Sonntag, 31. Juli 2011

Supergute Tage von Mark Haddon, 2003

Mein Lieblingszitat: "Mein Name ist auch eine Metapher. Er bedeutet Christus tragen und kommt von dem griechischen Wort Χριστός (was Jesus Christus heißt) und φερειν, das ist der Name den der heilige Christopherus erhielt, weil er Jesus über einen Fluss getragen hat. Jetzt fragt man sich natürlich, was für einen Namen er wohl hatte, bevor er Christus über den Fluss trug. Aber da hatte er überhaupt keinen Namen, weil es nämlich eine apokryphe Geschichte ist und somit eine Lüge."


Christopher ist 15 Jahre alt, isst keine Dinge, die sich auf dem Teller berühren und mag es nicht, wenn Menschen ihn anfassen.  Auf dem Weg zur Schule hat er eine einfache Formel gefunden um seinen Tag zu strukturieren. Wenn 3 rote Autos hintereinander stehen, wird es ein guter Tag. Wenn 5 rote Autos hintereinander stehen wird es ein superguter Tag. Wenn aber 3 blaue Autos hintereinander stehen, wird es ein schwarzer Tag, was bedeutet, dass Christopher nichts zu Mittag isst und den ganzen Nachmittag mit einem Buch in der Ecke sitzt, ohne zu sprechen. Christopher ist Autist, er sieht das Leben in Formeln und findet Menschen verwirrend, weil er ihre Gefühle nicht einschätzen kann. „Wenn jemand eine Augenbraue hochzieht kann das heißen: Ich möchte gerne Sex mit dir haben, Es kann aber auch heißen: Du hast grad etwas furchtbar dummes gesagt.“Deshalb hasst Christopher fremde Menschen, weil er die noch viel weniger einschätzen kann. Er bleibt sowieso am liebsten für sich und bewegt sich niemals freiwillig aus seiner gewohnten Umgebung. Eines Nachts aber, als er gerade mal wieder allein auf der Straße entlangspaziert und sich vorstellt, er sei der einzige Mensch auf der Welt, findet er den Hund seiner Nachbarin, der auf grausame Weise ermordet worden ist. Christopher nimmt sich vor, das Verbrechen aufzuklären, selbst wenn er dafür fremde Leute befragen muss. Und auf einmal geht es in seinem Leben drunter und drüber…

Letzte Woche habe ich mein 6-monatiges Praktikum  beendet und von meinen Kollegen zum Abschied eins der tollsten Geschenke meines Lebens bekommen. Obwohl ich auf der Arbeit nie von meinem  Blog erzählt habe, haben sie irgendwie Wind davon bekommen. An meinem letzten Tag habe ich dann mit den Worten "Mila du bist die freakigste Praktikantin, die wir je hatten und das freakigste ist dein Blog! Wir hoffen diese Bücher von der Liste hast du noch nicht gelesen.", einen Stapel Bücher überreicht bekommen und ich hatte tatsächlich noch keins davon gelesen. Supergute Tage machte den Anfang und ich hab es innerhalb weniger Stunden verschlungen. Das Buch ist aus Christophers Sicht geschrieben, in knappen Sätzen und mit einem grandiosen Humor. Schon nach wenigen Seiten sieht man die Welt aus einer ganz anderen Perspektive, fühlt mit Christopher mit, wenn jemand einen ironischen Witz macht den er wörtlich nimmt und vollkommen verwirrt ist. Genauso fühlt man mit Christophers Vater, der seinen Sohn manchmal so gern umarmen würde aber das nicht kann, weil Christopher das hasst und dann laut anfängt zu schreien. "Deswegen spreizt er seine Hände und ich spreize auch meine Hände und wir legen die Hände aufeinander. Das heißt dann, dass mein Vater mich lieb hat." 

Dieses Buch hat auf jeden Fall "Lieblingsbuch-Potenzial"! Es ist einfühlsam, spannend, extrem witzig und sehr, sehr klug. Und hier nochmal ein Riesen-Dank an meine alten Kollegen, ich hab mich sehr über die Bücher gefreut und ihr habt eine tolle Auswahl getroffen. Dieses Buch hat auf jeden Fall schon mal alle meine Erwartungen übertroffen. Nur einen einzigen großen Nachteil hat es, den ich euch nicht verschweigen möchte. Er ist mir aufgefallen als ich nach dem Lesen die Listenplatznummer für die Überschrift gesucht habe... DAS BUCH STEHT ÜBERHAUPT NICHT AUF DER LISTE IHR KNALLTÜTEN!!! 



Dienstag, 19. Juli 2011

5.) Listen-Nr. 46: Animal Farm von George Orwell, 1945

Mein Lieblingszitat: "No sentimentality, comrade. War is war. The only good human being is a dead one." "I have no wish to take life, not even human life," repeated Boxer, and his eyes were full of tears.


Über dieses Buch könnte man problemlos eine ganze Doktorarbeit schreiben. Keine Angst, hab ich nicht vor. Obwohl ich Animal Farm nie gelesen habe (trotz Englisch LK!), kenne ich die Basics: Satire, zum Ende des zweiten Weltkriegs veröffentlicht, Dystopie. Auf dieses Buch hab ich mich gefreut. Ich mag Satire, ich mag Dystopien, ich freue mich auf eine spannende Woche.
Als das Buch ankommt bin ich erstmal erstaunt wie schmal es ist. Wohl doch keine ganze Woche, eher ein paar mal Bahn fahren auf dem Weg zur Arbeit. Schlechte Idee. Nach drei Tagen Hin- und Rückfahrt habe ich, als ich heute Morgen auf der Arbeit ankomme, zwei Dinge erreicht: das Buch ist durch und ich habe tierisch schlechte Laune.


Ein Bauernhof, eine Menge verzweifelter Tiere, ein unfähiger Bauer. So die Ausgangssituation, bevor die Tiere erkennen, dass sie auch alleine klar kommen könnten. Dann müssten sie sich auch nicht ständig schlachten lassen und hätten außerdem mehr zu fressen. Es beginnt mit einer Revolution, es endet in einer Katastrophe und am Ende haben wieder mal die Schweine gewonnen. Die Tiere stehen schlechter da als vorher, lassen sich Lügen erzählen, aufhetzen und sehen hilflos zu, wie ihre Brüder abgeschlachtet werden, weil sie zu feige sind, das Maul aufzumachen. Außer die Schafe, aber die sind so doof, dass sie immer nur Hetzparolen nachbrüllen können.
George Orwell skizziert auf 95 Seiten eine Geschichte, die wir Menschen überall auf dieser Welt immer und immer und immer wiederholen. Als Hitler "Mein Kampf" veröffentlicht ist klar, dass er ein größenwahnsinniger Psychopath ist. Als in China der erste Intellektuelle in den Knast gesteckt wird, ist klar, dass die 100-Blumen-Bewegung eine Farce ist. Als in der Sowjetunion Millionen von Menschen vor Hunger sterben ist klar, dass der "Alle sind gleich"-Kommunismus eine Lüge war. Die Menschen machen immer weiter. George Orwell auch.


Fast von der ersten Seite an ist die Katastrophe auf der Animal Farm zu erahnen. Die Tiere machen mit, es gibt kein Entkommen. Die glorios erdachte Zukunft wird zu einem Horrorszenario, doch in einer Mischung aus Optimismus, Dummheit, Loyalität und schier zu viel Arbeit und zu wenig Essen wehren sie sich nicht. Und dann ist es zu spät, das Buch ist zu Ende. Und ich bin desillusioniert und traurig, ein paar von meinen Lieblingstieren sind ermordet worden. Doch dann erinnere ich mich, dass Tiere niemals so handeln würden. Sie würden keine anderen Tiere für Geld umbringen und sie würden keine Angstdiktaturen erschaffen. So etwas schaffen immer nur wir Menschen. Und wir tun es auch noch wissentlich. Die meisten Tiere auf der Animal Farm haben den Nachteil, dass sie nicht lesen können, deshalb schaffen es die schlauen Schweine überhaupt erst, an die Macht zu kommen. Aber wir Menschen können ja lesen. Wir sollten uns nicht für dumm verkaufen lassen, alles hinterfragen, niemals einem Alleinherrscher vertrauen.Und unseren Kindern Animal Farm zum Lesen geben. Eigentlich müsste das Buch zur Pflichtliteratur in der Schule gehören. Irgendwas stimmte da mit meinem Lehrplan nicht.


Als Fazit würde ich das Buch mit  Sicherheit auf eine Liste der wichtigen Literatur unserer Zeit packen. Aber es wird ganz bestimmt nie zu meinen "Lieblingsbüchern" zählen. Offensichtlich haben aber eine ganze Menge Menschen Animal Farm als ihr "best-loved novel" angegeben. Die lassen sich wohl gerne deprimieren.

Freitag, 15. Juli 2011

Bloggeraktion: Die neuen Lieblingsbücher der Deutschen

Soeben bin ich über eine neue Liste gestolpert! Die 100 Lieblingsbücher der Deutschen. (Ja, ich weiß, das war jetzt tatsächlich etwas überfällig.) Diese Liste wurde im Jahr 2004 vom ZDF veröffentlicht. Und siehe da, es finden sich viele alte Bekannte! Mir ist aufgefallen, dass sich mein Geschmack bis jetzt anscheinend eher mit dem der Deutschen als mit dem der Briten deckt, denn auf dieser Liste schaffe ich es auf ganze 33 gelesene Bücher. 

Das ist jetzt aber gar nicht mein Thema, denn da auch diese Liste langsam veraltet,  wurde von Claudia von Claudias Bücherregal , Yvonne von Bücherkuscheln und Sabrina von Sabrinas Buchwelt eine groß angelegte Bloggeraktion gestartet, um die neuen 100 Lieblingsbücher der Deutschen herauszufinden. Die Aktion geht noch bis zum 01.08.2011 und wie sie entstanden ist, erfahrt ihr unter diesem Link. Ich habe mich gerade entschlossen, auch an der Aktion teilzunehmen und würde mich freuen, wenn ihr es auch tut. Deshalb schickt mir doch bis Ende Juli eure 15 Lieblingsbücher, euren Namen, euer Alter und eure Stadt in einer E-Mail an 100buecherblog@gmail.com.

Ich freue mich auf viele Listen! Und hier ist meine:

1. Feuer und Stein, Diana Gabaldon
2. Harry Potter und der Halbblutprinz, J.K. Rowling
3. Die Tribute von Panem - Flammender Zorn, Suzanne Collins
4. Ronja Räubertochter, Astrid Lindgren
5. Seelen, Stephenie Meyer 
6. Die Pfeiler der Macht, Ken Follet
7. Gretchen mein Mädchen, Christine Nöstlinger
8. Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch, Michael Ende
9. Schöne neue Welt, Aldous Huxley
10. Biss zum Ende der Nacht, Stephenie Meyer
11. Ferne Ufer, Diana Gabaldon
12. Für immer vielleicht, Cecilia Ahern
13. Lauf Jane, Lauf, Joy Fielding
14. Skogland, Kirsten Boie
15. Harry Potter und der Feuerkelch, J.K. Rowling

Donnerstag, 14. Juli 2011

4.) Listen-Nr. 17: Große Erwartungen von Charles Dickens, 1860

Mein Lieblingszitat: "In an armchair sat the strangest Lady I had ever seen, or shall ever see. She was dressed in rich materials — satins, and lace, and silks — all of white. And she had a long white veil dependent from her hair, and she had bridal flowers in her hair, but her hair was white. (...) She had not quite finished dressing, for she had but one shoe on — the other was on the table near her hand — her veil was half arranged, her watch and chain were not put on. (...) But, I saw that everything within my view which ought to be white, had been white long ago, and had lost its luster, and was faded and yellow. I saw that the bride within the bridal dress had withered like the dress, and like the flowers, and had no brightness left but the brightness of her sunken eyes."

Zur Story:
Ich habe noch nie Charles Dickens gelesen, natürlich aber von ihm gehört. Nach kurzer Internetrecherche weiss ich nun über den "Meister viktorianischer Prosa", dass seine Werke "brilliante Plots" besitzen und die Figuren seiner Bücher zu den "most haunting", also den packendsten Charakteren der Literaturgeschichte gehören. Was damit gemeint ist, wird mir schon innerhalb der ersten Seiten klar. Unsere Hauptfigur ist Pip, ein Waisenjunge der zu Beginn des 19. Jahrhunderts von seiner Schwester und ihrem Mann in ärmlichen Verhältnissen großgezogen wird und seine Geschichte rückblickend aus der Ich-Perspektive erzählt. In seinem Dorf gibt es eine große Villa, deren Besitzerin Miss Havisham seit langer Zeit niemand mehr zu Gesicht bekommen hat. Völlig unerwartet erhält Pip aber eine Einladung die Villa zu besuchen. Als er dort ankommt und Miss Havisham zum ersten Mal erblickt (siehe Zitat oben), wird der Leser von Charles Dickens mühelos in die gespenstische Welt hineingezogen, die sich vor Pip entfaltet. Die alte Frau, so wird Pip etwas später erfahren, wurde vor vielen Jahren an ihrem Hochzeitstag von ihrem Geliebten sitzengelassen, während sie sich gerade für die Trauung anzog. Voller Verbitterung ließ sie daraufhin das Leben in ihrer Villa anhalten, alle Uhren wurden gestoppt und Miss Havisham verbringt ihre Tage von nun an in ihrem alten Hochzeitskleid in ihrer Hochzeitskammer und setzt sich nie wieder dem Tageslicht aus. Inmitten dieser traumatischen Atmosphäre wächst ein kleines Mädchen auf, Miss Havishams Adoptivtochter Estella, die zwar wunderschön aber eiskalt ist, da sie von der alten Dame von jeher eingetrichtert bekam, dass Liebe nur Schwäche bedeutet. Estella behandelt Pip wie einen nichtsnutzigen Bauernjungen, trotzdem verliebt er sich unsterblich in sie und sein ganzes weiteres Handeln wird davon bestimmt, irgendwann Estella zu heiraten.

Meine Meinung:
Hm. Warum eigentlich? Von Anfang an habe ich meine Probleme damit gehabt, zu vestehen, warum um alles in der Welt sich so ein pfiffiger Junge wie Pip in so ein kleines Biest verlieben sollte. Der einzige Grund, den Dickens anführt, nämlich ihre Schönheit, kann ja wohl kaum einen Menschen dazu bringen, für immer und ewig wahnsinnig verliebt zu bleiben, wenn er weiß das das Objekt seiner Begierde ein herzloses Miststück ist?    Von dieser kleinen Verständnisschwierigkeit meinerseits abgesehen, ist die Geschichte ein fein gewebtes Meisterstück über Freundschaft und Treue. Denn Pip, dem irgendwann durch einen unbekannten Gönner mit einer Menge Geld zu großen Erwartungen ("Great Expectations") verholfen wird, wendet sich von den mittellosen und und ungebildeten, dafür aber herzensguten Freunden seiner Kindheit ab und lässt sich dazu verleiten als Gentleman in London ein bisschen versnobt zu werden. Die ganze Zeit aber hat er deshalb ein solch schlechtes Gewissen, dass man als Leser gar nicht anders kann, als ihn zu bemitleiden. Und froh darüber ist, dass er auch in London gute Freunde findet.

Tatsächlich hat Pip einen solchen Haufen wohlmeinender und herzensguter Menschen um sich herum, dass mir das schon ein bisschen komisch vorkam. Ich hab immer auf den Verrat gewartet, aber der kam einfach nicht. Ob das nun an meiner pessimistischen Weltanschauung liegt oder an der Spannungskurve, die ich von einem guten Buch erwarte, kann ich nicht beantworten. Es fiel mir aber durchaus nicht schwer, das Buch immer mal wieder aus der Hand zu legen, was schon eine Menge aussagt. Denn auch wenn die Geschichte trotz ihrer Komplexität hinterher in einem geschickten Plot endet, tröpfelt sie stellenweise ziemlich ereignislos dahin.
Ich würde sagen, dies ist ein Buch, das ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Die Schauplätze der Geschichte sind so liebevoll gestaltet und die Charaktere so facettenreich, dass ich glaube, man kann auch nach dem zehnten mal lesen noch etwas Neues entdecken. Außerdem ist Dickens Erzählstil künstlerisch mit nichts zu vergleichen, was sich in unserem Zeitalter finden lässt. Auch in seinen Büchern gibt es nämlich die ätzenden, nervigen Charaktere. Dickens bindet sie aber so charmant in seine satirisch anmutenden Situationen ein, dass selbst das ständige dreiste Eigenlob Pips nervtötenden Onkels ein konstantes Schmunzeln beim Leser hinterlässt. 

Mein Fazit:
Alles in allem eine wundervoll einfühlsame Geschichte über das Erwachsenwerden und die eigenen Träume mit einigen derart durchgeknallten Figuren, dass jeder Psychologie-Student seine reine Freude daran haben wird. Als großer Klassiker absolut gerechtfertigt und ein gutes Begleitprogramm sowohl für Menschen die gerade in einer akuten Sinnkrise stecken, als auch für Träumer, die in Büchern gerne das echte Leben vergessen. Für einen spannenden Leseabend würde ich aber vielleicht eher Ken Follet oder so empfehlen. Verdienter Listenplatz Mister Pip.

Montag, 4. Juli 2011

3.) Listen-Nr. 22: Harry Potter und der Stein der Weisen von J.K. Rowling, 1997


Mein Lieblingszitat: Mr and Mrs Dursley, of number four Privet Drive, were proud to say that they were perfectly normal, thank you very much.

Mit diesem Satz beginnen 7 Jahre Hogwarts und 14 Jahre Harry Potter Hype - so lange ist es nun erschreckenderweise tatsächlich schon her, seit der erste Band erschienen ist.  Das erste Harry Potter Buch habe ich ziemlich schnell nach seinem Erscheinen geschenkt bekommen. Einmal reingeschaut und (Banause, ich!!) als langweilig abgetan und wieder zur Seite gelegt. Jahre später, da war Harry Potter bei den hippen Kindern schon totaaal angesagt, kam dann – zusammen mit Erscheinen des dritten Bands - endlich auch mir die Erleuchtung.  Von da an wartete ich sehnsüchtig auf jeden neuen Band und den fünften habe ich dann als ersten der Reihe in der Originalsprache gelesen. Man war ich da stolz, als ich den durch und sogar einigermaßen verstanden hatte!

Zusammen mit Harry Potter wurden auch seine Fans erwachsen. (Allerdings etwas schneller.) Und wenn man heute den Anfang mit dem Finale vergleicht, ist von dem Kinderbuch zu Beginn nicht mehr viel übrig. Die Serie wurde stellenweise so dunkel und gruselig, dass ein paar Knallköpfe es sogar geschafft haben, J.K. Rowling Satanismus vorzuwerfen.  Ganz besonders gut gefällt mir die Argumentation, mit der ein sogenannter deutscher „Pastor“  den Satanismus der Bücher beweist:  Der vierte Band kam am 8. Juli 2000 in die Läden, wo Millionen von Kindern sehnsüchtig auf das Erscheinen um Mitternacht (!) warteten. Und dieser 8. Juli war der -Achtung!- 18. Tag („3 mal 6!“) nach dem „satanischen“ Tag des Midsommers. „Diese Bücher wurden mit nach Hause genommen und jedem Exemplar folgte ein realer böser Geist.“ Na Logo, Kollege.  Ich verlink jetzt hier mal nicht, das ist mir zu doof, aber im Internet haben sich herrlich viele Geistesgestörte mit ihren „Rowling ist vom Teufel besessen“-Thesen verewigt.  Einfach mal googeln, ist auf jeden Fall für einen unterhaltsamen Abend gut.

Gerade das erste Harry Potter Buch ist einfach ein Heidenspaß. Harrys ersten Besuch in der Winkelgasse habe ich ungefähr zehnmal gelesen und freue mich jedes Mal wieder über die zauberhafte Atmosphäre die dem Buch entströmt, sobald man es nur aufschlägt. Wie cool wäre es denn bitte, wenn man in der Mensa den Himmel sehen könnte? Wenn das Abendessen einfach von Hauselfen durch den Tisch geschickt würde? Oder man statt langweiligen Sportstunden eine Lektion im Besenfliegen bekäme? Und ich finde eigentlich auch, dass man die Eulenpost generell einführen sollte. Viel umweltschonender. Der erste Streit mit Malfoy, dem kleinen Ekel, ist fast so gut wie die Begegnung  mit Hermine. Als nervige, besserwisserische Streberin müsste die eigentlich unsympathisch sein, aber bei Harry Potter retten die uncoolen Kinder die Welt.

Was soll ich sagen? Natürlich, natürlich, natürlich gehört Harry Potter auf die Liste! Ich hoffe das Kinder die Bücher auch in 200 Jahren noch genauso begeistert lesen werden wie jetzt! 
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