Dienstag, 31. Dezember 2013

Die schwerste Rezension des Jahres

Fiebrig durchgelesen, gestern Abend um 22:00 gemerkt, dass ich keine Rezension mehr hinbekomme, nachts um zwei wenigstens noch ein paar Lieblingszitate aufgeschrieben und nun doch nochmal verzweifelt an den Versuch einer Rezension gesetzt obwohlicheigentlichviellieberBridgetJones-guckenwürdeunddabeizumFrühstückChipsessen. Well then.

Zwei Fehler zuerst:

  • The God of Small Things ist kein Buch zum eben mal schnell rezensieren. Es ist auch eigentlich kein Buch zum schnell mal durchlesen. Hier lag mein erster Fehler: In der Wahl des 12. Buches. Eine Wahl die mich fast meine eigene Challenge verlieren lässt.
  • Der zweite Fehler war es, mir gestern Abend noch einmal zwei Rezensionen anderer Challenge-Teilnehmerinnen durchzulesen, die das selbe Buch gewählt hatten (das mache ich eigentlich nie, bevor ich nicht selber meine Gedanken formuliert habe). Birthes wunderschöne Beschreibung, die der Grund war, das Buch zu wählen. Und Neyashas (gar nicht so) "armseliger Versuch einer Rezension", der ziemlich genau das wiederspiegelt, was ich nach dem Zuklappen des Buches gedacht habe. Nun fällt es mir noch schwerer, meine eigenen Gedanken auf die Reihe zu bringen, denn die sind überhaupt nicht klar, was meine Meinung zu diesem Buch betrifft.

Der Versuch einer Inhaltsbeschreibung

Da fängt es schon an. Die Geschichte ist so verschachtelt aufgebaut, mit Zeitsprüngen, kleinen Vorausblicken und Rückblenden, dass es kaum möglich ist, sie zusammenzufassen ohne zu viel zu verraten. Es ist eigentlich schon sehr früh klar, was passieren wird, doch wie oder warum es dazu kommt, wird erst nach und nach - manchmal entnervend langsam, manchmal schockierend plötzlich - enthüllt. Ein Großteil der Handlung spielt sich im Jahr 1969 in der indischen Kleinstadt Ayemenem in dem Mehrgenerationenhaus einer syrisch-orthodoxen Familie ab. Vordergründig geht es um die Zwillinge Estha und Rahel , deren kindliche Wahrnehmungen (the Small Things - die "kleinen Dinge") im Fokus der Aufmerksamkeit liegen. Die eigentliche Geschichte, wie Birthe es sehr schön beschreibt, erleben wir meist nur "wie Schatten im Hintergrund". 

Und da so viele monumentale Themen subtil und hintergründig in die Erzählung der Kinder eingewoben werden - emotionaler und körperlicher Missbrauch, Emanzipation, Kastensystem, Kulturclash, Kommunismus, Generationenwandel, Mord, Krankheit - kann ich mir vorstellen, dass auch jeder Leser einer andere Geschichte liest. Je nachdem wieviel Bedeutung und persönliche Erfahrung man mit einem Thema verbindet, liest der eine vielleicht die Geschichte einer Emanzipation, der andere die Geschichte einer missverstanden Liebe und der Dritte findet sich in der Rolle des unterdrückten Klassenkämpfers wieder. 


Ein mühelos leichtes Spiel mit Metaphern

Wie Birthe bin ich der Meinung, dass "The God of Small Things" ein sprachlich unglaublich faszinierendes Buch ist. Die Sprache ist dermaßen bildlich, dass ich im Kopf auch nach dem Lesen quasi von einer Szene in die andere spazieren kann, weil sich mir die Eindrücke so sehr eingeprägt haben. Arundhati Roy benutzt Metaphern wie andere Autoren Adjektive - sie spielt so mühelos mit ihnen, dass sich den ausschweifenden Beschreibungen nie die Schwere und Eintönigkeit aufdrückt, die andere Autoren unweigerlich durch zu viele Beschreibungen mit sich bringen. (Roy schafft es in wenigen Sätzen ein Bild und das Gefühl einer Landschaft zu vermitteln, für das Tolkien 10 Seiten gebraucht hätte). 

Zwei Zitate haben mich besonders beeindruckt, jedes für sich schreibt in wenigen Worten seine eigene lange, traurige Geschichte.

"The inspector asked his question. Estha's mouth said yes. 
Childhood tiptoed out.
Silence slid in like a bolt."

"He left behind him a Hole in the Universe through which darkness poured like liquid tar. Through which their mother followed without even turning to wave good-bye. She left them behind, spinning in the dark, with no moorings, in a place with no foundation."


Bilder, die sich nicht mehr aus dem Kopf verbannen lassen

Mit diesem Sprachtalent schafft sie es einerseits, die Geschichte schillern und leuchten zu lassen, auf der anderen Seite können die Metaphern aber auch dermaßen unvermittelt brutal sein, dass ungebetene Bilder sich nicht mehr so einfach aus dem Kopf verbannen lassen. Dieses hier zum Beispiel:
"He kept walking. His face was neither lifted towards the rain, nor bent away from it. He neither welcomed it nor warded it off. The rain (...) didn't stop the feeling that somebody had lifted off his head and vomitted into his body. Lumpy vomit dribbling down his insides. Over his heart. His lungs. The slow thick drip into the pit of his stomach. All his organs awash in vomit. There was nothing the rain could do about that."
Kein Buch für Unkonzentrierte

Anders als Birthe, fand ich die Zeitsprünge in der Erzählung durchaus ab und zu verwirrend. Obwohl ich das Buch fast am Stück gelesen habe, bin ich einige Male ziemlich durcheinander gekommen, in welcher Zeit ich mich nun eigentlich befinde. Wäre ich hier noch unkonzentriert gewesen oder hätte das Buch zwischendurch für einige Tage weggelegt - ich bezweifle, dass ich es geschafft hätte, den roten Faden nicht zu verlieren. Ich bin jedoch generell kein Fan von chronologisch durcheinandergewirbelten Erzählungen und fand diesen Aspekt des Buches daher auch eher anstrengend. 

Etwas fehlt


Neyasha kam zu dem Schluss, dass ihr etwas gefehlt hat. Nur was ihr gefehlt hat bei diesem Roman, der doch eigentlich meisterhaft erzähl ist, den man froh ist, wenigstens einmal im Leben gelesen zu haben, der viel über die indische Kultur und menschliche Gefühle an sich aussagt, weiss sie nicht. Mir geht es genauso. Obwohl ich so viel markiert habe, wie lange in keinem Buch mehr, obwohl mich die Sprachgewalt begeistert, die Einsichten in die menschliche Psyche sprachlos gemacht haben... wäre es nicht für die Challenge gewesen, ich glaube ich hätte das Buch abgebrochen.

Warum? 
Vielleicht hat mir die Spannung gefehlt, vielleicht auch die Identifikation mit einem Charakter, vielleicht war mir der kulturelle Hintergrund zu fern, vielleicht gab es zu wenig wirklich fröhliche Momente in dem Buch, die all die Tragik aufwiegen konnten. Vielleicht fand ich die Nachvollziehbarkeit der leichten und schweren Grausamkeiten innerhalb der Familie zu erschreckend. Vielleicht.

Alles was ich sagen kann, ist, dass ich mich freue, dass Buch gelesen zu haben - und dass ich damit jetzt fertig bin.

Challenge completed!

Genauso wie ich die "Bücher die man gelesen haben muss"-Challenge für dieses Jahr erfolgreich beendet habe. Auf den letzten Drücker zwar, aber es ist geschafft. Ich wünsche euch einen wundervollen Silvesterabend. Morgen gibt es den Challenge-Rückblick, ich freue mich wahnsinnig, dass so viele von euch so motiviert dabei sind und waren!

(Favorite Quotes/Lieblingszitate) The God of Small Things

Wie im Fieber habe ich in den letzten 24 Stunden The God of Small Things durchgelesen, um nicht bei meiner eigenen Challenge zu verlieren und Abends noch eine Rezension schreiben zu können. Nur um zu erkennen, dass dieses Buch wirklich nicht dazu gemacht ist, es mal eben schnell zu rezensieren. 
Um es zu zitieren dagegen - absolut! Deshalb seit langer Zeit mal wieder ein Favorite Quotes-Post aus einem Buch, dessen Sprache oft tatsächlich so "hauntingly wonderful" ist, wie der Klappentext es verspricht.

"He left behind a Hole in the Universe through which darkness poured like liquid tar."
In the angry quietness (...) Ammu slammed the door and walked to her room, shoulders shining. Leaving everybody to wonder where she had learned her affrontery from.
And truth be told, it was no small wondering matter.
Because Ammu had not had the kind of educaion, nor read the sorts of books, nor met the sorts of people, that might have influenced her to think the way she did.
She was just that sort of animal.
It simply did not occur to her that she had hurt him as deeply as she had, because she still thought of herself as an ordinary woman and him as an extraordinary man.

"He greeted them with the utmost courtesy. He addressed them all as Kochamma and gave them fresh coconut water to drink. He chatted to them about the weather (...) It is only now, these years later, that Rahel with adult hindsight recognized the sweetness of that gesture. A grown man entertaining three (children), treating them like real ladies. Instinctively colluding in the conspiracy of their fiction, taking care not to decimate it with adult carelessness. Or affection.
It is after all so easy to shatter a story. To break a chain of thought. To ruin a fragment of a dream being carried around carefully like a piece of porcelain."

When Ammu was really angry she sad jolly well. Jolly well was a deeply well with larving dead people in it.
"If you´re happy in a dream, Ammu, does that count?" Estha asked.
"Does what count?"
"The happiness - does it count?"
She knew exactly what he meant, her son with his spoiled puff.
Because the truth is, that only what counts, counts.
The simple, unswerving wisdom of children.

She was perhaps too young to realize that what she assumed was her love for him was actually a tentative, timorous, acceptance of herself.

They fretted over his frailty. His smallness. The adequacy of his camouflage. His seemingly self-destructive pride. They grew to love his eclectic taste. His shambling dignity.
They chose him because they knew that they had to put their faith in fragility. Stick to smallness. Each time they parted, they extracted only one small promise from each other.
Tomorrow?
Tomorrow.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Mein Weihnachtsbaum und eure Weihnachtskugel-Wunschtieredition

Ein wenig leichtsinnig habe ich euch vor zwei Wochen Weihnachten 'a la Wunschtier versprochen und euch aufgefordert, euch eure Lieblings-Kugeltiere zu wünschen. 

Ähm.

Arianas Katze habe ich in meiner unendlichen Arroganz als "viel zu einfach" verworfen.
Carolines (ich habe keinen Zugriff auf dein Profil...) Kamel war mir dagegen, genau wie Moenas Schnabeltier dann doch ein ganz klein bisschen zu komplex, wobei ich das Schnabeltier definitiv nächstes Jahr ausprobieren will, weil ich die Viecher bombastisch cool finde. 

Nach diesen drei Aussortierungen bleiben noch zwei Wünsche übrig...

Kugeltier Nummer 1

Das Streifenzebra hat sich in bewundernswerter Kreativität ein... STREIFENZEBRA gewünscht! Cool dachte ich, schwarz-weiss sieht bestimmt fantastisch auf fliederblau grundierten Kugeln aus. Und da fliederblau meine Lieblingsfarbe ist, hatte das Streifenzebra leichtes Spiel. 

Der Kopf ließ sich tatsächlich auch einigermaßen befriedigend auf die Kugel malen. Leider hatte ich dann plötzlich gar nicht mehr so viel Kugel übrig aber noch eine ganze Menge Beine! Also... stellt euch einfach vor, es rennt.



Kugeltier Nummer 2

"Als ich heute Mittag raus ging, schien die Sonne und es fühlte sich an als wären es mindestens 15 Grad - und ich fing an über Weihnachten in Australien nachzudenken. Für mich undenkbar, ich sehne mich im Dezember nach Frost und Schnee! Trotzdem fände ich es lustig, wenn du einen Weihnachtswombat auf eine deiner Kugeln malen würdest. Wombats sind tolle Viecher und ich mag einfach den Klang des Wortes "Weihnachtswombat". Außerdem dürfte so ein Wombat etwas herausfordernder sein als eine schlichte Eule ... "

Mit diesem Kommentar hatte die Winterkatze meinen Ehrgeiz geweckt. Sie hatte Recht. 

Ein Wombat ist tatsächlich herausfordernder als eine Eule. 
Wesentlich herausfordernder. 
In der Tat dermaßen herausfordernd, dass ich verzweifle meine Mama um Hilfe bitten musste, da der braune Klops auf meiner Kugel eher nach einem unabsichtlichen Fall ins Nutellaglas aussah, als nach einem Tier. Aber ich hatte Glück, denn ich habe eine talentierte Mama, die es geschafft hat, dass das Tier auf der Kugel hinterher sehr viel eleganter aussah, als von mir auch nur erträumt. 

Voilà: Das Weihnachtswombat!

Ich finde, es macht sich ganz hervorragend an meiner Tanne. Hätte gar nicht erwartet, dass so ein hitzeliebendes Tier sich so gut an die heimischen Gegebenheiten anpassen kann. 


Insgesamt sieht unser kleines Bäumchen nun, inklusive Weihnachtswombat und Zebra ganz allerliebst aus! Selbst wenn es sich nach Entpacken (wir kauften die Tanne im Sack...) als ein klein wenig schief und ein gutes Stück voluminöser um die Taille herausstellte, als erwartet - ich habe das Weihnachtsbäumchen fest ins Herz geschlossen. 

Habt ihr schon einen Baum?


Falls wir uns vorher nicht mehr lesen: Ich wünsche euch wunderschöne, entspannte Feiertage mit euren Lieben und schicke euch allerliebste Grüße aus meinem kleinen Weihnachts-Wunschtier-Zoo!

Sonntag, 15. Dezember 2013

Vicky Angel - Ein Kinderbuch, das Bauchschmerzen macht.

Puh... das Buch sah so harmlos aus und hat gerade mal 150 Seiten. Ich hatte echt nicht mit so starkem Tobak gerechnet. 

Zur Story
Die Geschichte ist fix erzählt: Jade und Vicky sind seit dem Kindergarten unzertrennlich. Mittlerweile sind sie 15 und machen immer noch alles gemeinsam - bis Vicky einen Unfall hat und stirbt. Jade ist am Boden zerstört. Doch Vicky lässt sich von einer Kleinigkeit wie ihrem eigenen Tod nicht davon abhalten, Jade Gesellschaft zu leisten - auch wenn Jade es vielleicht gar nicht möchte.

Warum ich Bauchschmerzen hatte...

Mir war bewusst, dass es um ein Mädchen geht, deren beste Freundin stirbt, ich habe also trotz des kindlichen Covers und des sehr geringen Umfangs des Büchleins eine eher traurige Geschichte erwartet. Was ich jedoch überhaupt nicht einkalkuliert habe, ist dass das Buch mir so stark an die Nieren gehen würde. 

Erstaunlich ist der Grund für das mulmige Gefühl, das ich beim Lesen hatte. Denn es hatte weniger mit der Tatsache zu tun, dass Jade ihre beste Freundin verloren hat - sondern vielmehr damit, dass ich das Gefühl hatte, sie hätte nie eine gehabt. Vicky, die im Buch durchgehend als hübsch, beliebt, charmant, pfiffig und witzig beschrieben wird, hat keine Chance diese Eigenschaften auch wirklich mal in Action zu zeigen, denn sie stirbt schon im ersten Kapitel. Vorher benimmt sie sich allerdings charaktergetreu genau so, wie sie auch im Rest des Buches bleiben wird: Ob tot oder lebendig, Vicky ist ein einfach nur ein ätzendes kleines Biest!

Eine ungesunde Freundschaft

Es wird sehr schnell klar, dass in der "Freundschaft" zwischen Vicky und Jade eigentlich immer nur Vicky etwas zu sagen hat. Vicky bestimmt, welchen Kurs die beiden belegen, mit wem sie sich anfreunden und was sie nach der Schule machen. Zeigt Jade mal einen Funken eigenen Willen, kommt von Vicky die geballte Palette Gegenwind: Sie macht sich über Jade lustig, ist böse auf sie, manipuliert sie mit Freundlichkeit oder ignoriert sie - ich hab eigentlich kaum eine Szene gefunden, in der ich auch nur einen Funken echte Freundschaft gefunden hätte. Das was das Buch hier beschreibt, ist eher eine ganz miese Abhängigkeitskiste, in der ein Mädchen von einem anderen heftig psychisch unterdrückt wird. Jade hat überhaupt keine eigene Persönlichkeit mehr, das wird schon im ersten Kapitel mehr als deutlich:
"It's bad enough having to go to school," Vicky says, "so who's sad enough to want to stay after - like voluntarily?" I nod out of habit. I always agree with Vicky.
Und weil Jade immer die gleiche Meinung hat wie Vicky, meldet sie sich auch nicht für den Schauspielclub an. Obwohl sie das so gerne machen möchte und noch dazu wirklich Talent hat. Sie probt sogar immer allein zuhause, wenn niemand da ist:
"Sometimes I'll act people I know. I always end up acting Vicky (...). I always feel much more alive when I'm being Vicky."
Sie tut immer so, als wäre sie Vicky, wenn sie allein ist?! Mir ist beim Lesen noch öfter ein unguter Schauer über den Rücken gelaufen, aber hier, auf Seite 3, haben das erste mal sämtliche Alarmglocken geschrillt.

Übrigens ist Vicky sich vollkommen darüber bewusst, dass Jade unbedingt in die Schauspiel-AG möchte und das nicht nur weil Jade sie schamlos anbettelt, doch bitte mitzukommen. Statt ihrer "Freundin" jedoch den Gefallen zu tun, lacht sie sie aus und macht sich über die AG und alle ihre Teilnehmer lustig.

Fünf Minuten später ist Vicky tot.

Was danach passiert, ist die schmerzhafte Emanzipation eines Mädchens von ihrer übermächtigen Freundin. Denn Vicky denkt nicht daran, sich einfach in Luft aufzulösen, nur weil sie tot ist! Leider ist sie als Geist - den nur Jade sehen und hören kann - genauso ein Biest wie lebendig.

"You want them to be miserable?"
"Of course."
"For always?"
"Definitely."
I swallow. "What about me?"
"Double-definitely!"
"But that's not fair."
"It's not fair that I've been killed, is it?"
"I know, but..."
"You can't be happy without me."
It's an order. I have to obey.


Bis Jade schließlich beginnt, sich gegen Vicky aufzulehnen, hat der Leser eine ganz schön heftige emotionale Achterbahn hinter sich. Nicht nur, dass Vicky Jade dazu bringt, alle ihr angebotenen Freundschaften brutal abzuschmettern - es stellt sich auch heraus, dass Jade Zuhause nicht unbedingt das hat, was man unter "Bilderbuchfamilie" kategorisieren würde. 

Mein Fazit

Emotionale Abhängigkeit, Tod, Verzweiflung, Suizidgedanken, Unabhängigkeit, Unfähige oder unsichere Eltern - Jacqueline Wilson ist als Autorin dafür bekannt, dass sie heftige Themen kindgerecht aufarbeitet. Doch obwohl ich "Vicky Angel" für ein ganz tolles Buch halte - der Schreibstil ist klasse und die letztendliche Lösung der Probleme und die irgendwie rührende Entwicklung von Jades Familiensituation haben mir sehr gut gefallen - finde ich, dass hier ein wenig zu nonchalant geschrieben wurde. Es wird für mich nicht hinreichend deutlich, dass die Beziehung zwischen Vicky und Jade alles andere als eine normale Freundschaft ist und ich frage mich, was wohl aus Jade geworden wäre, wenn Vicky nicht vor das Auto gelaufen wäre. 

Ich finde es seltsam, dass sich scheinbar niemand der Erwachsenen Sorgen um diese seltsame Freundschaft gemacht hat und es scheint mir auch wenig glaubwürdig, dass Vicky anscheinend so wahnsinnig beliebt bei allen Schülern und Lehrern war. Für Kinder unter 14 würde ich das Buch eigentlich nur empfehlen, wenn ein Erwachsener mitliest und mit Ihnen darüber reden kann.  Insgesamt ist "Vicky Angel" eine sehr, sehr lesenswerte Geschichte über das Erwachsenwerden, deren viel zu harmloses Cover eine ganze Menge emotionalen Sprengstoff versteckt.

Montag, 9. Dezember 2013

Weihnachten à la Wunschtier - 2013 Edition


Eule? Eule.

Aber dazu gleich mehr.

Erst einmal ganz herzlichen Glückwunsch an Ariana und Carolin, die tatsächlich schon die "Bücher, die man gelesen haben muss"-Challenge gemeistert haben. Ich bin stolz auf euch meine Lieben, ihr habt ganz unglaublich gut durchgehalten!

Meinen eigenen Challenge-Erfolg sah ich schon in unerreichbar weite Ferne entschwinden, da mich die Zeitumstellung irgendwie lahmgelegt hatte und ich wochenlang dermaßen müde nach Hause kam, dass ich eigentlich nur noch einen Film gucken und schlafen konnte. Dann habe ich es jedoch geschafft, innerhalb von zwei Wochen zwei verschiedene Fahrräder plattzufahren, was mir zwangsweise ein Monatsticket für den Berliner Stadtverkehr bescherte. Und siehe da: Die 50 Minuten Fahrstrecke - pro Weg, wohlgemerkt - wirken sich ganz ausgezeichnet auf meinen Challenge Erfolg aus. Auf den Leseteil zumindest, denn ich bin mit meinen 12 Büchern durch. An der Müdigkeit sobald ich nach Hause komme, ändert diese Transportmittelumstellung allerdings nicht so viel und ich bin Abends einfach zu faul zum Rezensieren. 

Was dagegen seit Kurzem wieder ganz hervorragend geht, ist die Weihnachtsbastelei. Wir kennen das ja schon aus den letzten Jahren: Sobald sich auch nur ansatzweise das erste Schnee(-regen)-Flöckchen zeigt, bricht im Hause 100Bücher das kreative Chaos aus. Und weil ich scheinbar ernste Probleme damit habe, etwas zustande zu bringen, das keine Augen aufweist, sind meine Dekorationen regelmäßig im Tierreich angesiedelt.  

Meine Damen und Herren: Im Jahr 2012 erlebten Sie bereits...



Auch in diesem Jahr geht es weiter mit Tieren, die auf zwei Beinen stehen und deswegen rufe ich das Jahr 2013 zum Jahr des folgenden Weihnachtsfestes auf:

Weihnachten à la Wintereule!

Yap. Wintereule. 



Bitte ignoriert den Fakt, dass ich die hässlichsten Eierbecher aller Zeiten besitze. Die Eulen! Guckt auf die Eulen! Ich bin ganz verliebt in meinen neuen Weihnachtsbaumschmuck. Ich hoffe, die vertragen sich mit den Pinguinen.

Nun. Das ist aber noch längst nicht alles.

Wenn schon Weihnachten à la Wunschtier, denn schon Weihnachten à la Wunschtier!

Ihr habt heute die einmalige Chance, euch ein Tier zu wünschen.

Schreibt mir in den Kommentar, welches Tier ihr euch wünscht und mit ganz viel Glück wird dieses Weihnachten noch ein zweites Tier das Licht der Welt auf unseren Weihnachtskugeln erblicken. Das wird dann natürlich gepostet. Und wenn ich mich ganz besonders weihnachtlich fühle, würde ich euch sogar eine Original Wunschtierkugel zuschicken!

(Diese einmalige Chance hat übrigens natürlich fast garnichts damit zu tun, dass mir keine Tiere mehr einfallen.)

Beim nächsten Mal dann brav wieder ein Challenge Post. Mein November-Buch war übrigens Vicky Angel. 




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