Dienstag, 23. August 2011

8.) Listen-Nr. 35: Charlie und die Schokoladenfabrik, 1981


 Mein Lieblingszitat: "Ihr beide dürft jeder einen Knopf drücken", sagte Herr Wonka. Aber beeilt euch ein bisschen! In jedem Raum wird etwas köstliches und einmaliges fabriziert." Charlie las die Schildchen neben einigen Knöpfen.
KANDIS-ZUCKER-BERGWERK - 3000 Meter tief
KOKOSNUSS-EIS-SCHLITTSCHUHBAHN
TOFFEE-BÄUME,die man in seinem eigenen Garten anpflanzen kann 
LEUCHT LUTSCHER, die man im Bett im Dunkeln isst
ZUNGENLEIM für geschwätzige Eltern
WEDEL-BONBONS; die vor Vergnügen in deinem Bauch wedeln, wenn du sie geschluckt hast
UNSICHTBARE SCHOKOLADE, die man in der Schul-Klasse essen kann
LIMONADE FÜR SCHWIMMBECKEN
REGENBOGEN-DROPS - wenn man sie lutscht, kann man in sechs verschiedenen Farben spucken...
"Entschließt euch endlich!", rief Herr Wonka. Wir können nicht den ganzen Tag hier warten!"

Zur Story:
Ich habe Charlie und die Schokoladenfabrik auf einer vierstündigen Zugfahrt gelesen. Kurz nach der Abfahrt und noch ca. eine Stunde vor dem nächsten Umsteigen hatte ich bereits einen derartigen Heißhunger auf Schokolade, dass ich fast einfach ausgestiegen wäre, um mir im Bahnhof Süßigkeiten zu kaufen! War mir in dem Moment völlig egal, dass der nächste Zug erst zwei Stunden später kam. Dankenswerterweise hab ich aber in meiner Tasche doch noch ein Bonbon gefunden, das mich erfolgreich bis nach Wuppertal gebracht hat. Ähnlich viel Glück hat der kleine Charlie, denn bevor er eins der fünf begehrten goldenen Tickets findet, ist er kurz vorm verhungern. Seine Familie ist so bitterarm, dass sie Charlie zum Geburtstag immer nur ein Geschenk geben können: Eine Tafel Schokolade. Diese kleine Tafel teilt sich Charlie dann so ein, dass sie einen ganzen Monat reicht. Als dann aber die Meldung die Runde macht, dass Willie Wonka seine Fabrik für fünf Kinder aufmacht, so sie denn eine goldene Karte finden, wird er ganz aufgeregt. Am Ende hat er tatsächlich ganz viel Glück und als einzig nettes Kind in einem Haufen kleiner Rotzblagen bekommt er eine große Überraschung.

Meine Meinung:
Dies ist ja jetzt nach Matilda mein zweites Buch von Roald Dahl. Im Gegensatz zu Matilda hatte ich aber hier den Film gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe und ich muss sagen, der Film hat ganze Arbeit geleistet! Er hat alle Szenen genau so umgesetzt, wie sie von Dahl beschrieben wurden und noch einige herrlich verschrobene Szenen hinzugefügt, in denen Johnny Depp als Willie Wonka absolut brilliert. Wobei ich mich dran erinnern kann, dass mir der Willie Wonka im Film als Kind immer ein bisschen Angst gemacht hat, während er im Buch nur ein bisschen verschroben ist. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass Roald Dahl hier seine ganze überbordende, knallbunte Fantasie in einen riesengroßen Luftballon gepumpt und am Ende mit einer Nadel hineingepiekst hat. Beim Explodieren sind diese Fantasietropfen dann überall in die Geschichte geklatscht und haben sich gleichmäßig verteilt. Jede Seite ist ein Riesenspaß!

Roald geht wie gehabt nicht zimperlich mit den von ihm erschaffenen kleinen Monstern um. Alle Kinder außer Charlie erleben ihr blaues Wunder und zwar weil sie ganz einfach ätzende kleine Biester sind! Während also der fette kleine Augustus Glupsch beim Naschen in den Schokoladensee plumpst (hätte er mal lieber gehört und wäre bei der Gruppe geblieben!) und danach durch ein Rohr voller Schokolade wieder abgepumpt wird, hat der Leser Zeit, sich an den Liedern der Umpa Lumpa zu erfreuen. Diese kleinen Wesen, die als Arbeiter in der Schokoladenfabrik leben weil sie sich nur von Kakaobohnen ernähren, haben nämlich immer schon ein Gedicht zur Hand, wenn wieder ein Kind verschwindet. Da ich ja sowieso ein Riesen-Fan von Dahls Gedichten bin, habe ich mich darauf natürlich immer am meisten gefreut. Doch Dahl, auch wenn er sich noch so schöne Strafen ausdenkt, ist doch am Ende immer auf der Seite der Kinder.
"Nun fragt ihr wohl: Ist das gerecht?
Ist denn Veruschka wirklich schlecht?
Sie ist doch so ein wilder Besen
nicht gleich von Anfang an gewesen!
Wer hat das Kind denn so verzogen
und so verwöhnt und so verbogen?
Wie kam Veruschka mit der Zeit
zu Eigensinn und Bockigkeit? -
Der Herr Papa, die Frau Mama
die waren gleich zu Anfang da
die ließen alles so geschehn! -
Dergleichen kann man öfter sehen.
Drum ist es richtig wenn die beiden
dasselbe wie Veruschka leiden!"
Darum werden sie auch Ratz Fatz wie Veruschka von den Eichhörnchen als "hohle Nüsse" in den Müllschlucker sortiert. Ist aber nur halb so schlimm, denn "Der Müllofen brennt nur jeden zweiten Tag. Vielleicht ist heute zufällig der Tag an dem er nicht angezündet wird." 

Fazit:
Auch diese Geschichte ist wieder ein herrlich bitterböses, kunterbuntes Kinderbuch zum Tränen lachen. Voller  Lektionen, was mit bösen kindern passiert, die einfach immer ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen. Sie verwandeln sich in Blaubeeren, ist doch klar! Also Kinder, immer schön artig sein. Und immer schön Roald Dahl lesen. Übrigens auch online gratis möglich und zwar hier. Viel Spaß dabei!

2 Kommentare:

  1. Heyy :)
    Hab deinen Blog gerade erst entdeckt, und finde ihn wirklich super!
    Bin gleich Leser geworden, Schau doch mal bei mir vorbei: www.binzis-buecher.blogspot.com
    LG

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  2. Oh, wenn der Film tatsächlich so gut ist, freue ich mich schon, den zu sehen. Habe das Buch erst gerade (für die Challenge *harrharr*) gelesen und mich gefragt, ob ich mir den Film ansehen soll (wobei ich wahrscheinlich wegen Johnny Depp sowieso nicht drauf verzichtet hätte....ich mag den Typen einfach. ^^).

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