Buch: das tolle Cover macht sich auch ungelesen ganz hervorragend im Bücherregal.

Nun aber zur Frage in der Überschrift: Was tun, wenn man für ein Buch einfach zu alt ist?

Na, das einzig vernünftige: Benehmt euch wie anständige Erwachsene und malt die Bilder aus! 
Man bediene sich hierzu, auf Rat der Künstlerin, am Besten eines Vierfarbenstiftes. Erwachsener geht's nicht.




Edit: Na aber Hallo, da hab ich mit meiner Einschätzung gar nicht so falsch gelegen!

Nachdem ich diesen Post veröffentlicht habe, hab ich noch ein bisschen bei Wikipedia rumgelesen und herausgefunden, dass Enid Blyton eine ziemlich umstrittene Person war. Nicht nur, dass sie ihren Mann mehrfach betrogen und ihm hinterher verboten hat, seine Kinder zu sehen - besagte Kinder haben später ihre Mutter als arrogante und versnobte Person ohne mütterlichen Instinkt beschrieben. Außerdem waren Blytons Bücher in vielen Büchereien und bei der BBC jahrelang einem Bann ausgesetzt, weil sie nicht nur als mittelmäßige Literatur empfunden wurden, sondern oft auch als rassistisch, sexistisch und veraltet. Da hatte ich jetzt wirklich nicht mit gerechnet. Besonders geschockt war ich allerdings davon, dass die Hanni und Nanni Bücher (die im Englischen übrigens "St. Clare`s" heißen und das Leben der Zwillinge Patricia und Isabell Sullivan beschreiben!) im Nachhinein auch noch abgeändert wurden. In früheren Versionen wurden die Mädchen in der Schule nämlich noch geschlagen. Lest euch mal den Wikipedia-Artikel durch, der ist ziemlich spannend.

Mittwoch, 4. September 2013

Ich ertrage dieses Kind keine Sekunde länger! (Rezension Alice im Wunderland)

Alice im Wunderland von Lewis Carroll, 1863
Uuuuund- durch! Man entferne nun bitte dieses nervige, nervige Kind von mir. Dafür dass das Buch so kurz ist, habe ich erstaunlich lange gebraucht, um mich da durchzuhangeln. 

Es ist ja nun, verehrter Leser, nicht so als würde ich die Geschichte nicht kennen.

Mitnichten.
Ich kenne sie viel. zu. gut.

Alice im Wunderland fand ich schon als Kind in der Disney Zeichentrick-Version anstrengend, es gab lauter Charaktere, die mir irgendwie Angst gemacht haben und besonders nett fand ich es im Wunderland auch nie. Trotzdem lief der Film jedes Jahr zur Osterzeit im Fernsehen und das sogar, obwohl wir gar kein Kabel hatten. Nun, watt soll dat Kind da machen, bei nur drei Programmen is ja nich mehr so viel Auswahl. 

Jahre später, im Jahr 2010 um genau zu sein, schaffte es aber der grandiose Tim Burton doch noch, mich für die Geschichte zu begeistern. Den Film fand ich, wie eigentlich alles von Burton, wundervoll abgedreht und spektakulär inszeniert. Die Geschichte hat bei der Macht der Bilder auch gar nicht so eine große Rolle gespielt. Und sowieso. Johnny Depp. Punkt.


In Anbetracht des Obigen - man entschuldige den snobistischen Ausdrucksstil, ich hab heute einen etwas hochgestochenen Tag, muss am Wunderland liegen - fühlte ich mich nie besonders geneigt, das Buch auch tatsächlich zu lesen. Aber ihr wisst ja, wie das ist: Die Challenge rief (tatsächlich schrie sie schon ziemlich laut) und die Geschichte hatte ich eh schon längst in die Kindle App geladen.

Willkommen auf dem Drogentrip

Und nun traue ich mich garnicht so richtig, noch viel weiterzuschreiben, denn schließlich ist Lewis Caroll - der gute Mann war nicht nur Schriftsteller sondern auch Mathematiker, Fotograf und Diakon - ja wirklich ziemlich berühmt und beliebt und sein Stil hat nicht nur Schriftsteller, sondern auch Künstler, Wissenschaftler und die Musik beeinflusst. Unter anderem diente das Buch als Grundlage für einen meiner absoluten Lieblingssongs: "White Rabbit" von Jefferson Airplane. Nehmen wir uns dafür doch kurz eine Minute Zeit, bevor es ans Eingemachte geht.



When the men on the chessboard
Get up and tell you where to go

And you've just had some kind of mushroom
And your mind is moving low
Go ask Alice
I think she'll know.



Wie Jefferson Airplane ganz richtig erkannt hat, ist es fast unmöglich, während des Lesens nicht an bewusstseinserweiternde Drogen zu denken. Angeblich ist das Buch so entstanden, dass Charles Lewis auf einer Bootsfahrt auf der Themse der Schwester eines Freundes (namens Alice Liddell) eine Geschichte erzählt hat, die diese ihn dann bat aufzuschreiben. Und das klingt auch erstmal sehr logisch, bedeutet aber bei genauerem Nachdenken trotzdem nicht, dass der Mann sich nicht beim Aufschreiben die ein oder andere Substanz zugeführt hat (Und vor knapp 150 Jahren war das ja auch alles noch schnuckelig auf Rezept erhältlich, da gab's ja gegen Zahnschmerzen auch Kokaintabletten.) Von daher: Wer weiss. Für mich war das Lesen des kompletten Buches jedenfalls definitiv mit einem Drogenrausch vergleichbar, in den sich irgendwie ein ziemlich anstrengendes kleines Mädchen geschmuggelt hatte. 

Alice - du bist 'ne doofe Nuss.

Dafür, dass Alice eigentlich ein gewitztes Ding ist und dem Autor offensichtlich auch am Herzen lag, ist sie mir ganz schön auf den Keks gegangen. Also nicht, dass die die anderen Charaktere hier besonders liebenswert wären, aber Alice hat mich mit ihrer ständigen Größer- und Kleiner-Werderei ganz bekloppt gemacht. Die anderen können ja wenigstens singen oder niesen, oder unsichtbar werden oder jemandem den Kopf abschlagen - Alice kann nur hilflos wachsen und schrumpen. Und wachsen. Und schrumpfen. Und wachsen. Und Schrumpfen. DANN ISS DOCH DEN SCHEIßPILZ NICHT!!! Du weisst doch mittlerweile, wo das hinführt. Meine Güte nochmal.

Aber nicht nur ihre Größeneskapaden sind ein wenig ausgeufert, ich fand auch, dass die junge Dame nun wirklich leider nicht besonders helle ist. Gut, dass auch alle anderen Kreaturen, die sie im Wunderland trifft , ganz ordentlich einen Knacks weghaben. Ihr kennt zum Beispiel bestimmt noch diese Genossen hier:



Und was bei Disney ja alles noch irgendwie charmant rüberkommt (vor allem mit der typischen Musik) fand ich im Buch irgendwann nur noch anstrengend. Ich bin durchaus bereit, anzuerkennen, dass dem Ganzen Buch ein sehr feiner Humor zugrunde liegt und eine Ironie, die ich stellenweise auch genossen habe. Wenn ich mich dann aber Absätze lang durch richtig anstrengend blöde Lieder über SUPPE quälen muss (siehe Screenshot) dann frage ich mich doch ernsthaft, ob der gute Herr Carroll sich nicht insgeheim einen Ast gelacht hat, über die Deppen, die seine mentalen Ergüsse auch noch bis zum Ende lesen.


Man möge mir den Kopf abschlagen, aber ich war selten so froh ein Buch endlich zur Seite legen zu können.

Freitag, 28. Dezember 2012

Der kleine Prinz: Vom Wichtigen und Nichtigen. Und Sparschälern.

Glücklich, reich beschenkt und gefühlte fünf Kilo schwerer melde ich mich aus den Weihnachtsfeiertagen zurück. Ich hoffe ihr hattet alle ein wundervolles Fest, nicht zu viel Geschenkstress und gaaanz viel Zeit für eure Liebsten. Bei uns ging es dieses Jahr extrem anti-kommerziell zu. Nicht. Wir haben - und das ist jetzt keine Übertreibung - 7 (SIEBEN) Stunden lang Geschenke ausgepackt. Zieht man die ca 2 Stunden Abendessen und diverse Gedicht- und Tanzeinlagen ab, bleiben netto immer noch mindestens 3 Stunden auspacken. Das, finde ich, ist schon eine reife Leistung. Wir sind nun übrigens Küchentechnisch hervorragend ausgestattet. Besonders romantisch fand ich hier, dass mein Freund all die Sachen die wir sowieso brauchten, für mich in Geschenkpapier eingewickelt unter den Baum gelegt hat. Wer hat sich nicht schon immer einen Sparschäler von seinem Liebsten gewünscht?! <3

So. Zielspurt. Wie vielen anderen fällt auch mir pünktlich Ende Dezember ein, dass da ja noch so einige Challenges auf mich warten. Und zumindest die "Read the Classics"-Challenge von Lynesque will ich noch durchziehen! (Wobei sie das wahrscheinlich wenig interessieren wird, da ihr Blog scheinbar seit Juli irgendwie still liegt.) Aber fürs eigene Ego und so... Ihr kennt das ja.

Als krönenden Abschluss der Classics Challenge habe ich mir ein Buch ausgesucht, das mir ganz besonders am Herzen liegt: Den kleinen Prinz. Als kleines Mädchen habe ich eine wunderschöne, sehr alte deutsche Erstausgabe dieses Buches geschenkt bekommen und als großes Mädchen hab ich sie dann weiterverschenkt - als allererstes Weihnachtsgeschenk für meinen Freund. (Voll unromantisch und so. Wer will schon ein Buch, wenn er auch einen Sparschäler haben kann?!) Das war so ungefähr das wertvollste Geschenk, was ich mir damals vorstellen konnte und ist es auch immer noch. Heute steht das Buch übrigens in unserem gemeinsamen Bücherregal. Geschickt eingefädelt, oder? 

Der kleine Prinz ist die zauberhafte Geschichte eines erwachsenen Mannes der in der Sahara mit seinem Flugzeug notlanden muss. Entnervt von diesem Umstand und der Frage wie er nun wieder nach Hause kommt, trifft er auf den kleinen Prinzen, der ihm zwar mit seinen Problemen nicht weiterhelfen kann, ihn aber dafür bittet, ein Schaf zu zeichnen. Außerdem erzählt der kleine Prinz seine Geschichte - wie er von seinem kleinen Planeten aufbrach um die Bewohner anderer Planeten zu entdecken und wen er dort alles getroffen hat. Nebenbei stellt der kleine Prinz jede Menge fragen, die die Weltsicht unseres Erwachsenen Erzählers ganz schön auf den Kopf stellen - und die des erwachsenen Lesers gleich mit dazu.
"Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen. Wenn ihr ihnen von einem neuen Freund erzählt, befragen sie euch nie über das Wesentliche. Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme? Welche Spiele liebt er am meisten? Sammelt er Schmetterlinge? Sie fragen euch. Wie alt ist er? Wieviel Brüder hat er? Wieviel wiegt er? Wieviel verdient sein Vater? Dann erst glauben sie ihn zu kennen."
Dieses Buch zu lesen ist wie eine Reise in die Kindheit, die uns erkennen lässt, wie viele wichtige Dinge man eigentlich beim Erwachsenwerden vergessen hat. Der kleine Prinz bringt sie alle wieder mit und jedes mal stecke ich mindestens eine Woche nach dem Lesen noch in einem Zauber, der mich die Welt wieder ein bisschen mehr mit Kinderaugen sehen lässt. Deshalb sollte man den kleinen Prinzen auch nicht nur einmal gelesen im Leben gelesen haben, sondern am besten immer wieder - 
  • Wenn man sich zum Beispiel dabei ertappt, jemanden ernster zu nehmen,  nur weil er einen Anzug trägt. 
  • Oder wenn wir unseren Kopf mit lauter Wissen füttern - außer dem Wesentlichen.
  • Oder wenn wir einen Gedanken nur deshalb nicht ernst nehmen, weil er sich nicht durch Zahlen belegen lässt... 
(Während ich das hier so schreibe, muss ich gerade an mein Studium denken - Eigentlich müsste jeder BWLer als Gegengewicht zum Studium den ganzen Tag den kleinen Prinzen in der Tasche haben!)

Falls ihr noch ein Buch zur Jahreswende sucht, das auch dabei hilft zur erkennen welche guten Vorsätze wirklich sinnvoll sind - hier ist es! Denn der kleine Prinz weiss ganz genau, was im Leben wirklich wichtig ist - und was überhaupt nicht. Nur leider neigen große Leute dazu, diese Dinge eins zu eins miteinander zu vertauschen!

Für euch gibt es jetzt noch einen Abschnitt aus der Begegnung mit dem Fuchs. Da fange ich zwar unfehlbar jedes mal an zu heulen, aber es ist definitiv eine meiner Lieblingsstellen.



"...Ich esse kein Brot. Für mich ist der Weizen zwecklos.
Die Weizenfelder erinnern mich an nichts. und das ist traurig.
Aber du hast weizenblondes Haar.
Oh, es wird wunderbar sein, wenn du mich einmal gezähmt hast!
Das Gold der Weizenfelder wird mich an dich erinnern.
Und ich werde das Rauschen des Windes im Getreide lieb gewinnen."

Der Fuchs verstummte und schaute den kleinen Prinzen lange an.

"Bitte ... zähme mich!" sagte er.

"Ich möchte wohl", antwortete der kleine Prinz, "aber ich habe nicht viel Zeit.
Ich muss Freunde finden und viele Dinge kennen lernen."

"Man kennt nur die Dinge, die man zähmt", sagte der Fuchs.
"Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennen zu lernen.
Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt,
haben die Leute keine Freunde mehr.
Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!"

"Was muss ich da tun?" sagte der kleine Prinz.

"Du musst sehr geduldig sein", antwortete der Fuchs.
"Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras.
Ich werde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen, und du wirst nichts sagen.
Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse.
Aber jeden Tag wirst du dich ein bisschen näher setzen können ..."

Am nächsten Morgen kam der kleine Prinz zurück.
"Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben Stunde wiedergekommen", sagte der Fuchs.
"Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen,
glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, umso glücklicher werde ich mich fühlen.
Um vier Uhr werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; ich werde erfahren, wie teuer das Glück ist.
Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen,
wann mein Herz da sein soll ... Es muss feste Bräuche geben."


<3 Schnief. Ich wünsche euch ein schönes letztes 2012er Wochenende. Wir lesen uns aber noch mal vor dem neuen Jahr!

Ps: Sorry für die kleine Schrift, mein HTML Code macht grad irgendwie nicht das, was ich gern hätte. 

Montag, 3. Dezember 2012

Edit: Blogspot mag grad nicht so gern meine Überschrift veröffentlichen... Sie lautet Haaach <3 Perfekte Adventslektüre gesucht? Anne of Green gables (1908)

Endlich mal wieder was Neues von meinem 100Bücher Projekt! Dieses Buch ist Platz 41 auf der BBC Liste der beliebtesten Bücher aller Zeiten und außerdem mein 7. Beitrag zu Neyashas Themen-Challenge und zwar zum Thema Familie.

Soeben habe ich staunend erfahren, dass Anne of Green Gables das Lieblingsbuch von Astrid Lindgren war und Anne mit ihren roten Haaren als Vorlage für Pippi Langstrumpf diente. Nichtsdestotrotz hatte ich in meiner Ignoranz noch nie von der Geschichte gehört, bis Bella (Jaja, Twilight, blubb) kurz vor ihrer Hochzeit anfing, ständig davon zu reden. Wisst ihr noch? Ihr Kleid war Anne of Green Gables, die Dekoration, der Ehemann... (bis auf den kleinen Phantasie Einschlag, möchte ich anmerken.) Und nachdem ich die Sturmhöhe - das zweite Buch welches in Twilight dauernd genannt wird - heiß und innig geliebt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man an Stephenie Meyer kritisieren mag was man will - aber nicht ihren Literaturgeschmack!

Zur Story
Die älteren, alleinstehenden und etwas wunderlichen Geschwister Matthew und Marilla Cuthbert entscheiden sich, einen Jungen aus dem Weisenhaus zu adoptieren, um ihnen bei der Arbeit zur Hand zu gehen. Aufgrund eines Missverständnisses kommt am Bahnhof aber kein Junge an, sondern ein sommersprossiges, rothaariges und gesprächiges kleines Mädchen, dass mit seinen elf Jahren schon furchtbar eloquente Wörter benutzt, die alles was es sagt, irgendwie lustig klingen lassen.
“Isn't it splendid to think of all the things there are to find out about? It just makes me feel glad to be alive--it's such an interesting world. It wouldn't be half so interesting if we know all about everything, would it? There'd be no scope for imagination then, would there?But am I talking too much? People are always telling me I do. Would you rather I didn't talk? If you say so I'll stop. I can STOP when I make up my mind to it, although it's difficult.” 
Matthew, der an Schüchternheit kaum zu überbieten ist und eigentlich sein Leben in stummer Angst vor kleinen und großen Mädchen verbracht hat, verliert auf der Stelle sein Herz an dieses seltsame, quirlige Plappermaul und setzt gegen Marillas Wiederstand durch, dass Anne auf dem Anwesen Green Gables bleiben darf. Und so wächst das Waisenkind nun doch noch in einer liebenden Familie auf, denn auch Marilla kann über kurz oder lang nicht mehr auf Anne verzichten, selbst wenn sie sich bemüht, ihre Liebe so gut es geht hinter einer grumpigen Fassade zu verstecken. Auf Green Gables erlebt Anne all die Abenteuer, die jedes Kind erleben sollte: Sie findet eine beste Freundin, erklärt den Jungen der sie als "süß" bezeichnet zu ihrem Todfeind, färbt aus Versehen ihre Haare grün und hüpft aus zwei Metern Entfernung auf ein Bett - ohne zu bemerken, dass die Tante ihrer Freundin bereits darin liegt. 

Meine Meinung
Zuckersüß! Das absolut perfekte Adventsbuch. Ist zwar schon 100 Jahre alt, aber Kinder bleiben schließlich immer Kinder, mit all den großen Dramen, die die Kindheit mit sich bringt - und all ihren Wundern.
“I'm so glad I live in a world where there are Octobers.” 
Annes Sicht auf die Welt ist frisch und lustig und oft so treffend, dass man grinsend mit dem Kopf nickt. Ich könnte ungefähr das ganze Buch zitieren, weil alles so bezaubernd geschrieben ist. Dabei ist Anne aber ein absolut typisches kleines Mädchen und hat genau die gleichen Sorgen und Problemchen wie alle anderen kleinen Mädchen auch. Nur hat sie wesentlich mehr Vorstellungskraft - und damit lässt sich schließlich alles ertragen. 
“Don't you ever imagine things differently than what they are? Oh, Marilla, how much you miss.” 

Außerdem macht das Schreibtalent der Autorin, gepaart mit ihrer leicht ironischen, dabei aber sehr liebevollen Perspektive auf die Menschen, das Lesen zu einem großen Vergnügen. Lucy Maud Montgomery legt Anne mit kindlicher Unbekümmerheit Sätze in den Mund, bei deren Wahrheitsgehalt der Leser einfach nicht anders kann, als zu schmunzeln
“I am very careful to be shallow and conventional where depth and originality are wasted.” 

Das erste Buch der Serie begleitet Anne bis zu ihrem 16. Lebensjahr und am Ende dieser fünf Jahre hatte ich nicht nur Anne, sondern auch Matthew und Marilla so ins Herz geschlossen, dass ich mich am Ende des Buches gefühlt habe, als müsste ich gerade lieben Familienbesuch am Bahnhof verabschieden. Aber es gibt ja noch mehr Bände!

Mein neues Adventsritual
Anne of Green Gables hat eindeutig das Potenzial dazu, ein alljährliches Adventsritual bei mir zu werden - vor allem deswegen, weil ich die Geschichte nicht gelesen, sondern auf englisch als Hörbuch gehört habe. (Dabei kann man ganz wunderbar Weihnachtskugeln anmalen.) Tipp für euch: Im Projekt Librivox werden Bücher, die schon öffentlich zugänglich sind, von Freiwilligen auf Band gelesen und stehen dann für jeden zum Hören im Netz (und auf Youtube). Bei Anne of Green Gables gibt es sogar mehrere Versionen. Die, die ich erwischt habe, hatte eine ganz zauberhafte Leserin! Hier kann man das komplette Hörbuch als zip file umsonst und ganz legal runterladen. Und um schon mal ein bisschen Instant Verzauberung zu genießen, bitte einfach auf das folgende Video klicken (Kapitel eins des Librivox Hörbuchs). Und nochmal meine große, GROßE Hochachtung vor den Sprechern. Hörbücher aufzunehmen ist ein irrer Aufwand, ich hab das auch mal probiert. Keine Ahnung wie man es schafft, sich stundenlang nicht EIN MAL zu versprechen. WOW!

“Dear old world', she murmured, 'you are very lovely, and I am glad to be alive in you.





Ps: Ich bin am Wochenende 25 geworden. Aber, wie Anne sagen würde: 

“One can't get over the habit of being a little girl all at once.” 





Dienstag, 17. Juli 2012

Good Wives (1869) - Little Women Part II

Bei diesem Post wird es sich weniger um eine Rezension als eher um eine Buchbesprechung handeln. Soll heißen: Ich werde spoilern wie blöd! 
Wer das Buch noch nicht gelesen hat aber gern würde, sollte deshalb lieber die Rezension zu Part I lesen.

So Mädels, Ich hab jetzt AUCH endlich den zweiten Teil gelesen! Also erstmal muss ich euch was fragen: Wenn ich jetzt nach dem zweiten Teil eher Meg bin anstatt Jo, bin ich dann trotzdem noch eine von "den Coolen" oder muss ich den Titel dann abgeben? Falls dem so ist: Alle Megs bitte mal bei mir melden, wir gründen unseren eigenen Club!

Nun zum Buch: Ist das schööööön! Good wives hat mir noch wesentlich mehr Spaß gemacht als Little Women, wahrscheinlich weil es einfach mehr auf meine Lebenssituation zugeschnitten ist. (Die 150 Jahre Zeitdifferenz lassen wir mal außer Acht. Außerdem müssten wir evtl. ein paar klitzekleine Änderungen an den Moralvorstellungen vornehmen...) Die Schwestern stehen vor Kniffeligkeiten von denen Mädchen in jeder Ära wahrscheinlich die eine oder andere abbekommen: 
Wo gehts hin mit meinem Leben? 
Wie erkenne ich, ob ich mein Leben mit jemandem verbringen will? (Und falls nicht; Wie gebe ich meinem besten Freund einen Korb?) 
Wie verkrafte ich den Tod eines geliebten Menschen? 
Wie komme ich an dieses wundervolle Kleid obwohl ich keine Kohle habe? 
Wie beichte ich meinem Mann, dass ich seinen Monatslohn dafür ausgegeben habe?
Wie schaffe ich es mich bei meinem Mann zu entschuldigen, OBWOHL ICH IM RECHT WAR?
Und auf einer damit nicht im Geringsten zusammenhängenden Ebene: Welcher Idiot bringt einen Kollegen mit zum Essen, wenn 5 Liter Marmelade in der Küche explodiert sind?!
Ich liebe den liebevollen Situationshumor den Louisa May Alcott in ihre kleinen Dramen mit einwebt. Statt fad zu sein, sind es hier gerade die ganz kleinen Alltagsmomente die diese Geschichte so wundervoll bezaubernd machen! Die einzige Sache die mich ein bisschen geärgert hat, ist diese Amy-Laurie Geschichte. Das war mir einfach zu einfach. Und zu kiiiitschiiiig. (Dazu später mehr).

Das Buch wimmelt von wirklichkeitsnahen, herzerwärmenden Szenen, aber die Szene die mir am Nächsten ging war die, als Jo Laurie einen Korb geben muss. Wie sie sogar in eine andere Stadt zieht um ihn  zu "entlieben". Wie sie es dann doch nicht schafft. Wie er so mutig sein Herz über Bord wirft (obwohl sich die Antwort so deutlich abzeichnet! Ach Laurie...
"You are a great deal too good for me (Jo, Mindestens sechs Generationen Frauen haben sich diesen Satz von dir abgeguckt!) and I´m so grateful to you and I´m so proud and fond of you, and I don´t know why I can´t love you as you want me to. I´ve tried but I can´t change the feeling, and it would be a lie to say I do when I don´t."
"Really, truly, Jo?"
He stopped short, and caught both of her hands as he put his question with a look that she did not soon forget.
"Really, truly, dear."
Autsch. Das Herz gebrochen zu kriegen von der ersten richtigen Liebe wird sich in 2000 Jahren noch genauso anfühlen wie 1869.

Es fühlt sich ein bisschen doof an das zu sagen, aber das Buch hat mir, glaube ich, ein paar wertvolle Tips für mein Leben als "Good wive" mitgegeben. So für Kinder erziehen und Mann verstehen und Marmelade kochen und so. (Ich sag doch ich bin Meg.) Auf der Jo-Ebene gibt es aber auch ein paar Erkenntnisse: ICH WILL JETZT EIN BUCH SCHREIBEN! Echt. Vielleicht hört ihr demnächst von mir. 
Auf der Amy Ebene gibt es dagegen keine Erkenntnisse, kann ich mich nicht mit identifizieren mit der Frau, sorry. Dass sie trotz Beth´s Zustand nicht nach Hause fährt finde ich komisch. Das sie ständig so sanft und beherrscht bleibt finde ich bewundernswert, funktioniert bei mir aber nicht. Und das mit Laurie... Da sollte mir mal einer ankommen der grad noch unsterblich in meine Schwester verknallt war und fragen ob ich mit ihm rudern will... 
Außerdem hasse ich rudern.

Und nun zu meinen lieben Mädels die mir in den Kommentaren zu Part eins schonmal freundlicherweise den kompletten zweiten Teil - äh - erklärt haben.

Mila II: "Das Ende des zweiten Buches mit der Heirat aber... Nun ja..."
Meinst du Jo´s Heirat oder Lauries? Jo´s Heirat hat mich ganz glücklich und "Ich habe gerade ein dickes Stück Kuchen gegessen"-mäßig zufriedeb gemacht und ich liebe die Idee mit dem Landschulheim für schwer erziehbare Kinder. Die Liebesgeschichte zwischen Jo und Mr. Bhaer finde ich sehr süß und rührend erzählt, vor allem weil beide so schwer von Begriff sind. 
"Dear old fellow! He couldn´t have got himself up with more care if he´d been going a-wooing." said Jo to herself, and then a sudden thought born of the words made her blush so dreadfully that she had to drop her ball, and go down to hide her face.
Laurie und Amy dagegen... DATT WAR JA WOHL N BISSCHEN FIX FREUNDE! Und der Antrag ist eindeutig der peinlichste Wortwechsel aller Zeiten. Könnte aus einer Rosamunde Pilcher Serie kommen, ich glaube ich bin sogar rot geworden.

"How well we pull together, don´t we?", said Amy, who objected to silence just then.
"So well that I wish we might always pull in the same boat. Will you, Amy?" very tenderly.
"Yes Laurie," very low.
Then they both stopped rowing and unconsciously added a pretty little tableau of human love and happiness to the dissolving views reflected in the lake.

Beim nochmal aufschreiben habe ich Gänsehaut an den Knien bekommen so kitschig ist das. An Amys Stelle wäre mein erster Gedanke nach dem Ja-Wort gewesen: "So. Und jetzt überlegen wir uns schnell einen nicht ganz so schnulzigen Antrag von dem wir unseren Kindern erzählen können, Papa hätte damals DAS gesagt." Außerdem passt das garnicht zu Laurie! Eeeqs. 

Neyasha: "Ach, ich liebe ja den Film (und die Serie) und kann es gar nicht nachvollziehen, dass du ihn abgebrochen hast. Ich habe ihn schon zigmal gesehen und muss jedesmal wieder fürchterlich heulen bei Beths Tod."
Ich fand den Film damals echt unspektakulär aber das ist das Buch ja eigentlich auch. Sogar die Autorin fand den ersten Teil langweilig (laut Wiki-Eintrag). Dabei hat sie aber so eine liebenswerte Truppe erschaffen, dass es um Spannung auch garnicht wirklich geht. Ich glaube ich werde den Film nochmal versuchen. 
 Beths Tod hat mich seltsamerweise kaum berührt. Die Geschichte hatte mich schon so in ihre Friede-Freude-Eierkuchen Stimmung eingehüllt, dass Beths Tod irgendwie ganz natürlich kommt, fand ich.

Ami: "Es gab dann sozusagen auch noch eine zweite Staffel "Mrs Jo und ihre fröhliche Familie"
Ami du wirst zur Spoiler-Queen der ganzen Bande erklärt! 

Donnerstag, 21. Juni 2012

[Kinderbuch-Challenge] 25.) Betty und ihre Schwestern (Little Women) von 1868

Eins der neueren Cover (via)
"Wouldn´t it be fun if all the castles in the air which we make could come true, and we could live in them?" said Jo, after a little pause. "I´ve made such quantities it would be hard to choose which I´d have.", said laurie, lying flat, and throwing cones and the squirrel who had betrayed him.

Als ich anfange zu lesen, weiß ich von der Geschichte nichts anderes, als dass mich vor einigen Jahren die Verfilmung mal dermaßen gelangweilt hat, dass ich sie nach einer Viertelstunde wieder ausgemacht habe. Tendenziell ja erstmal ein weniger gutes Zeichen. Und auch bei der Romanvorlage habe ich anfangs so meine Schwierigkeiten. Nachdem ich das erste Kapitel zwar ganz nett aber nicht berauschend finde, landet das Buch erstmal wochenlang auf meinem Nachttisch. Bis mir meine Freundin Giulia aus Italien erzählt, dass die Uni mal wieder so nervt, dass sie zum Abreagieren gerade zum x-ten mal Little Women liest. "I loooove that book." Ich werde hellhörig und erzähle, dass ich mir das auch momentan vorgenommen habe. Begeisterte Guilia Antwort "Uuuund, welche bist du?" 
Ich: "Hä?". 
Guilia: "Ja, welche von den vier Schwestern aus dem Buch bist du?"
Ich: "Öhm, weiß nicht, so weit bin ich noch nicht. Ich glaub, ich bin wahrscheinlich Jo."
Guilia: "Hab ich mir schon gedacht, alle Coolen sind Jo!"
Ihr versteht, dass ich das Buch an diesem Abend ganz fix wieder aus dem Regal geholt habe...?

Zur Story:
Im Amerika des frühen 19. Jahrhunderts leben die vier Schwestern der Familie March mit ihrer Mutter in verarmten aber sehr harmonischen Verhältnissen. Mit 16 Jahren  ist die traditionsbewusste Meg die älteste der Schwestern, gefolgt von ihrer fünfzehnjährigen Schwester Josephine, die aufgrund ihres jungenhaften und unkonventionellen Benehmens aber nur "Jo genannt wird (... und anscheinend "alle Coolen" verkörpert). Bei den beiden kleinen Schwestern handelt es sich um Beth, die mit ihren 13 Jahren die zerbrechlichste und schüchternste der Familie ist und die 12-Jährige Amy, von der schon jetzt klar ist, dass sie mal zu einer Schönheit heranwachsen wird. Im Verlauf des Buches verfolgen wir das weitere Schicksal der March Mädels, die, während sie darauf warten, dass ihr Vater aus dem Krieg wiederkehrt, von Kinden zu jungen Frauen (Little Women) werden.

Meine Meinung:
Während die Geschichte am Anfang eher langsam dahintröpfelt und die Familie sich so harmonisch verhält, dass es einen Tick unglaubwürdig ist, zeichnet Louisa May Alcott ein authentisches Bild der Familienverhältnisse des amerkanischen Mittelschichtlebens im 19. Jahrhundert. Obwohl das Buch scheinbar zu den feministischeren Werken seiner Zeit gerechnet wird, unterschied sich das Rollenverständnis natürlich trotzdem deutlich von der heutigen Zeit und Mutter March wünscht sich für ihre Mädchen in erster Linie ein glückliches Leben an der Seite eines verständnisvollen Ehemannes. Während die älteste und die jüngste ihrer Töchter da ganz nach ihr geraten, ist die unbändige Jo aber überhaupt nicht damenhaft und hat auch nicht vor, sich jemals zu verlieben (!). Insgesamt sind aber alle "Miss Marches" ausgesprochen tugendhaft und würden im Leben nicht darauf kommen, herumzuflirten wie andere junge Damen des gehobenen Standes es auch damals durchaus schon getan haben. Das Buch vertritt einen sehr eindeutigen Standpunkt darüber, welche Handlungen als tugendhaft bezeichnet werden können und welche nicht und wirkt bei mir aus heutiger Sicht nicht nur ein Quäntchen indoktrinierend.

Junge Damen rennen nicht und Vater ist ein Held

In dieser Hinsicht ist mir neben den einfließenden Anstandsregeln - "ein anständiges Mädchen rennt nicht und tobt nicht" (Jo aber wohl!) - und der unhinterfragten Gottesfürchtigkeit der Familie March vor allem eine Sache besonders aufgefallen: Die Besondere Betonung auf der ehrenvollen Rolle des Vaters March, der trotz  seiner vier Töchter freiwillig für sein Vaterland in den Krieg zieht. Obwohl Mutter March nämlich von Morgens bis Abends schwer schuftet um die ganze Familie zu ernähren, ist Vater March der unangefochtene Held der Familie. Besonders deutlich wird das in einer Szene, in der die Mutter ihren Mädchen Abends von einem Treffen mit einem Mann erzählt, der alle seine Söhne im Krieg verloren hat: "He spoke so cheerfully, looked so sincere and seemed so glad to give his all, that I was ashamed of myself. I´d given one man, and thought it too much, while he gave four without grudging them!" Gerade mit jungen Mädchen als Zielgruppe sollte man die Beeinflussungskraft solcher Szenen nicht zu unterschätzen. Klar ist unsere Sicht der Dinge im Bezug auf Kriege heute eine andere (zumindest in Europa...) aber das wissen kleine Mädchen ja nicht.

"Und nun wirst du die Zitronendrops einen nach dem Anderen aus dem Fenster schmeißen!"

Abgesehen von diesen Punkten ist das Buch aber eine harmlose und durchaus bezaubernde Kinderlektüre. Die kleinen Haushaltsplagen und Segen der Familie March sind so liebevoll beschrieben und vor allem so eindeutig mit einem guten Verständnis von Kindern, dass sich bestimmt jedes kleine Mädchen in einem der March Mädels wiederfinden kann. Besonders gefallen haben mir die Szenen, in denen Jo mit ihrem besten Freund Laurie allerlei Quatsch anrichtet oder als die kleine Amy in der Schule ihre hartverdienten Zitronendrops aus dem Fenster schmeißen muss, weil sie im Unterricht verboten sind. Entsprechend der damaligen Gepflogenheiten gibt es danach noch was mit dem Rohrstock, eine Strafe die Amy zutiefst kränkt, nicht nur wegen der Bonbons. Sie gibt aber keinen Ton von sich. Gut gemacht Amy, mein  Kinderherz weint mit! Sowas fieses.

Geld macht nicht glücklich!

Insgesamt ist die ganze Geschichte ein hingebungsvolles Plädoyer dafür, dass Familienzusammenhalt wichtiger ist als alles Geld der Welt - denn auch wenn die Schwestern sich viel weniger leisten können als andere Mädchen in ihrem Alter und auch manchmal darunter leiden, ist die Familie March die glücklichste kleine Truppe die man sich vorstellen kann. Manchmal vielleicht ein bisschen viel der Harmonie für meinen Geschmack, aber ganz sicher eine wundervolle Geschichte für kleine Mädchen, die bald zu "kleinen Frauen" werden. 

Mein Fazit:
Eine Wohfühl-Geschichte für kleine und große Mädchen, die zum Ende des Buches deutlich an Tempo aufnimmt. Und ein spannender Einblick in das amerikanische Rollen- und Familienverständnis vor 150 Jahren.

Edit: Es geht hier NUR um Buch eins, ich hab den zweiten Teil noch nicht gelesen. Hört ihr wohl auf mich zu bespoilern! Plus: Der Film scheint beide Buecher zusammenzufassen und allein der Trailer spoilert schon so herrlich, dass ich dann jetzt auch weiss, wer im zweiten Buch wen heiratet. Gnarf.

Edit II: Hier geht es zur Besprechung des zweiten Teils. ("Good Wives" - Der ist sooo schön!)

Mittwoch, 6. Juni 2012

[Blogparade] Kinderbuch-Lieblingszitate. Erratet ihr das Buch?


[Edit: Meine Lieben, ihr habt diesen Post innerhalb von zwei Tagen in die beliebtesten Posts seit Blogbeginn katapultiert! Wenn nur ein Viertel der Leute mitmachen, die den Post gelesen haben, hätten wir schon ganz schön was zum Rätseln.]


Ich hab grad Lust eine Blogparade zu starten. Und zwar habe ich dafür fünf Zitate aus einigen meiner absoluten Lieblingskinderbücher aufgeschrieben und bin mal gespannt wer sie errät. WICHTIG: ERST raten, DANN Kommentare lesen. (Nur für alle Fälle. ich wär son Kandidat der dusselig ganz nach unten scrollt und sich dann ärgert...) Edit: och das macht so einen Spaß, ich hab mal auf zehn ausgeweitet. Ich liebe Kinderbücher!

Ich hoffe ich habs euch nicht zu einfach gemacht. Sind alles sehr bekannte Kinderbücher! Zweimal hab ich einen Namen durch "sie" oder "er" ersetzt, sonst hättet ihr in einer Millisekkunde das Buch gewusst. Mir macht sowas immer Riesenspaß, deswegen würd ich mir nen Keks freuen, wenn ich auch was zum Raten hätte. 

Wer mitmachen möchte, postet auch seine Lieblings- (kinder-) buchzitate schreibt mir einen Kommentar oder eine Mail an 100buecherblog@gmail.com, inklusive Link zu eurem Post, ich nehm euch dann auf. 



(Funktioniert eine Blogparade so? Keine Ahnung, hab noch nie eine gestartet, aber ich liebe Buchzitate. Und Rätsel.Viel Spaß.)


Ps: Ihr dürft euch gerne den Header mitnehmen.



1. "Meinst du er wird von den getrockneten Kakerlaken probieren, wenn ich ihm sage, es seien Erdnüsse?"


2. "He!", schrie ihm der Rabe empört nach. "Eins sag ich dir: Ich helf dir von jetzt an nicht mehr. Wenn du dich umbringen willst, dann tu´s allein. Ich hab nix für Helden übrig, ich hab Reißmatissimus und ich  und ich hab deine Dickschädeligkeit endgültig satt, dass du´s nur weißt. Ich hau jetzt ab, hörst du, ich verdufte, ich bin schon weg! Servus! Tschau! Lebwohl! Adieu, Herr Kollege!" In diesem Augenblick sah er, dass der kleine Kater in der Luft baumelte und sich nur noch mti den Vorderpfoten an einer Regenrinne festkrallte. Er flatterte zu ihm hinauf, kämpfte sich durch den Sturmwind zu ihm hin, packte ihn mit dem Schnabel am Nackenfell und zog und zerrte ihn mit den letzten Kräften in die Rinne hinein. "Ausgestopft will ich sein!" stieß er dann hervor. "Ich bin scheint´s als Ei aus dem Nest gefallen, davon hab ich einen Dachschaden, keine Frage." Dann fühlte auch er, dass seine Kräfte ihn verließen.

3. Alle Wohlgerüche der Welt schienen hier beisammen zu sein: der Geruch von frisch geröstetem Kaffee und gebräuntem Zucker und geschmolzener Schokolade und Pfefferminz und Veilchen und gemahlenen Haselnüssen und Apfelblüten und Zitronenschalen...

4. "Es ist ein verregneter Sommer. Aber es wird besser!"

5. Sie biss sich nachdenklich in ihre große Zehe, saß aber weiter schweigend da. Plötzlich schüttete sie entschlossen das ganze Wasser auf den Fußboden [...] "Das ist ungerecht, ich lass mir das nicht weiter gefallen! In vier Monaten ist Weihnachten, da kriegt ihr Weihnachtsferien und was krieg ich?" Ihre Stimme klang traurig. "Keine Weihnachtsferien, nicht das allerkleinste bisschen Weihnachtsferien. Das muss anders werden.", sagte sie klagend. "Ab morgen gehe ich in die Schule!"

6. Ihr romantisches Gemüt glich diesen kleinen Schachteln aus dem geheimnisvollen Orient, in denen sich immer noch eine andere Schachtel versteckt und wie viele du auch dort entdecken magst, du findest stehts noch eine weitere. Ihr lieber, spöttischer Mund hatte einen Kuss, den das Mädchen sich nie holen konnte, obwohl er ganz offensichtlich da war, ganz deutlich im rechten Mundwinkel.


7. "Entschuldigen sie, Frau Kennedy, trugen die Leute im siebzehnten Jahrhundert Kleider oder nur Häute?" fragte Jenny mit gespielter Einfalt. Frau Kennedy sah sie überrascht an. "Du weisst doch genau, dass sie Kleider anhatten.", sagte sie. "Ich habe hier ein Bild der damaligen Mode. Du solltest wirklich wissen, dass man zu derzeit keine Häute mehr trug." "Nichtmal ihre eigenen Häute?" fragte Jenny. Das  war eigentlich nicht witzig, aber die Klasse war nun in einem Zustand, in dem jedes Wort zum Kichern reizte. (Man fand ich das als Kind witzig. So eine coole Klasse!)

8. "Bist du überhaupt noch ein Uskoke?" schrie das Mädchen laut. "Hast du bei deiner Zlata schon verlernt, dass bei den Uskoken Kameradschaft bis zum  Tod herrscht?"

9. Wenn ich jemanden traf, der mir ein bisschen heller vorkam, versuchte ich es mit meiner Zeichnung Nr. 1, die ich gut aufbewahrt habe. Ich wollte sehen, ob er wirklich in Ordnung sei. Aber jedesmal bekam ich zur Antwort: »Das ist ein Hut.« Dann redete ich mit ihm weder über Boas, noch über Urwälder, noch über die Sterne. Ich stellte mich auf seine begrenzte Denkfähigkeit ein. Ich sprach mit ihm über Bridge, Golf, Politik und Krawatten. Und der große Mensch war äußerst befriedigt, einen so vernünftigen Mann getroffen zu haben


10. "Lass mich auf der Stelle los du hohlköpfige Pilzfresserin! Ich habe keine Zeit für Koboldscherze!"

Dienstag, 8. Mai 2012

[Lieblingszitate/ Favorite quotes] Chroniken von Narnia

Meine Lieblingszitate aus dem "König von Narnia"
My favourite Quotes from "The Lion, The Witch And The Wardrobe".
Zur Rezension geht es hier.
"This is very queer", she said and went on a step or two further. (Quelle)
"I mean, there was nothing there when we looked; even Lucy didn´t pretend there was."
"What has that to do with it?" said the Professor.
"Well, Sir, if things are real, they´re there all the time."
"Are they?" said the Professor; and Peter did not know quite what to say.


Every sensible person knows that you should never never shut yourself up in a wardrobe.

At the name of Aslan each one of the children felt something jump in its inside. Edmund felt a sensation of mysterious horror. Peter felt suddenly brave and adventorous. Susan felt as if some delicious smell or some delightful strain of music had just floated by her. And Lucy got the feeling you have when you wake up in the mroning and realize that it is the beginning of the holidays or the beginning of summer.

"It´s she that makes always winter. Always winter and never christmas, think of that!"
"Aslan is on the move. The Witch´s magic is weakening!" 

Das Wort "Aslan" ist türkisch  und heißt "Löwe. (Quelle)

"The dagger is to defend yourself in great need. For you are also not to be in the battle."
"Why, sir?" said Lucy. "I think - I don´t know - but I think I could be brave enough."
"That is not the point" said Father Christmas. "But battles are ugly when women fight."

"This is no thaw," said the dwarf, suddenly stopping. "This is spring! What are we to do? Your winter has been destroyed, I tell you! This is Aslan´s doing."


The children didn´t know what to do or say when they saw him. People who have not been in Narnia sometimes think that a thing cannot be good and terrible at the same time. If the children had ever thought so, they were cured of it now.

Peter did not feel very brave; indeed, he felt he was going to be sick. But that made no difference to what he had to do. He rushed straight up to the monster.

One bite from his jaws would have cost two or three of them their hands. But he never moved.


"Never met a nicer handkerchee. So fine, so handy. So - I don´t know how to describe it!"


"Mr Tumnus!" bawled Lucy in his ear, shaking him. "Do stop. Stop it at once! You ought to be ashamed of yourself, a great big Faun like you. What on earth are you crying about?"
"Oh-oh-oh! sobbed Mr Tumnus, "I´m crying because I´m such a bad Faun."
"I don´t think you´re a bad Faun at all", said Lucy. "I think you are a very good Faun. You are the nicest Faun I´ve ever met."


"And you are, forgive me - you are what they call a girl?" (Quelle)


Samstag, 4. Februar 2012

Themen Challenge Rätsel: 17.) Artemis Fowl von Eoin Colfer

"Rumor has it Artemis Fowl is responsible for every major crime of the new century."


Dies ist mein dritter Beitrag zu Neyashas Themen-Challenge zu "Liebe, Tod und Ehre" und zwar zum Thema "Rätsel". Ausserdem steht das Werk auf der 100Buecher-Liste der "Best-loved Novels of all time" der BBC und zwar auf Platz 59.


Zur Story:
Artemis Fowl ist 12 Jahre alt, der jüngste Spross einer jahrhundertealten Ganovenfamilie und ein kriminelles Genie. Seit sein Vater verschollen ist und seine Mutter langsam abdreht, ist Artemis allein verantwortlich für die Wiederbeschaffung des verlorenen Familienvermögens. Und er hat vor, es von denen zu nehmen, die am meisten davon haben: dem Erdvolk. Das Erdvolk setzt sich aus allerlei nichtmenschlichen Wesen zusammen, die sich tief ins Erdinnere zurückgezogen haben, "weil Menschen einfach nicht mit anderen Spezies koexistieren können, nicht einmal mit sich selbst." Als es Artemis aber gelingt eine Elfe zu entführen und Lösegeld zu erpressen, ist ihm nicht klar, mit wem er es zu tun hat: Captain Holly Short, die erste weibliche Elfe die es geschafft hat, zum Captain der zentralen Untergrund Polizei (ZUP) befördert zu werden! Und Holly wäre nicht Holly, wenn sie nicht Mittel und Wege finden würde, Artemis Pläne zu durchkreuzen. Es entbrennt ein Krieg zwischen Artemis und dem Erdvolk, in dessen Verlauf sich sowohl Artemis als auch Holly, sowie eine ganze Menge Trolle, Zwerge und Elfen, in Lebensgefahr begeben.


Themen Challenge Rätsel:
Artemis konnte das Geheimnis des Elfengoldes nur entschlüsseln, weil er den Code geknackt hat, mit dem das Buch der Unterirdischen geschrieben ist. Für die Leser gibt es in jedem Buch der Reihe eine geheime Botschaft, de sich unter dem normalen Text befindet und nur durch die Entschlüsselung eines Codes zu knacken ist. Ungeduldige können den Schlüssel dazu auf Wikipedia finden, ansonsten ein grandioser Rätselspaß, über den ich mich als Kind wahrscheinlich kaputt gefreut hätte! 

Den Trend verpennt...
Als diese Reihe rausgekommen ist, hab ich irgendwie gepennt. Dabei wäre ich 2001, mit 13 also, genau in dem Alter für das Buch gewesen. Wieder mal bin ich entzückt über meinen Entschluss die BBC Liste durchzulesen! Die Phantasie mit der Eoin ("It´s pronounced Owen!") Colfer seine Figuren spinnt, ist grandios und bringt nicht nur Jugendliche zum Schmunzeln. Ich hab das Buch an einem Abend weg gelesen. Schade, es ist mit knapp 280 Seiten aber auch einfach zu kurz! Schönerweise hat es ja noch eine ganze Reihe Nachfolger. Die Reihe wurde mit einer Menge Preisen ausgezeichnet und ist mittlerweile so bekannt, dass Artemis Fowl es kürzlich auf Platz 3 der "Fictional 15" der "Reichsten fiktiven Charaktere" des Forbes Magazins geschafft hat. ( Auf Platz 2 steht übrigens Carlisle Cullen, nur noch überholt von Dagobert Duck.) Seit 2011 hat Artemis Fowl nun auch eine eigene Serie (zumindest in Großbritannien.)


Rezension:
Artemis Fowl ist ein genialer kleiner Scheißer, der mit großem Ernst und eiserner Zielstrebigkeit die Schlacht mit dem Erdvolk aufs genaueste durchgeplant hat. Dabei schafft er es mit seinem  technischen Verständnis, jeden Code zu knacken und ist eiskalt bereit, auch Leben aufs Spiel zu setzen. Trotzdem - und das ist wirklich ein Meisterstück  des Autors - nimmt man ihm irgendwie noch ab, zwölf Jahre alt zu sein. Wir haben also ein 12jähriges Wunderkind, seinen schwerbewaffneten, kampferprobten und loyalen Bodyguard und eine Reihe mit hochmoderner Technik ausgerüsteter Fabelwesen die die Menschen mit der Hilfe eines begabten Zentaurs ausspähen. Und Eoin Colfer schafft es, das alles vollkommen plausibel erscheinen zu lassen. 

"Ich bin nicht zu fett, diese neuen Anzüge sind einfach nicht mehr das, was sie mal waren!"
Hauptsächlich liegt das daran, dass auch das Erdvolk in einer stinknormalen, technologisierten Zivilisation lebt. Im Kern der Erde gibt es die gleichen kleinen und großen Probleme, wie auf dessen Oberfläche. Holly hat davon mehr als genug, denn als erstes Mädchen in einer männergesteuerten Polizeieinheit hat sie mit jeder Menge Vorurteile zu kämpfen. Und ihr Boss, der ZUP-Commander Julius Root macht es ihr keinen Deut einfacher. Als Verfechter der alten Schule - immerhin ist er schon seit 500 Jahren im Dienst - ist er sauertöpfisch und altmodisch und versteht einfach keinen Spaß. Während er Holly damit ziemlich ärgert, hat mich Commander Root stark an den einen oder anderen Tatort-Komissar erinnert und gehört mit seinen trockenen Sprüchen und seiner spröden Beamten-Manier zu meinen absoluten Lieblingscharakteren. Als Holly schließlich entführt wird, zögert er bei allem Ärger keine Sekunde, sie zu retten. Er war zwar schon lange nicht mehr an der Oberfläche, aber Commander bleibt Commander, also ignoriert er sowohl seine Angst als auch seinen Bauch und redet sich einfach ein, dass er nicht fett geworden ist, sondern das Material seines Anzugs spröde. Es bleibt dem Leser kaum was anderes über, als den Commander grinsend ins Herz zu schließen.

"Weißt du was ich hasse, Zwerg?!"
Während die Elfen also offensichtlich den Menschen ziemlich ähnlich sind, gibt es eine ganze Reihe Kreaturen da unten im Erdkern, die ziemlich außergewöhnliche Eigenschaften aufweisen. Zwerge zum Beispiel. Zwerge sind ja Meister im Tunnel bauen und dafür verfügen sie über eine praktische Eigenschaft: Sie können nämlich einfach ihren Kiefer aushaken, denn bekanntlich graben Zwerge die Tunnel mit dem Mund. Allerdings sollte man nicht in ihrer Nähe sein, wenn sie das ganze Erdreich wieder ausscheiden müssen. Denn "Zwergenverdauung kann ziemlich explosiv sein!". Diese erstaunlichen Fakten erzählt Colfer, so wie den Rest des Buches, mit einem genau auf die Altersklasse abgepassten Hauch von Ironie in jedem seiner Sätze. Mir hat der Erzählstil super gefallen und genau so wie jedem Zwölfjährigen wahrscheinlich auch, haben mir die rotzcoolen Dialoge einen Riesenspaß gemacht. Ein gutes Beispiel ist der Wortwechsel der sich zwischen einer Bande Kobolde und dem kleptomanischen Zwerg Mulch Diggums im Erdvolk-Gefängnis abspielt. Kobolde sind nämlich extrem dumm und können in einer Gruppe ziemlich gefährlich werden, vor allem für einen wehrlosen einzelnen Zwerg. 

"Wart-face twirled the fireball between his fingers:  
'There are two things under this world that I really despise.' 
Mulch had a feeling that he was about to find out what they were.
'One is a stinking dwarf.'
No surprises there.
'And the other is a traitor to his own kind. From what I hear, you fall neatly into both categories.'
Mulch smiled weakly: 'Just my luck.'

Zwischen all dem Witz der Geschichte gelingtes Colfer aber auch, ernstere Themen geschickt einzubauen. Mit intelligenten kleinen Seitenhieben lässt er das Erdvolk die Verfehlungen der Menschen thematisieren ohne direkt den Zeigefinger zu erheben. Aber dass das Erdvolk nicht mit einer Rasse auf der Oberfläche leben möchte, die die Welt verschmutzt und ständig Kriege beginnt, spricht für sich. Auch die Geschichte um Artemis wird unauffällig tiefer gestrickt, als es zunächst den Anschein hat. In einer kurzen, aber eingehenden Szene steht der Junge vor dem Zimmer seiner Mutter und kann kaum glauben, dass sein Vater wieder aufgetaucht ist, obwohl er hört, wie sie sich mit ihm unterhält. Als er erkennt, dass seine Mutter nur einen Schritt weiter in Richtung Wahnsinn getan hat und mit einem in die Kleidung seines Vaters gewickelten Kissen spricht, reißt Artemis sich zusammen und geht wieder an die Arbeit. Während es dem Leser fast das Herz bricht.

Fazit:
Ein grandios lustiges, phantasievolles und spannendes Abenteuer für kleine und große Leser mit intelligenten Seitenhieben zum Thema Umweltverschmutzung und Krieg. "Let the misadventure begin!"
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